Verschließen von Wanddurchbrüchen nicht in Ausschreibung enthalten

Benutzer_2228

Guten Tag,

ich habe eine Frage zum Baulichen Brandschutz in öffentlichen Gebäuden.

Bei der Frage geht es um ein LV einer öffentlichen Auschreibung einer EDV-Gebäudeverkabelung in einer Schule.

In der LV ist nichts gefordert womit die Wand und Deckendruckbrüche unter Berücksichtigung des Brandschutzes verschlossen werden müssen. Auch Brandabschnitte und Wände sind nicht als Brandwände oder ähnliches gekennzeichnet und auch in keinem Plan verzeichnet.

Wenn die Verschließung nach Brandschutzaspekten nicht ausdrücklich in der LV gefordert wird ist doch diese auch nicht von der ausführenden Firma zu leisten oder?

Wie gesagt es gibt keinerlei eingezeichnete oder als Brandwand bzw. -Abschnitt gekennzeichneten Bereiche.

Für eine Antwort wäre ich Dankbar.

Wünsche allen einen schönen Tag.

Gruß

Andy

firefly

Wenn es sich um eine seriöse Firma handelt, wird sie sicherlich Bedenken anmelden - und spätestens dann kommt das Thema, und die damit verbundenen Kosten, auf den Tisch!

Benutzer_2228

Das mag sein.

Die Frage ist das die Ausschreibung ohne diese Brandschutztechnischen Maßnahmen erstellt wurde und dies somit nicht in der LV steht und nun geht es um die rechtliche Grundlage.

Benutzer_465

Hallo, die rechtliche Grundlage ist die in Ba-Wü gültige Leitungsanlagenrichtlinie. Danach ist es Pflicht, Leitungsanlagen bei Durchführung durch feuerwiderstandsfähige Wände/Decken zu schotten.

Da Sie diese Frage hier gestellt haben, wissen Sie dies nun und sollten dies kommunizieren.

Welche konkreten Anforderungen gelten, welche Art der Schottung, wie Nachträge etc. gehandhabt werden, folgt dem dann nach.

M. Koeppen

Benutzer_465

P.S.:

WER dies macht, ist sicher Entscheidung des Auftraggebers, also ob die Elektrofirma es macht (ist sicherlich sinnvoll und üblich) oder ein Dritter.

Benutzer_735

öffentliche Ausschreibung --> VOB Vertragsgrundlage.

EDV-Verkabelung --> VOB/C DIN 18382

dort steht unter "Besondere Leistungen" Punkt 4.2.4: Herstellen von Schlitzzen und Durchbrüchen.

D.h. die mit der EDV-Verkabelung beauftragte Firma hat ohne entspr. Leistungsposition im LV bzw. gesonderte Beauftragung und entspr. Zusatzvergütung nicht die Aufgabe Wand- oder Deckendurchbrüche wieder zu verschließen. Erst recht nicht solche mit Brandschutzanforderungen.

Aber wenn´s schon so unkoordiniert angeht, liegt wahrscheinlich noch mehr im Argen... Da kann man auf die unzulässigen Brandlasten im notwendigen Flur oder Vergleichbares schon fast wetten.

Aber das ist ein anderes Thema.

Stefan Blümel

Benutzer_2054

das soll jawohl öfter vorkommen:

meine persönliche Meinung:

- Sie haben den Auftrag Kabel zu verlegen.

- wenn Sie erkennen und/oder aufgrund Ihrer Fachkunde erkennen müssen, dass die Wände Brandschutzanforderungen haben, müssen Sie darauf hinweisen.

- wenn z.b. in diesen Wänden an anderen Stellen Feuerschutztüren oder Brandschutzklappen eingebaut sind ist das sowieso klar

- wenn Sie das nicht erkennen, sollten Sie das Ihrem Auftraggeber unbedingt sagen und sich das dann entsprechend bestätigen lassen

- wenn das Ergebis ist, ja es sind Wände mit Brandschutzanfordeungen ist zu klären, welche Anforderungen ( S 30,60,90 ) und dann sollten Sie dem Auftraggeber sagen, dass Sie ihm gern ein Angebot für eine Zugelassene Schottung unterbreiten. ( wie firefly schon sagt )

- wenn dann, wie Bluemels mutmasst noch weitere Dinge "im Argen" liegen, die Sie als nicht korrekt erkennen, oder erkennen müssen, sollten Sie dem Auftraggeber auch hier gleich ein Angebot mit einer entsprechenden Konstruktion und mit entsprechendem amtlichen Nachweis unterbreiten.

Gaby B.