Fenstertüren im Flucht- und Rettungsweg

Benutzer_2278

Folgende Situation stellt sich in einer erdgeschossigen Kinderkrippe mit einer Kleinkindgruppe (12 Kinder) dar:

Wegen des Verzichts auf einen Notwendigen Flur werden aus den Aufenthaltsräumen direkte Ausgänge ins Freie geschaffen (zweiter baulicher Rettungsweg).

Im Gruppenraum wird dieser Ausgang nach außen öffnend und mit einem Notausgangsverschluss ausgeführt.

Können im Ruheraum und in anderen Nebenräumen aus Kostengründen die Außentüren auch als nach innen zu öffnende Fenstertüren mit hochliegender Fensteroliven ausgeführt werden? In der Regel ist in diesen Räumen die Belegung kleiner als im Gruppenraum und es ist bei dieser Personengruppe auch nicht mit einem Andrang auf die Türe zu rechnen.

Es geht mir hier in erster Linie nicht darum, Kosten einzusparen, sondern unnötige Kosten zu vermeiden.

Benutzer_822

Eine Kindertageseinrichtung ist keine "Versammlungsstätte" und planmäßige Türen sind keine "Notausgänge", die nach Arbeitsrecht nach außen öffnen müßten, also formal kein Problem. Wichtig ist, daß die "innere Erschließung" durch den (Spiel- und Garderoben-)Flur funktioniert und j e d e r Raum mit Kindern einen direkten, auch von Kindern zu öffnenden Ausgang direkt ins Freie hat - aber nicht auf die Straße sondern in einen Garten, Spielplatz, "Zwischenbereich" o h n e offenen Zugang zur Straße. Dann hat jeder raum zwei bauliche Rettungswege, davon einer direkt ins Freie, einer über den inneren Flur zum Hauptausgang. Natürlich muß von der Freifläche auch ein Tor zur Straße führen aber das ist kindersicher zu verriegeln, genauso wie der Hauptzugang, der vom Kita direkt auf die Straße führt.

Doppeltüren (kann ein sehr kleiner Flügel sein) mit einem hoch angebrachten Griff, der beide Flügel öffnet, der Gehflügel mit elektrischem Drücker haben sich gut bewährt (elektrisch für den Regelbetrieb, Handgriff, wenn "Panne" und "raus bei Gefahr"). mfg Schächer

Benutzer_2278

Hallo Herr Schächer

Sind "Notausgänge" Türen, die nicht in der normalen Nutzung, sondern ausschließlich in Fluchtsituationen begangen werden?

Wenn dies so ist, müsste ja in dieser Kindertagesstätte keine Türe, auch nicht die Haupteingangstüre, nach außen öffnen.

Sie schreiben, dass jeder Raum mit Kindern einen Augang ins Freie erhalten muss. Ich nehme an, dass Sie hier nur Aufenthaltsräume meinen. Nebenräume wie Sanitärräume oder Garderoben benötigen aus meiner Sicht keinen direkten Ausgang ins Freie.

Erachten Sie es wirklich als sinnvoll, dass die Außentüren in den Aufenthaltsräumen auch von Kindern im Alter bis 3 Jahren geöffnet werden können? Das würde ja bedeuten, dass die Türgriffe bzw. Fensteroliven in einer Höhe von ca. 50 - 60 cm angebracht werden müssten. Wobei ich auch daran zweifle, ob diese Kleinkinder überhaupt eine Griffolive bedienen könnten.

Ihren Vorschlag mit der Doppeltüre am Eingang finde ich sehr gut. Dies werde ich so übernehmen.