Krankentrage

peters

Hallo,

muss ich als Konzeptersteller für ein großes Verwaltungsgebäude, Sonderbau, jedoch kein Hochhaus, nachweisen, dass alle Nutzungseinheiten mit einer Krankentrage erreicht werden können ?

Es handelt sich um ein Bestandsgebäude mit großen Aufzugskabinen, die für Krankentragen geignet sind. Einige, der an den Treppenraum angeschlossenen NE verfügen über Schleusen als notw. Flure, die etwas zu kanapp für die 60/200 Trage sind.

Mir ist schon klar, dass die Begehbarkeit mit Trage sinnvollerweise gegeben sein sollte. Doch bin ich derjenige, der das in sein Konzept schreiben muss ? und gibt es Regeln bis wohin ich mit meiner Trage denn kommen muss ?

Im Voraus schon mal danke für die Antworten.

Gruß,

Jens Peters

Benutzer_1795

Hallo Herr Peters,

ich denke nicht, dass jede Nutzungseinheit mit einer Krankentrage erreicht werden können muss. Auf jedem RTW sind standardmäßig Tragetücher für enge Stellen vorhanden. Wenn Sie mit der Trage schon bis in das Geschoss kommen, ist das Luxus. Dort könnten Sie die Trage vor der Nutzungseinheit abstellen. Der Transport aus der Nutzungseinheit kann dann über die Tragetücher oder zur Not auch mit Bürostühlen sichergestellt werden. Dies ist - auch aus eigener langjähriger Erfahrung - gängige Praxis im Rettungsdienst. In Gebäuden ohne Aufzug ist ja auch nur einer Treppenbreite von 1m gefordert. Hier kommt man auch mit keiner Trage nach unten.

Benutzer_1795

Eines habe ich noch vergessen. Sie sollten nicht fragen, wo stehen muss, dass Sie NICHT in eine Nutzungseinheit mit einer Trage müssen, sondern wo steht, dass Sie in eine Nutzungseinheit müssen. Dies ist nämlich z.B. in der Hochhausrichtlinie explizit beschrieben. Nebenbei in der Nutzungseinheit werden Sie mit einer Trage auch nicht um die meisten Kurven herumkommen.

Benutzer_860

Hallo Herr Peters,

ich weise gerne in meinen Konzepten auf den Sachverhalt des Transportes hin, da bei vielen Planern dieses Problem leider nicht bekannt ist und bei vielen Gebäuden die Treppenräume an sich, und auch die Treppenläufe zu klein bzw. zu schmal sind.

Bei uns in Hessen ist es ja so, dass ich einen Aufzug nach §33 HBO erst ab 13m Gebäudehöhe, also Bereich Gebäudeklasse 5 zwingend bringen muss. Dieser muss dann auch, wenn nur 1 Aufzug vorhanden, auch für eine Krankentrage geeignet sein.

Die DIN 18065 ist da jedoch etwas hilfreich. Im Anhang B Punkt b) wird auf dieses Problem hingewiesen.

In der Regel wäre es zwar schön jedes Geschoss vollflächig mit einer Trage erreichen zu können, praktisch aber so weder vorhanden noch umsetzbar. Ansonsten treffen es die vom Kollegen MarKe beschriebenen Maßnahmen ganz gut.

Gruß M.Nau

Benutzer_822

trotzdem wäre es für die Menschenrettung bei Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, unklarem Schwindelanfall oder Bewustlosigkeit) s c h ö n, wenn der Rettungsdienst mit der Trage möglichst w e i t zum Patienten kommt,ohne sich zu verrenken.

Wir haben einen "empfindlichen Patienten" / Tragetuch medizinisch nicht möglich mal aus dem 5. OG über einen zu engen Treppenraum über das Geländer getragen ... hat meine Muskeln wachsen lassen, war aber nicht ganz einfach und für den Patienten ein Elend.

Der vorhandene Aufzug war leider nur 1 x 1 m und schräg aufrecht durfte der Transport nicht sein, also "Kopfstand für die Helfer".

Mit dem Tragetuch kommt man auch eine Hühnerleiter runter (alte Fachwerkhäuser: steil und eng). Aber dem Patient muß das nicht gut sein. Jedes mal eine DL anrücken lassen, geht auch nicht, würde ich heute aber mehr machen als ich es 1970 - 1990 gemacht habe. mfg Franz Schächer