Hallo Herr Fleischhauer,
die beschriebenen Probleme treten eigentlich bei fast jedem Atrium auf. Eine Lösung kann ich Ihnen nicht geben, aber vielleicht helfen folgende Überlegungen (sie werden die Anregungen aber selber bereits kennen).
1. Wenn Sie tatsächlich eine geringe Brandlast haben heißt das ja noch nicht, dass Sie auch eine geringe Brandleistung haben. Wir sind, glaube ich, durch die IndBauRL mit eigentlich zu hohen Brandleistungen vertraut. Im Bürobereich kommen realistisch Brandleistungen von 1,5 bis 3 MW, maximal 5 MW zustande. Aber selbst ein 1,5 MW-Brand bewirkt einen ganz ordentlichen Feuerplume.
2. Was die Brandleistung im Atrium-EG betrifft - falls vorhanden - , lässt sie sich nicht so weit reduzieren, dass die entstehenden Rauchgasmengen keine Gefährdung mehr darstellen (Grenzwerte, Einzelnachweis über Ingenieurmethoden etc.)?
3. Wenn Sie aber zwingend mit geringen Brandleistungen bei hohen Brandlasten rechnen müssen, hilft sowieso nur eine MRA.
4. Auch bei natürlicher Entrauchung benötigen Sie Zuluft, und bei der NRA noch mehr als bei der MRA. Wenn Sie also keine Zuluft für die MRA haben, wie wollen Sie die Zuluft für die NRA herstellen?
5. Wenn Sie eine MRA einsetzen, benötigen Sie eine BMA. Über diese können Sie Fenster und Türen automatisch schließen.
6. Ein allgemein gängiger "Trick" ist, die Zuluft der normalen RLT in bestimmten Teilbereichen weiter laufen zu lassen und als Zuluft für die MRA zu verwenden. Oder eine eigene Zuluft installieren.
7. Windleitbleche an den Umgängen oder flexible Rauchschürzen (z. B. im obersten Geschoss) können helfen, die Rauchgase zu leiten.
8. Ansonsten wirklich einen Nachweis über ein Zonenmodell mit Parameterstudien führen.
Aber ich vermute mal, dass in Ihr Gebäude weder eine RLT noch eine BMA bekommen soll. Oder?
Schöne Grüße
Alexander Vonhof