Hobbygarage feuerfest gestalten

Benutzer_99

Bundesland: Niedersachsen Autor: Dieter Wir haben in einer alten Ziegelei unsere Hobbygaragen u.a. zur Restaurierung von alten Automobilen. Die ehemaligen Lager der Ziegelei sind mit Vollziegeln gemauert und das Dach auf Holzbalken in 3m Höhe (steigt durch die Schräge des Daches auf bis 5m). Muß das Dach in dieser Höhe feuerfest verkleidet werden (Schweißarbeiten sollten lt. Eigentümer möglichst nicht durchgeführt werden).

Die Trennwände zwischen den einzelnen Bereichen wurden nur aus Holz errichtet - wie müssen diese geschützt werden?

Weiterhin wüßte ich gerne, wie es um Fluchtwege steht. Reicht ein ca. 2,20m breites Schiebetor?

Benutzer_369

Hallo Dieter,

grundsätzlich unterscheidet die Garagenordnung zwischen Klein- (bis 100 qm Fläche), Mittel- (bis 1000 qm) und Großgaragen. Dementsprechend abgestuft sind die Brandschutzanforderungen. Bei Kleingaragen sind sie eher gering (im Prinzip feuerhemmende Ausführung), unter gewissen Umständen geht es auch ohne Anforderungen an die Feuerwiderstandsdauer der Wände und Decken. Das ist aber ohne genauere Kenntnisse der Anlage aus der Ferne nicht zu beurteilen.

Als alleiniger Fluchtweg sind Schiebetore in der Regel nicht ausreichend. Da sollte zumindest eine Schlupftüre im Tor vorhanden sein. Da der Raum möglicherweise auch als Arbeitsstätte anzusehen ist, könnten auch die ein- schlägigen Arbeitsstättenrichtlinien zu beachten sein.

Gruß Günter Merkl

hambrock

Moin Dieter,

Moin Herr Merkl,

bei dem vorgenannten Gebäudeteil handelt es sich nach meiner Auffassung um eine Werkstatt. Diese kann ich aber nicht über die Garagenverordnung bewerten. Hierbei handelt es sich m.E. um einen Sonderbau.

Schlupftüren im Schiebetor sind schon mal ganz nett, aber m.E. nicht als Fluchtweg zu gebrauchen, da sie am Fusspunkt eine Schwelle haben.

Bei einem Sonderbau (in einer alten Ziegelei) bedarf es einer Ortskenntnis und der Abstimmung mit dem zuständigen Brandschutzprüfer. Die Decke könnte daher wohl eine Anforderung bekommen. Dies ist aber als Ferndiagnose nicht zu beurteilen.

Gruß

Matthias Hambrock

Benutzer_369

Sehr geehrter Herr Hambrock,

bei uns in Bayern ist vieles anders als bei euch im Norden. Ich hatte übersehen, dass die Untergrenze für Sonderbauten von 1600 qm nicht in allen Bundesländern gilt. Bei der Suche nach den Begriffsbestimmungen in der Niedersächsischen Bauordnung habe ich festgestellt, dass der Begriff Sonderbau dort nicht vorgesehen ist. Es gibt bei euch per Begriffsbestimmung Gebäude, Hochhäuser, Wohngebäude und Gebäude geringer Höhe. Wo finde ich den Begriff Sonderbau in Niedersachsen definiert?

Mit freundlichen Grüßen

Günter Merkl

hambrock

Moin Herr Merkel,

Sonderbau in Niedersachsen gibt es in der Tat nicht. Hier gilt §51: Bauliche Anlagen und Räume besonderer Art und Nutzung.

Gruß aus dem Norden

Matthias Hambrock