Hallo Fladung,
das ist sicher eine große Aufgabe, die Sie sich da gestellt haben. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Mut!
nun ein paar Gedanken dazu:
dass dies in der Vergangenheit und Gegenwart zu Problemen am Bau führt liegt an der vernachlässigten Ausbildung der Architekten und Bauingenieure in der Vergangenheit. In der "soo rückständigen DDR" gab es die Ingenieursausbildung im Brandschutz, doch das hat man mit unserer Wessi-Grosskotzigkeit erst mal alles platt gemacht. Erst EIPOS hat es wieder erkannt und aufgegriffen (Danke an EIPOS!).
nun werden Sie feststellen, dass in den einzelnen Bundesländern ganz unterschiedlich mit den Anforderungen an den Planer umgegangen wird; einige LBOs haben den Passus, dass der Planer, der nicht über das erforderliche Fachwissen verfügt, sich eines Fachplaners bedienen muss; das finde ich gut!
In einigen Bundes-Ländern wird die Erstellung einer Brandschutzplanung /-nachweis /-konzept an die Bauvorlageberechtigung gekoppelt, was ich für reinen Schwachsinn (oder gute Lobbyarbeit)ansehe. So darf der Gartenbauarchtitekt, auch ohne Ahnung, Brandschutzkonzepte für ein Krankenhaus oder Hotel erstellen, der HLS-Fachingenieur mit Brandschutz-Master-Abschluss, dessen Tätigkeitsfeld beim Krankenhaus mehr als 60% der Bausumme ausmacht, aber nicht!
Andereseits kann er in Bayern aber Prüfsachverständiger werden und das prüfen, was er aber nicht erstellen darf!!?? - Der Amtsschimmel wiehert! - Ihc hoffe, das findet in andern Ländern keine Nachahmer!
Nun zu den Anforderungen, die erfüllt werden müssen:
Hier gebe ich Herrn Schächer Recht (mach ich lange nicht immer!!), dass er eine solide Ausbildung voraussetzt. Ob da 100 Std. ausreichen? - ich hab meine Zweifel - und dass aus Erfahrung! Hier wären die namhaften und guten Ausbildungsstätten (es sind nur eine Handvoll) zu nennen. Die Aussbildung sollte mind. den Fachplaner umfassen, besser auch den SV bis zum Master. Nun Bietet z.B. EIPOS auch spezielle Fachrichtungen zusätzlich an, was Sinn macht (TGA-SV; Fach-Bauleiter Brandschutz* - [*wird auch auch an der FH Köln studienbegleitend angeboten]),..
Für den Bauleiter ist die erste sinnvolle Ausbidlungsstufe die "Brandschutz-Fachkraft", angeboten durch die GBA oder Bauinnung Bayern in Nördlingen (afz). Hier erlernt der Praktiker die Ausführung, Basis und Baufehler kennen - dauert 6-8 Tage Vollzeit. Dann kann er sich je nach Aufgabenbereich vertiefen als allgemeiner Brandschutz-Fachplaner, allgemeiner BS-Sachverstngiger oder fachspezifischer BS-SV bis hin zum Masterstudiengang.
Wichtig wäre allerdings, dass im normalen Archi-+Ing.-Studium die Probelmatik der Schnittstellen gelehrt würde (hierzu gibts eine Vorlesung an der TAS.Kaiserslautern am 13.12.2010). Wie den SiGeKo müsste es den Brandschutz-Gewerke-Koordinator geben! Genau diese Schnittstellen sind es, die am Bau zu Problemen und Kosten führen. Brandshcutz, richtig geplant und koordiniert, ist unwesentlich teurer als allgemein angenommen. Brandschutz kann oftmals den Schallschutz beinhalten oder ersetzen, kann zum Komfort beitragen,...
zum Thema Vergütung: die AHO 17 ist ja bereits genannt; in Bayern sind nun so "ganz Kluge" bei Gemeindetag auf den Gedanken gekommen, dass BS eine inkl.-Leistung des Archtiekten sei, da er ja eine fertige Planung für ein Gewerk abliefern soll! (Darühber, ob´s denen irgendwo reingeregnet hat, will ich mich nicht auslassen!)
Jedenfalls ist eine gute Planung erforderlich und kann auch Geld sparen helfen (siehe oben!) - kann ich aus Erfahrung Beispiele vorlegen!
Es sit ein eigenständiges Fachgewerk und daher auch gesondert zu vergüten (wie Statik, ENEV-Energiepass, Niedirgenergiekonzepte, Gebäude-Finanzierungs- und Amortisationskonzepte, Solaranlagenberechnung,...).
Wenden Sie sich doch mal an den Bundesverband der Fachplaner und Sachverständigen e.V.(BFSB-online.de); die können Ihnen sicher noch ein paar Tipps geben!
viel Erfolg!
der Feuerteufel