Vielen Dank für Eure Ideen und Hinweise.
Natürlich sind Brandschutzmaßnahmen generell sinnvoll, aber wieso soll die Brandlast, die von einer Wohnung ausgeht, geringer sein? Der Bauabnahme-Toni der Stadt hat uns den Tipp gegen, wir könnten die Umnutzung auch rückgängig machen und die Räume als Wohnungen deklarieren, dann wären die bestehenden Türen ausreichend!
Und dann dasselbe wie jetzt darin arbeiten?
Man sieht daran, dass all diese Vorschriften hilfloses Stückwerk sind.
Außerdem sind wir froh, dass die Umnutzung zu Ateliers genehmigt ist (falls sich ein Nachbar über unser künstl. Arbeiten beschweren sollte).
Die Türen sind solide, öffnen aber ins Treppenhaus (wahrscheinlich Fluchtrichtung für Schüler ? sie gehen also bei drückendem Rauch oder Feuer aus den Klassenzimmern auf). Eichenschwellen sind auf Klassenzimmerseite vorhanden, außen im Treppenhaus EG ist Betonestrich auf Holzbalkendecke und darauf Steinplattenbodenbelag.
Gern könnte man die Türen noch ertüchtigen (verstärken), nur was wäre da sinnvoll?
Eine normale Türdichtungen könnten durch Nuteinfräsung in Zarge oder Tür dreiseitig oder evtl. auch an der Schwelle angebracht werden. Auf Nachfrage bei einem als gewieft geltenden Schreiner wurde uns gesagt: es gäbe keine diesbezügliche ?Ertüchtigung?, die Abnahme bzw. Zulassung eines Brandschutztürmusters durch eine geeignete Prüfanstalt würde bis zu 50 000E kosten!
Gibt es aufschäumende Türdichtungen zum Nachrüsten wirklich?
Normale Türdichtungen brächten natürlich auch schon Vorteile.
Rauchdicht: nach unserem Wissen müssen normale Brandschutztüren nicht rauchdicht sein, wenn dies nicht extra gefordert wird (v.a. Türschlitz unten zur Schwelle muss dann auch bei Schließen abgedichtet werden).
Sicherungsbolzen wofür? Scharniere gehören mit zu den Schwachstellen?
Obentürschließer könnten gern angebracht werden.
Es ist auch die Frage zu stellen, ob der Einbau von Brandschutztüren in eine vergipste Fachwerkwand überhaupt Sinn macht. Laut städt. Bauabnahme gilt eine vergipste Fachwerkwand als T30, die Balken an der Zarge sollen zunächst mit Bromat oder Fermacell verkleidet werden, bevor die Brandschutztürzarge eingebaut wird (d.h. der Türdurchgang würde enger). Brandschutzfachfirmen meinten tel., die Brandschutztür würde im Brandfall schlicht aus der Fachwerkwand fallen, wären also nicht sinnvoll. Sowas müsste man schriftlich bekommen.
Rauchmelder haben wir bei unseren Verhandlungen mit dem Brandschutzbeauftragten auch bereits vorgeschlagen ? sie wurden zusätzlich gut gefunden, die Rauchmelder ersetzen jedoch nicht die erforderlichen Maßnahmen, war die damalige Auskunft. Wir könnten sie gern freiwillig einbauen, was wir uns auch überlegen.
Anscheinend brennt es in jedem Bundesland anders ? woanders sind sie nämlich vorgeschrieben.
Vernetzte Rauchmelder, was bedeutet das genau? Wenn einer Alarm gibt, schrillen alle? Wo wären sinnigerweise die Rauchmelder sinnvoll? Vermutlich in jeder abgeschlossenen Wohneinheit, in den beiden Klassenzimmern, im Treppenhaus (an mehreren Stellen), im Keller (bei Heizanlage)?
An oberster Stelle des Treppenhaus befindet sich übrigens ein manuell zu öffnendes Dachfenster, das ggf. das Treppenhaus entrauchen könnte, dies war ebenfalls eine Vorgabe des Brandschutzmenschen. Nur: wenn es qualmt, wird man bekanntlich völlig kopflos und wird wohl zuallerletzt ein Dachfenster mit einer 2m langen Stange öffnen können.
Für einen vernünftigen Abzug müsste unten die Haustür gleichzeitig geöffnet werden, dies war jedoch nicht gefordert.
Das meinen wir mit unausgegorenem Brandschutzvorschriften durch die Stadt.
Wir sind noch auf eine andere Idee gekommen: obwohl wir nicht über mehr Gerätschaften und Gefahrengut verfügen als ein gut ausgestatteter Hobbykeller, gibt es evtl. eine Möglichkeit, den Brandschutzanforderungen der Stadt auf andere Weise entgegenzukommen. Nämlich: wenn wir unsere Lacke, Lösungsmittel, kurz alle brennbaren Chemikalien in einem feuerbeständigen Gefahrstoffschrank aufbewahren würden. Das ist natürlich auch nicht billig. Hat jemand schon davon gehört, dass das in Verhandlungen mit der Stadt etwas gebracht hat?
Das würde auf jeden Fall das Brandlastniveau unter das Wohnungsniveau drücken.
Allerdings: als uns die Brandschutztüren vorgeschrieben wurden und wir uns wehrten, wurde uns bereits gesagt: auch Büros sind Gewerberäume und erfordern T30-Türen.
Vielen Dank für Euren Hirnschmalz!