Feuerwiderstand von Natursteinstützen (Granit)

Benutzer_2197

Hallo Forum,

Leider habe ich bei der Recherche zum Feuerwiderstand von Natursteinen keine verwertbaren Informationen/ Veröffentlichungen o.ä. gefunden (außer Einstufung A1).

Da das Thema bei historischen Gebäuden häufiger vorkommt, sind dazu sicher schon Untersuchungen durchgeführt worden.

Können Sie mir Hinweise geben, wo etwas veröffentlicht wurde?

Kritische Situation - Löschwasser - ist bekannt. Wo findet man Angaben zur Feuerwiderstandsdauer von Natursteinstützen (speziell Granitstützen)? Die Beuteilung nach DIN 4102 Tabelle 41 ist wahrscheinlich nicht möglich.

Danke I.Ehlert

Benutzer_822

sind das 20 cm Stützchen bis 5 m Höhe oder dicke Brocken mit geringer Höhe ? Wie stark ausgelastet ? "ein bißchen" oder "hart an der Grenze" ? Macht eine Menge aus ... mfg Schächer

Benutzer_2197

Stützenabmessungen ca. 40 x 40cm, Höhe ca. 2,5m, Auslastung ca. 50%.

...mfg Ehlert

Benutzer_465

Hallo,

da scheint es nichts richtiges zu geben.

Reddemann schätzt Granit in seinem Buch von 1908, nach Erfahrungen von Bränden, eher kritisch ein:

"Granit zerspringt in der Hitze infolge des Wassergehaltes seiner Feldspatkristalle, er wird mürbe und verliert seine Tragfähigkeit. Das ist bei vielen größeren Bränden zutage getreten."

Jetzt ist die Frage, wo die Säule steht.

In einem Treppenhaus wird sie eher keinem Vollbrand ausgesetzt sein, da ist das dann unkritisch, in einem (historischen) Lagerhaus mit entspr. Brandlasten, oder in einem Schloß mit reichem Ausbau und entspr. Brandlasten ist es kritischer.

Wo steht Ihre Säule?

Brandmeldeanlage?

M. Koeppen

Feuer-Hewi

Hallo,

wie die Grantisstützen einzustufen sind, weiß ich zwar nicht, jedoch wie sie nicht einzustufen sind: bereits in der DIN 4102 von 1934 wurden Stützen aus Granit, Sandstein... ausdrücklich als nicht feuerbeständig ausgewiesen;

mfg

der Feuerteufel

Benutzer_2197

Hallo Herr Koeppen,

die Stützen stehen in einem Ausstellungsraum (Museum) im Erdgeschoss. Die Stützen tragen die Mauerwerksgewölbe. Eine Brandmeldeanlage ist geplant.

I.Ehlert

Benutzer_465

Tja, Herr Ehlert,

sofern Sie eine Anforderung F90 haben, die können Sie natürlich nicht nachweisen. Vorsichtig kann man in Richtung 30 min schätzen, aber auch nichts genaues sagen.

Letztlich sollten Sie eine Abweichung von F90 (oder was Ihre Anforderung ist) beantragen. Dies kann man, zusammen mit der BMA, und wenn die Rettungswegsituation gut ist, auch guten Gewissens tun. Ein Restrisiko besteht dann noch für die Feuerwehr, was aber hier im Denkmal nichts außergewöhnliches sein sollte, und worauf sich die Feuerwehr auch dank Vorort-Einweisung, Feuerwehrplänen und Brandschutzordnung einstellen kann.

Ansonsten sollte auch das Löschwasser "passen" (Steigleitungen?). Das ist also alles Konzept-Arbeit.

M. Koeppen