Wohngebäude Feuerüberschlag Hauswirtschaftsraum zu notwendigen TR

Benutzer_1935

Hallo Forumsteilnehmer,

folgender Sachverhalt zu meiner Frage:

- Wohngebäude (KG, EG, 1.OG bis 3.OG, DG)

- Gebäudeklasse 4 (2 Whg. je Geschoss)

- Ausdehnung 20 m x 16 m

-> keine Brandwand

Der notw. außenliegende TR verfügt über eine geplante Öffnung von ca. 2m Breite. In einer Eckausbildung befindet sich in den Geschossen EG bis 3.OG ein Hauswirtschaftsraum mit einer geplanten Öffnung von ca. 64cm Breite (Abstand vom notw. TR = 46cm).

Meine Frage:

Gibt es hier eine definitive Vorschrift, die besagt, daß hier der notw. TR gegen Feuerüberschlag mit einer Brandschutzverglasung zu sichern ist ?

Die Vorschriften für Brandwände sind natürlich bekannt.

Ich würde mich freuen, wenn mir hier geholfen wird.

Vielen Dank an dieser Stelle !

Besten Gruss

S. Liebke

Benutzer_822

der Treppenraum muß gegen Feuer und Rauch ausreichend lange sicher begehbar sein. Das wird von manchen Bauaufsichten mit "min 1 m" - "min 2,50 m" - "min 5 m" Lichtem Abstand zwischen Fenster und Fenster angesehen.

In Hessen kämpfen wir gerade für eine einheitliche regelung von Min 2,50 m, die Abstand sein müssen oder es sind Branbdschutzmaßnahmen erforderlich.

mfg Franz Schächer

Benutzer_735

beim Schutz des TR mittels Brandschutzverglasung darauf achten, wo diese sinnvollerweise angeordnet ist.

Brandschutzverglasung des TR bedeutet i.d.R. dass es kein öffenbares Fenster (in jedem oberirdischen Geschoß) gibt und damit der TR zum innenliegenden TR (mit Erfordernis entspr. Rauchableitungsöffnung etc.) wird.

Stefan Blümel

Benutzer_1774

?Die Wände notwendiger Treppenräume müssen als raumabschließende Bauteile ? in Gebäuden der Gebäudeklasse 4 auch unter zusätzlicher mechanischer Beanspruchung hochfeuerhemmend ? sein. Dies ist nicht erforderlich für Außenwände von Treppenräumen, die aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen und durch andere an diese Außenwände anschließende Gebäudeteile im Brandfall nicht gefährdet werden können." (§36(4)LBO)

Wie von Herrn Schächer schon gesagt, ist die ?Gefährdung? etwas dehnbar, bei Ihnen aber offenbar gegeben. Also Außenwand = hochfeuerhemmend erforderlich. Öffenbare Brandschutzverglasung (z. B. von Schüco) kostet Geld und braucht die Zustimmung im Einzelfall, Festverglasung bedeutet de facto innenliegender Treppenraum mit allen Konsequenzen der Rauchableitung. Außerdem fehlt bei strenger Auslegung die mechanische Beanspruchbarkeit.

Muss denn der Hauswirtschaftsraum (Aufenthaltsraum?) ein Fenster haben? Die Lüftung lässt sich ggf. anders realisieren.

Stefan Heitmann

Benutzer_465

Hallo,

ich halte es auch mit dem 2,50m-Abstand (z.B. auch im Brandschutzatlas vorgeschlagen), d.h. innerhalb diesem liegt eine Gefährdung der Fenster des notw. TR vor.

Hier würde ich auch besser am Hauswirtsch.raum ansetzen, d.h. wenn dort Fenster, dann G60-Festverglasung oder F60-Glasbausteine, und TR-Fenster als normale, öffenbare Flügel.

M. Koeppen