Treppenhaus mit Holzbelag

Benutzer_1843

Liebe Kollegen,

ich möchte an dieser Stelle mal eine allgemeine Frage stellen:

Wie seht Ihr Parkettboden in Treppenräumen von Gebäuden der Gkl. 5 oder von Sonderbauten? Grundsätzlich raus damit?

Gruß,

A. Richter

Benutzer_1795

Im Brandschutz ist das Wort "grundsätzlich" grundsätzlich schlecht.

Ob das Parkett bleiben darf oder nicht, ist immer eine objektbezogene Einzelbetrachtung. Liegt z.B. ein zweiter baulicher Treppenraum vor, ist es sicher etwas anderes, als ob die Treppe aus Holz mit Parkettboden und verglasten Wohnungstüren besteht und kein zweiter baulicher Rettungsweg vorhanden ist.

Außerdem kann Parkett sehr wohl die Anforderungen an schwerentflammbare Baustoffe (z.B. in NRW in Gebäuden mittlerer Höhe zulässig) erfüllen.

Benutzer_822

Holz in ebener Fläche läßt sich fast nicht zünden. Wenn man ein Lagerfeuer auf dem Parkett macht, brennt es so 1 - 2 cm nach unten und dann ist wegen Verkohlung schon Schluß. An der wand und in der Faltung der Treppenstufen brennt es wie der Teufel, vor allem, wenn es ausgetrocknet und gewachst ist. mfg Schächer

Benutzer_2225

Hallo Herr Richter,

Gebäudeklasse 5 >> Bodenbelag Treppenraum >>> B1. Also eindeutig.

Allerdings muss man sich bei (vermutlich) Hartholz schon sehr viel Mühe geben, dies zu entzünden. Es gibt zwar eine Möglichkeit, Holz schwer entflammbar zu ertüchtigen. Aber meines Wissens nach nicht begehbare Flächen.

Grundsätzlich wäre also eine Abweichung erforderlich. Sollte der Treppenraum den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen (MLAR, usw.), wird die Bauaufsicht dieser Abweichung i. d. R. zustimmen.

Gruß

Tobias Moretti

Benutzer_1795

Herr Moretti,

sorry, Ihre Antwort ist leider falsch. In der DIN 4102 werden einige Parkettböden OHNE Nachweis als B1 eingestuft und explizit aufgeführt. Diese sind OHNE Behandlung als Fußbodenbelag schwerentflammbar. Daher ist keine Abweichung erforderlich.

Benutzer_2713

Guten Tag Forumsmitglieder,

ich (Bauingenieur, Fachplaner für vorbeugenden Brandschutz in Bayern, Berufserfahrung 1 Jahr) bin neu hier im Forum und möchte mich zunächst mal für die zahlreichen Diskussionen und angeschnittenen Brandschutzthemen bedanken.

Ich möchte gern an das Thema "Holzbelag im notwendigen Treppenraum" anschließen.

Hierbei interessiert mich wie sich Art. 32 Abs. (4)zu Art. 33 Abs. (5) BayBO verhält. In Gebäuden der Gebäudeklasse 3 dürfen die tragenden Bauteile der Treppen feuerhemmend (F30-B) und somit auch B2 sein. Dies gilt auch für die Treppenpodeste sofern sie zugleich als tragendes Bauteil dienen. Gemäß Art. 33 müsste nun das Treppenpodest (zugleich Bodenbelag) aus B1 Baustoffen bestehen. Folgt man dem Grundsatz, dass die höhere Anforderung zur Geltung kommt so wäre keine Holztreppe (da F30-B1 erforderlich) in einem notwendigen Treppenraum der Gebäudeklasse 3 ohne Abweichung möglich. Sehe ich dies richtig?

Ich freue mich über Beteiligungen zu diesem Thema.

Mit freundlichen Grüßen

Sven Schäfer

Benutzer_735

ein (Boden-)Belag ist eine ZUSÄTZLICHE Schicht, wie die Butter auf dem Brot.

Das Brot (B1) können Sie aber auch ohne Butter essen...

Stefan Blümel

Benutzer_735

sorry,

das Brot ist natürlich B2...

und die "Eventualposition" Butter B1

Stefan Blümel