Tür zum Treppenhaus im KG

Benutzer_874

Liebes Forum,

bin mir nich ganz sicher was für eine Tür ich benötige für einen Aufenthaltsraum im Keller, das direkt zum Treppenhaus führt. Gebäudeklasse 4.

Vollwandig, dicht und selbstschließend hätte ich genommen - oder doch T30? Aber das ist doch kein Zugang zum Kellergeschoß, oder?

Danke für Euere Tipps

Gordan Bogner

Benutzer_2375

In NRW würde ich T30 RS einbauen, da Treppenhaus in F90.

GGf. aber auch Vollwandig dichtschließend möglich wenn Altbau.

Dann aber als Abweichung mit Kompensation.

Benutzer_210

Hallo Herr Bogner,

ganz klare Vorgabe - Art. 33(6) BayBO:

In notwendigen Treppenräumen müssen Öffnungen zu Kellergeschossen ... mindestens feuerhemmende, rauchdichte und selbstschließende Abschlüsse ... haben. Lt. Ihrer Angabe liegt der Raum im Keller - also: T 30-RS!

Wie sieht es mit dem 2. Rettungsweg aus?

Freundliche Grüße

Reinhold Huth

Benutzer_874

Hallo Herr Huth,

2. Rettungsweg ist gesichert.

Danke und Grüsse

G.Bogner

Benutzer_735

in Art. 33 (6) heißt es "Öffnungen ZU Kellergeschoßen" und nicht "Öffnungen IN Kellergeschoßen".

Gemeint ist hier der Zugang ZUM Keller(geschoß).

Wenn es sich aber um eine Öffnung IM Kellergeschoß zu einem einzelnen Aufenthaltsraum handelt und - dieser nicht Zugang/Durchgang zum restlichen Keller ist, dann reicht gem 3. eine VDS-Türe.

Klarer wird´s vielleicht, wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser einzelne Aufenthaltsraum und der sonstige Keller NICHT die gleiche Nutzungseinheit sein können und daher mit einer Trennwand gem. Art. 27 (2) 1. voneinander zu separieren sind.

Die befürchtete vom vollgestopften Keller ausgehende Brandgefahr für den Treppenraum ist damit ja hier nicht gegeben.

Stefan Blümel

Benutzer_822

diese Debatte wird oft geführt: w a r u m eine so aufwändige, meist neue Tür für den Zugang vom Treppenraum in den Keller ? Sieht doch kaum einer ...

Die meisten Toten im Dachgeschoß werden durch Feuer im KG, teilw. im EG verursacht. Der Rauch steigt durch offene oder fehlende Türen auf, fängt sich im Treppenraum an hoher Stelle und drückt in die oberste Etage mit Macht hinein.

Die T 30 RS als Kellerabschluß zum Treppenraum verhindert die große Rauchmenge im Treppenraum und sichert so den Verbleib im DG / obersten Geschoß. Eine selbsttätig öffnende Rauchabzugsöffnung (vorgeschrieben nur in GK 5) entlastet die oberste Tür von diesem Rauchdruck.

Je dichter und beständiger die Wohnungseingangstüren, insbesondere weit oben, sind, um so weniger kann bei Leckagen passieren. mfg Schächer

Benutzer_735

Hallo Herr Schächer,

die selbsttätig öffnende Rauchabzugsöffnung in GK5 haben wir hier in Bayern nicht.

Und eigentlich geht´s nicht darum, ob eine T30-RS zum Kellergeschoß grundsätzlich richtig ist, sondern darum, ob die entspr. Forderung in der BayBO im konkreten Fall anwendbar ist, nachdem´s nicht um den Zugang zum Kellergeschoß, sondern nur zu einem einzelnen Aufenthaltsraum (also nicht Lager o.ä.) geht.

Ansonsten stimme ich Ihren grundsätzlichen Überlegungen durchaus zu.

Stefan Blümel

Benutzer_210

Hallo Herr Blümel,

wenn ich Ihrer Logik folge, und den gesamten Keller als einen Raum ausführe, oder z.B. 4 Räume direkt vom Treppenhaus erschließe, bräuchte ich demnach keine T 30-RS-Tür sondern jeweils nur v-d-s. Dies kann es doch nicht sein. Wie sieht es denn oft in solchen Einzelräumen aus? Es wird am Anfang ein Möbelstück oder sonst was eingelagert, weil evtl. in der Wohnung kein Platz ist. Mit der Zeit wird es immer mehr und dann habe ich die Brandlasten, vor denen der notwendige Treppenraum zu schützen ist. Diese Problematik hat Herr Schächer beschrieben.

M.E. ist nicht die Raumnutzung maßgebend sondern die Lage des vom Treppenraum erschlossenen Raumes - eben im Kellergeschoss. Dabei ist die Anforderung lt. Art. 33(6) - je nach Nutzung - eine Mindestforderung!

Freundliche Grüße

Reinhold Huth

Benutzer_822

ein Brand im Keller ist eine G e f a h r für die Bewohner,

da möchte ich eigentlich weniger drüber diskutieren,

denn das Ergebnis ist "Verlust", über alles Andere kann man lustig streiten

mfg Schächer

Benutzer_735

Hallo Herr Huth,

Realer Fall:

GK5, im Treppenraum in jedem Geschoß neben Öffnungen zu 400-m2-NEs bzw. Fluren im KG auch Türen zu einzelnen Büroräumen, im KG ein Betriebsarztraum.

Türen EG bis OG5 T30-RS bzw. zu den Einzelbüros VDS.

Nur im KG soll für den spartanisch wie eine Gefängniszelle ausgestatteten 15 m2 Arztraum ein T30-Türe ERFORDERLICH sein? Die Gefahr, dass hier ein Brand entsteht bzw. die Gefahr für den Treppenraum ist doch hier nicht größer als bei einem der 3,20 m höher gelegenen Büros in den oberirdischen Geschoßen.

Die Türen zu klassischen Kellerfluren (eben ZUM Kellergeschoß) mit angrenzenden Technik- und Lagerbereichen, zu unmittelbar am Treppenraum liegenden Lagerräumen etc. erhalten - ganz entspr. dem Wortlaut der BayBO - T30-RS-Türen.

Damit ist dem Wortlaut der BayBO Genüge getan und das Schutzziel wirtschaftlich erreicht.

Natürlich kann man auch über das bauordnungsrechtlich definierte Schutzziel hinaus Sicherheit generieren - für den konkreten Einzelnen, der aufgrund über die Mindestanforderungen hinausgehender Brandschutzmaßnahmen dann nicht zu den gesellschaftlich akzeptierten 600-650 Brandtoten pro Jahr gehört ist´s sicher gut.

Stefan Blümel