Hallo R.B.,
technische Details findet man übrigens bequem mit Google, eine 100V Ringleitung für Ela liefert nur eine handvoll Treffer.
Im Grunde besteht eine Ringleitung aus Modulen die entweder direkt am Lautsprecher oder zwischen diesen postiert werden (z.B. die Lösung die von Siemens in Holland vertrieben wird). Es gibt 100V Gleichstrom und Wechselstrom Ringleitungen. Die Anzahl der Anbieter ist überschaubar. Im Augenblick zähle ich 3 Anbieter: Siemens Holland, Esser und Hörmann (die wiederum mit dem Marktführer von Ringleitungen zusammenarbeitet).
Nimmt man z.B. die neue Ringleitung von Esser oder von Siemens Holland dann findet die Überwachung mit der veralteten Impedanzüberwachung statt bei der im Schnitt ca. 10% der Lautsprecherausfälle unentdeckt bleiben - das ergibt sich einfach aus der verwendeten Technik. Die Lösung von Siemens Holland ist kostengünstig aber auch nur unwesentlich besser als bisherige Technik, das lohnt sich nur für wirklich kleine Projekte.
Herkömmliche Anlagen wie z.B. die E100 von Siemens setzen meist auf hoffnunglos veraltete Technik mittels Abschlusswiderstand so dass nicht mal mehrere Ausfälle der Lautsprecher sicher erkannt werden können. Hier dann noch von Sicherheit zu sprechen halte ich für übertrieben, denn im Notfall ist nicht mal sichergestellt dass es überhaupt funktioniert. Der VDS scheint hier eine Nachbesserung auf Grund der guten Beziehungen zu den Firmen nicht einfordern zu wollen - stattdessen müssen wohl die Betreiber zukünftig höhere Versicherungsgebühren akzeptieren (soweit der Buschfunk).
Eine moderne 100V Ringleitung setzt darauf, dass am Lautsprecher ein unabhängiges Überwachungsmodul vorhanden ist, dass den Lautsprecher und die Leitung überwacht. Bei einem Kurzschluss oder Bruch der Leitung wird diese aufgetrennt, ein Ausfall des Lautsprechers an den Controller gemeldet. Die Speisung von beiden Seiten ist ein Herausstellungsmerkmal das durchaus nicht Typisch ist und nicht jeder Hersteller auch anbietet. Die technische Umsetzung ist unterschiedlich, der führende Anbieter auf diesem Gebiet hat sich seine Technik patentieren lassen so dass die bisherigen grossen Anbieter nur innerhalb der herkömmlichen Technik Lösungen anbieten können/dürfen. Mit der nächsten Stufe der Normierung werden es die einfachen Ringleitungskonzepte entsprechend schwerer haben eine Zulassung zu erhalten.
Wir setzen in mehreren Projekten erfolgreich die Ringleitungstechnik vom Marktführer ein (die u.a. auch vom TÜV als Non-Plus-Ultra in Sachen Sicherheit gepriesen wird). Der Hersteller bietet zwei Konzepte an: für kleine Projekte eine Technik die ähnlich Esser/Siemens ist und mit Impedanzüberwachung arbeitet und dann eine patentierte mit Ring-Controllern die alle Sicherheitsaspekte abdeckt. Die Kosten rechnen sich für unsere Kunden bisher. Für ein Lautsprecher-Modul muss man nur unwesentlich mehr hinlegen als bei einer normalen unsicheren Impedanz-Überwachung. Man spart aber deutlich an der Verkabelung. Man darf auch nicht vergessen, dass die Einstiegsmodelle der grossen Ela-Hersteller nicht wirklich eine Sicherheit bieten sondern diese erst mit aufwendiger Aufrüstung erreicht wird. Eine Bosch Anlage kann deshalb durchaus sogar das 3-4 fache kosten und deckt immer noch nicht alle Sicherheitsaspekte ab
(z.B. Vorverstärkerausfall oder CPU-Ausfall).
Statt E30 braucht man nur herkömmliche A/B Verkabelung. Eine Impedanzüberwachung entfällt völlig und wird durch einen sogenannten Controller pro Ring ersetzt (bei der Highend Lösung). Kein Wunder dass die Ringleitung in vielen Projekten den Zuschlag bekommt weil die Kosten 1/2 von herkömmlichen Anlagen betragen und auch noch deutlich mehr Sicherheit vorhanden ist. Nicht umsonst kommt die Technik in sensiblen Sicherheitsbereichen wie z.B. Kraftwerken zum Einsatz.
Einschlägige Fachmagazine preisen die 100V Ringleitung bereits als Technologie die über kurz oder lang die herkömmliche Technik ablösen wird.
Was durchaus verständlich ist weil im Brandmeldebereich ebenfalls eine Ringleitung seit Jahren Standard ist.