Befestigungen an Brandwand

Benutzer_2097

Hallo zusammen,

bei der Besichtigung einer großen, vor wenigen Jahren errichteten Lagerhalle ist mir folgender Punkt aufgefallen an dem ich mich gedanklich immer wieder verfange.

Eine Lagerhalle von ca. 9.000m? ist in der Mitte getrennt durch eine Brandwand aus Betonfertigteilen mit einer Dicke von nicht mehr als 16cm.

auffällig war nur, dass auf einer Seite der Halle eine Armada von Kraftsteckdosen befestigt waren, die ganz klassich mit nem 6er Dübel und 4 Schrauben je Steckdose an die Wand geschraubt wurden.

Für jede Form einer Wanddurchdringung gibt es ja genaue Forderungen und Anweisungen zum Einbau entsprechender "Schottungen". Auf meiner Suche nach Vorschriften zur "schwächung" der einer Brandwand mittels Dübeln habe ich nichts gefunden.

Kann mir hier vielleicht jemand etwas Starthilfe bei der Beantwortung meiner Frage im Hinblick auf diese Zulässigkeit geben?

MfG

K. Braunschweig

firefly

Meist sind solche Dübel bei Brandwänden das kleinste Problem! Ich würde mir da bei inneren BW´s viel mehr Sorgen um die anderen Details machen.

Bleibt die Wand wirklich stehen, wenn bei einem Gebäudeteil das Tragwerk versagt? Ist die BW über Dach geführt? Wurden wirklich keine brennbaren Materialien über die BW hinweg geführt?

Und bei Fertigteilbauweise: Sind die Fugen im Brandfall dauerhaft dicht? (Verhinderung der Ausbreitung von Feuer und Rauch)

Benutzer_2097

Vielen Dank für die Antwort.

Die von Ihnen erwähnten Detailpunkte sind natürlich durchaus wichtiger, allerdings in diesem Fall meinem Eindruck nach durchaus pflichtbewußt erfüllt.

Vermutlich fiehl mir gerade deswegen auf, dass eben an dieser einen Stelle die "Dübelarie" einen ganz anderen Eindruck vermittelte.

Für Brandwandstützen, Wandelemente, etc. lagen Prüfberichte, Bescheinigungen und Zulassungen vor, die BW war sogar 60cm über Dach geführt und da es sich um eine ungedämmte Halle handelt, waren ohnehin fast nur nicht brennbare Materialien im Einsatz.

Nochmal vielen Dank für den Hinweis

Benutzer_822

die Steckdosen aus Kunststoffen sollten kein Problem sein, da die Höchsttemperatur an der Oberfläche - und an der liegt die Kunststoffdose nur punktuell an, 140° sein darf, bei 16 cm Beton auch eher kühler ist. Die Stahldübel wirken wie die Bewehrung auch Temperaturerhöhend, bis zur max zul Bew. von 90 % ist bei flächigen Bauteilen aber meist noch weit hin. Es sollten bei 16 cm Stärke und Steckern aber keine Dosenlöcher drin sein ... man muß nichts übertreiben. Insbesondere bei "Brandwandersatzwänden" "F 30/F 90" ist das eher kritisch. mfg Schächer

Benutzer_2097

Wunderbar, dann gehen meine Vorstellungen hier mit den beiden Meinungen völlig Konform. Die Installationen an der besagten Brandwand waren quasi "aufputz" und nicht über Wanddosen angebracht. Hier wäre m. E. ja auch eine Schwächung des Querschnitts entstanden die die Qualifikation der BW eingeschränkt hätten.

Vielen Dank für den Beitrag.