Deckenanschluss von klassifiziertem nichttragenden Ziegelmauerwerk

Benutzer_402

Sehr geehrte Damen und Herren,

muss nichtragendes Ziegelmauerwerk mit Brandschutzanforderung ausschließlich wie in DIN 4102-4, Pkt.4.1.4, Bild 17 (mit Dämmung und Haltewinkeln aus Stahl)im Deckenanschluss ausgefürt werden ? Oder kann die oberste Fuge auch voll ausgemörtelt werden, was aber die Wand tragend, mit evtl. statischen Konsequenzen/Mängeln, machen würde ?

Was ist zur Standsicherheit solcher Trennwände zu beachten, erfolgt daraus die Forderung nach Festigkeit durch die Winkel ?

Im Brandschutzatlas sind unter 6.7.1-B Seite 25, F 90 Ziegelwände an Schächten dargestellt, die anscheinend oben vermörtelt sind. Kann das Vermörteln, das in der Praxis dann kaum beidseitig ausgeführt/kontrolliert werden kann, ausreichend sein ?

Benutzer_369

Sehr geehrter Kollege,

die Frage des Deckenanschlusses ist in erste Linie eine Frage an den Statiker. Bei dünnen, hohen, geraden und durch Querwände wenig ausgesteiften Wänden ist die Standfestigkeit nicht gewährleistet, wenn sie an der Decke nicht gehalten sind. Die Konstruktionen mit Haltewinkeln und Mineralstreifen sollen ermöglichen, dass die Wände oben fixieret werden, Deckendurchbiegungen die Wände aber nicht belasten. Solche Konstruktionen sind im Wohnungsbau nicht üblich und aus meiner Sicht in der Regel nicht notwendig, weil dort die Tendenz eher zu geringeren Deckenspannweiten vorherrscht (belastbare 11,5 er Wände). Im gewerblichen Bau geht dagegen die Tendenz zu immer größeren Spannweiten der Decken. Da ist dringend anzuraten, die Deckenanschlüsse entsprechend gleitend auszubilden, um Schäden an den Wänden zu vermeiden.

Mit freundlichen Grüßen

Günter Merkl

Benutzer_402

Sehr geehrter Herr Merkl,

vielleicht können wir so ja auch in der Statik bewanderte Brandschützer ansprechen.

Wobei ich fürchte, dass mein Problem weiterbesteht, wenn der Statiker z.B. sagt, dass die Trennwand (F 30-90) vierseitig gehalten werden muss. Denn

ich finde in der Literatur/Herstellerunterlagen keine verbale oder bildliche Darstellung eines vermörtelten Deckenanschlusses (es heißt immer nur Verzahnung oder Stumpfstoss mit Mauerwerk und für den Deckenanschluss folgen Bilder mit Dämmstreifen mit/ohne Winkel; ein fürender Ziegelhersteller bezeichnet in seiner techn. Broschüre den im Wohnungsbau üblichen Anschluss mit eingefügtem Styroporstreifen als starr gleichzusetzend).

Ergibt sich hier eine aaRdT einfach aus dem Üblichen Praxis, was ich mir nicht vorstellen kann, denn die Praxis, die satte Ausfüllung des Mörtelspaltes ist sehr handwerklich sehr schwierig. Oder steht nicht in irgendeiner DIN des Statikers, dass die nichttragende Konstruktion grundsätzlich oben (Deckenanschluss) kräftemässig entkoppelt sein muss.

Mit freundlichen Grüssen

Ulrich Starzyk