Fenster in bestehender Nachbar Brandwand.

peters

Hallo

erstelle gerade ein BSK, für die Erweiterung eines kleinen Feuerwehrgebäudes.

Das bestehde Gebäude befindet sich einseitig direkt an der Grundstücksgrenze.

Etwas vor dem Gebäude befindet sich ein Nachbargebäude, auch auf der Grundstücksgrenze. In der Grenz- bzw. Nachbarwand, deren Qualitäten ich nicht kenne, befindet sich ein Fenster.

Im Brandüberschlagsbereich von ca. 3,00m von diesem Fenster befindet sich, rechtwinklig zur Grenze, meine bestehende Treppenraumfassade mit Hauptzugang, Flucht- und Rettungsweg.

Die Situation besteht schon seit Jahr und Tag, etliche Feuerwehrleute haben die Tür im Brandüberschlagsbereich begangen. - Nun muss ich eine erhebliche Erweiterung bewerten und weiss nicht so recht wie ich mit der Situation umgehen soll.

Bin ich verpflichtet, für diese wahrscheinlich konkrete Gefahr, auf meinem Grundstück aufwändige Kompensationsmaßnahmen vorzusehen ?

Muss ich vieleicht den Nachbarn anschwärzen ?

Oder muss mich eine wiederrechtliche Bauausführung des Nachbargrundstückes nicht stören ?

Gruß,

J.Peters

firefly

MBO § 30 Brandwände, Abs. 2: "Brandwände sind erforderlich

als Gebäudeabschlusswand, ausgenommen von Gebäuden ohne Aufenthaltsräume und ohne Feuerstätten mit nicht mehr als 50 m? Brutto-Rauminhalt, wenn diese Abschlusswände an oder mit einem Abstand bis zu 2,50 m gegenüber der Grundstücksgrenze errichtet werden, es sei denn, dass ein Abstand von mindestens 5 m zu bestehenden oder nach den baurechtlichen Vorschriften zulässigen künftigen Gebäuden gesichert ist".

Wenn es sich also nicht gerade um ein Nebengebäude ohne Aufenthaltsräume handelt, sollte man als Nachbar darauf vertrauen dürfen, dass es sich um eine Brandwand als Gebäudeabschlusswand handelt.

(Und diese Anforderung ist nun wirklich keine Neuformulierung in der aktuellen MBO!)

In einer solchen Brandwand sind Öffnungen gemäß MBO § 30 Abs. 8 Satz 1 unzulässig. Öffnungen (mit entsprechenden Verschlüssen) sind nur in inneren Brandwänden gestattet und nur wenn sie "auf die für die Nutzung erforderliche Zahl und Größe beschränkt sind".

Hier wäre m.E. also der Nachbar aufzufordern entweder den Mangel zu beseitigen oder den Nachweis zu führen dass er Bestandsschutz genießt.

Aber Vorsicht, nicht dass für ihn tatsächlich eine Grunddienstbarkeit im Nachbargrundstück eingetragen ist!

Benutzer_822

wenn die 3 m Abstand zwischen der Ausgangsanlage und dem senkrecht dazu stehenden Fenster in der vermuteten Brandwand verbleiben, sollte es kein Problem sein. Ich hoffe, daß in die nächste "HE" aufgenommen wird, daß zwischen Fenstern und Treppenraumfenstern in Hausinnenecken 2,50 m Abstand ausreichen, um eine Beeinträchtigung nicht zu befürchten. Derzeit wird zwischen 1 m und 5 m gefordert ... mfg Franz Schächer

n-ludwig

Guten Abend Herr Peters,

ich würde Nachbarschaftsstreit ebenfalls vermeiden und auf den Mangel in seiner Brandwand nicht eingehen. Der 3-m-Abstand stellt keine konkrete Gefahr dar und es handelt sich nicht um die eigene Brandwand, so dass ich das Thema im BSK gar nicht erwähnen würde.

Schöne Grüße, Nadja Ludwig