Zum einen die Geschichte der Vorgaben (Vorschriften will ich für die Summe aller "Werke" nicht sagen) : das meiste entstand aus empirischer Beschreibung dessen, was allgemein klappt. Ohne weitere Gedanken an die Variantionsbreiten oder neue Entwicklungen.
Vieles ist überaltet, man traut sich aber nicht dran, es zu aktualisieren, weil zu viele Leute nichts davon verstehen.
Zum dritten hatten wir keinen Streit um die Wahrheit sondern anordnende Behörden, bei denen auch etliche Mitwirkende nicht top waren.
Heute denken wir über viel mehr BS nach als vor 10 Jahren. Es wird um eine gute, wirtschaftliche, sichere Lösung gestritten (und ich meine das in der Sache und nicht in der Person).
Und wir haben den verantwortlichen Planer, der nach Strafrecht und Zivilrecht "den Erfolg" schuldet, n i c h t nur die Abarbeitung von Vorschriften.
Und wenn man das zusammen nimmt, sieht man den Bruch weg von der umfassenden Vorschriftsgläubigkeit hin zur ingenieurmäßigen Betrachtung. Also nicht mehr: da steht 2 % der Grundfläche, also mache ich d a s sondern: ich will das Schutzziel erreichen und was brauche ich, dieses Ziel abzuarbeiten.
Zum Industriebau: F 90 Konstruktionen fallen lange nicht um, da ist die Entrauchung keine Frage des Konstruktionsschutzes. F Null Konstruktionen, in denen es ordentlich heiß brennt, sind schnell kaputt und können nur verschrottet werden. Durch eine gute Entrauchnung ("Rauch- und Wärmeabzug") kann ich sehr viel Brandhitze abführen udn die Kiste hält ziemlich lang oder kann sogar wieder verwendet werden. Vor allem: ich kann sicher rein, die Reste auszuräumen udn abzulöschen, wenn die RWA gut dimensioniert ist.
In den Bauordnungen steht: "die Standsicherheit der Gebäude und ihren Teilen ist sicher zu stellen", es steht n i c h t drin:
Einfeldträger q l? / 8 - Durchlaufträger q l? / 16 ... es ist eine reine Zielbeschreibung. Da kommen wir mit dem Brandschutz auch noch hin, wenn wir alle fleißig daran arbeiten, den Schutzgedanken zu erreichen. Dazu brauchen wir gute Planer aber auch gute Bauaufsichten und Brandschutzdienststelle, die das erkennen und würdigen können. Und dahin entwickeln wir uns - wenn die Stellen nicht von unwissenden landräten einfach abgebaut werden.
W e r b e n wir dafür, daß ein g u t e r Branbdschutz ein Standortvorteil ist, ein Investitionsanreiz, weil mein eingesetztes Geld optimal sparsam investiert und durch die Feuerwehr optimal geschützt wird. Wenn die Bude abfackelt ist das Geld futsch, a u c h wenn es versichert war, denn der Betrieb kann nicht mehr liefern und geht daran um. Wenn mein VB zu teuer war, ist das geld gleich zu Anfang futsch, auch nicht richtig. Also müssen wir an einem besser werdenden BS miteinander arbeiten und für die Abarbeitung der Schutzziele, nicht nur der Gesetztestexte, arbeiten.
U n d an der Verbesserung aller Gesetze und Vorgaben.
(vollwandige Treppenraumtüren, Rauchwarnmelder überall, wo geschlafen wird, ... ) mfg Schächer