MLAR 4.3.3 Abschottung nbr. Ltg

Benutzer_2426

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei einem BV wurden in einem Deckendurchbruch(F90-Anforderung) eine Lüftungsleitung und ein SML-Rohr verlegt. Um den Abstand von 50 mm einzuhalten, wurde das SML-Rohr mit einer Manschette ummantelt. Diese Manschette besteht aus einem nichtbrennbaren Vlies 5mm. Außen- und innenseitig wurde eine Folie aufgeklebt(

Die Manschette wurde in die Baustoffklasse B2 eingestuft.

Ich hoffe, es kann mir jemand folgende Fragen beantworten:

1.)handelt es sich bei der Folie um eine Umhüllung wie sie in MLAR Abschn. 4.3.3 c) beschrieben wird? Auch wenn sie ein Bestandteil / eine Lage des Bauprodukts Manschette ist?

2.) Falls ja, muß es sich um eigenständige Baustoffe (Dämmstoff, Umhüllung) handeln mit eigenem Baustoffnachweis (AbP)?

3.) Wo ist definiert, was ein Dämmstoff ist?

Danke, P.

Benutzer_2375

Gegenfrage hat diese Manschette eine R90 zulassung?

Dann in der Zulassung bzw. Einbauvorschrift nachschauen ob richtig eingebaut.

An sonsten sind Baustoffe B2 so losgelöst nicht zugelassen.

Dämmstoffe/-wolle sind in der DIN 4108 geregelt.

Benutzer_2426

Nein, eine R90-Zulassung hat sie nicht. Dann wäre ja alles klar geregelt. Hier geht es um die Anwendung der Erleichterungen der MLAR. Danach reicht es, nichtbrennbare Rohrleitungen im Bereich der Deckendurchführung zu dämmen: "mit nichtbrennbaren Baustoffen mit einer Schmelztemperatur von mindestens 1.000°C, auch mit Umhüllungen aus brennbaren Baustoffen bis 0,5 mm Dicke"

Vor diesem Hintergrund die Frage, darf man die Folien der B2-Manschette, die deutlich dünner sind als 0,5 mm, als Umhüllung des nichtbrennbaren Baustoffs (Vlies) betrachten?

Gruß, P.

Benutzer_2144

Hallo P.,

sie schreiben, die Manschette wurde als B2, also brennbar / normal entflammbar eingestuft. In der Passage 4.3.3 MLAR ist ausdrücklich von nicht brennbaren Rohren mit nicht brennbarer (A- Material) Dämmung Schmelzpunkt >1000°C die Rede, also z.B. Steinwolle (Rockwool o.ä.).

Wenn ich sie richtig verstehe, macht also die aufgeklebte Folie das eigentlich nicht brennbare Vlies zum B2- Material ?

Welchen Schmelzpunkt hat das Vlies ? Wenn

Ich denke, unter dem Aspekt der Verhinderung der Brandweiterleitung über das SML- Rohr (Temperaturerhöhung

Grundsätzlich geben die Hersteller von Dämmungen doch auch Empfehlungen, wie F90 zu queren ist..

MfG Kröber

Benutzer_2073

Hallo P.,

die MLAR lässt unter

4.3.2 den Einsatz von Mineralfasern mit einem Schmelzpunkz von mindestens 1.000°C zu.

4.3.3 c) "die Dämmung im Bereich der Leitungsdurchführung aus nichtbrennbaren Baustoffen mit einer Schmelztemperatur von mindestens 1.000°C besteht, auch mit Umhüllung aus brennbaren Baustoffen bis 0,5 mm Dicke"

Somit ist die Folie eindeutig bis 0,5 mm zulässig, auch wenn die komplette Manschette nur als B2-Baustoff klassifiziert worden ist. Wichtig ist jedoch das nichtbrennbare Vlies mit 5 mm.

Die brennbare Folie mit kleiner 0,5 mmm kann im schlimmsten Fall auf dem Schreibtisch brennen. Wenn die Manschette eingebaut ist, wird die dünne brennbare Folie nie durch das Bauteil hindurch brennen können.

Sie benötigen für den Einbau kein ABP, da Sie hier die MLAR 4.3 nutzen. Für die Schmelztemperatur müsste es jedoch ein ABP des Materials geben.

Viele Grüße

Benutzer_2375

@ Mibrand

Ich wäre mir nicht so sicher,dass die Folie nicht durchbrennen kann.

Bei Verlegerohren von Elektroleitungen, welche darin vollständig eingebracht sind, können im Brandfall durch Brand der Isolierung durchbrennen und somit einen Brand weiterleiten.

Benutzer_2073

Hallo JeSchoppi,

wir sprechen hier von einer zulässigen brennbaren Folie von 0,5 mm. Ich kann mir hier nicht vorstellen, dass bei einem Bauteil mit mind. 80 mm die hauchdünne brennbare Folie durchbrennt. Zum Durchbrennen fehlt hier der Sauerstoff. Ansonsten muss die restliche Dämmung nicht brennbar sein.

Bei den Verlegerohren mit Elektrokabel sieht es anders aus, da hier, wenn auch nur geringe, Brandlasten vorhanden sind.

Viele Grü0e