Einstufung einer Halle(ngröße) n. IndBauRL Tab. 1 (EILT!!!)

Benutzer_230

Hallo Kollegen,

man nehme an:

Eine Halle/nur EG (IndBauRL) mit ca. 4000qm (50 x 80)ist vierseitig geschlossen (nat. mit Toren).

Wände müssen B1 sein (5.10 IndBauRL), werden aber A1 (also besser).

An der Halle sind an drei Seiten Überdachungen (eine lange Seite mit 80m Länge und einer Dachtiefe von 12,5m, ein kurze Seite mit einer Länge von 50m und einer Dachtiefe von ca. 26m und einer kurzen Seite mit einer Läne von 50m und einer Dachtiefe von 6,5m).

Die Dachtiefe beschreibt das Maß vom Freien (Projektion der Traufe zum Boden) bis zur A1 Wand.

Die zuständige Behörde hinterfrägt jetzt kritisch, ob es nun 4000qm sind oder mit den Dachbereichen ca. 6000qm sind.

(Stützen sind Stahlbeton, F90, Hallenbinder mindestens F30-B, BMA, Dachstützen Stahlbeton F90)

Wie ist die Halle nun nach Tab 1 IndBauRL einzugliedern?

K2/F30-B mit bis zu 4500qm oder verschärft wegen den ca. 6000qm (Halle + Freibereich Dach)

Mit Bitte um rege Rückantwort

Danke

Rupi

vonhof

Hallo Rupi,

die Behörde hat recht. Schließlich sind Gebäude (Art. 2 Abs. 2 BayBO) selbständig benutzbare, überdeckte bauliche Anlagen, die von Menschen betreten werden können, und da werden die Überdachungen bei den genannten Abmessungen wohl drunter fallen.

Ich rechne nur dann Überdachungen nicht zu den Flächen hinzu, wenn diese nicht selbständig nutzbar sind, also z. B. am Stützwerk einer Halle befestigt sind, ohne selbst mit dem Erboden verbunden zu sein. Aber selbst das könnte diskussionswürdig sein.

Bei den beschriebenen Konstruktionsmerkmalen (das mit den Überdachungen kommt jetzt nicht so selten vor) dürfte aller Erfahrung nach auch die Rettungswegführung kritisch werden.

Schöne Grüße

Alexander Vonhof

vonhof

Nur zur Ergänzung (war nicht eindeutig): Ich rechne Flächen dann als unselbständig, wenn sie einseitig an der Halle befestigt sind, also z. B. Vordächer. Die nachträgliche Überdachungen zwischen zwei Gebäuden (das Dach ist dann auch nicht selbständig) haben z. B. die Eigenschaft, dass sie die räuliche Trennung aufheben und beide Gebäude dann inkl. Überdachung einen Brandabschnitt bilden können. Ist in etwa das selbe Problem, wie Sie es beschrieben haben.

Gruß

Alexander Vonhof

Benutzer_230

Hallo Alex,

was ist mit 2 Geltungsbereich IndBauRL:

Industriebauten, die überwiegend offen sind, wie überdachte Freianlagen oder Freilager, oder die aufgrund ... blablabla ...

Unter den Dächern (es werden nur noch 2, jeweils an den Giebelseiten) wird NICHTS gelagert, sondern nur Entladen bzw. Beladen (also umgeschlagen)

Rupi

Benutzer_230

Erfolgreiche Antwort:

Nach Tab. 1 IndBauRL werden Brandabschnittsflächen mit Anforderungen definiert.

Die Definition einer Brandabschnittsfläche: ... ist die Fläche zwischen den aufgehenden Umfassungsbauteilen.

Ein überdachte Fläche ohne Aussenwände hat eben keine "aufgehenden Umfassungsbauteile", daher ist diese auch nicht abzutrennen (BW o. Ä.)

Zusäzlich ist der Bereich überwiegend offen (sieh 2 IndBauRL)

Gruß

Rupi

vonhof

Ja gut, löst aber nicht das Problem, dass Sie dann zwei Gebäudeteile ohne brandschutztechnischer Abtrennung miteinder verbinden. Denn Industriebauten können auch Teile eines Gebäudes sein (Begriffe 3.1 IndBauRL). Dann ist eine innere Brandwand oder eine Einzelfallbetrachtung (Abweichung) fällig.

Und: bleibt das Nichts ein Nichts? Oder stehen irgendwann nicht doch Palettenstapel unter dem Dach?

Gruß

Alexander Vonhof