Fluchtwege + Brandschutz Hinterhaus

Benutzer_1923

Hallo,

bin total unerfahren was die Thematik betrift, google schon fast den ganzen Nahcmittag bin nun endlich mal auf dieses Forum gestoßen und hoffe ich bekomme hier ne Antwort auf meine Fragen...

ALso kurze Vorgeschichte. Meine Frau und Ich haben uns vor ca. 1 Jahr ein altes Lageshaus (Hinterhaus) als Fotostudio gemietet. Das ganze ich einer Niedersächsischen (kein) Stadt.

Mitte in der alten Historischen Altstadt. Das ganze war zuerst nur als Hobby(raum) gedacht.

Das Haus ist in den 40er Jahren erbaut worden, und war ein Lagerhaus - zuletzt für einen Anitqutätenhändler. Dann standt es lange leer.

Es Besteht es 2 Etagen (Erdgeschoß + 1 Etage und Dachboden. Die Etagen bestehen jeweils nur aus einem Raum mit ca. je 50qm.

oben dann noch ein Bad + Dusche.

Die Böden sind alte Dielenböden und die Decke halt Holzbalken.

Die oberer Etage haben wir liebevoll renoviert um dort schöne Natürliche Aufnahmen machen zukönnen.

Meine Frau hat sich im Februar mit dem Studio selbständig gemacht, da uns viele Kunden leider nicht sofort finden haben wir uns nun entschlossen ein Werbeschild anzubringen - da das ganze aber in der Altstadt liegt, braucht man eine Baugenehmigung dafür. Wir also beim Bauamt angerufen. Soweit alles geklärt. Da fragt er. Wo das denn genau ist. Ich erklärte es Ihm und dann - Stille am anderen Ende - Dann fragte er wie es mit den Zugängen ist... und und und

Jetzt wil ler vorraussichtlich nächste Woche mal vorbeischauen und sich alles Vorort anzuschauen. Die Akte vom Objetkt hat er sich wolh gleich mal kommen lassen.

NUN ZUM PROBLEM:

Da es eine Hinterhaus ist, muss man durch ein anderes (Wohnhaus) druchgehen, dieses ist wohl wegen dem Brandschutz nicht zuläßig - zumindeest soll/muss es wohl einen 2te Möglichkeit geben den Hof zu verlassen.

Ist dieses Richtig??

Wenn ja, gibt es da irgendeine Art einer Ausnahmeregleung?

3. Es gäbe die mögichkeit, aus der 1sten Etage über ein Flachdach eines Schuppens in einen anderen Hinterhof zu gelangen. Da geht sogar nachdeem man ca. 1,4 m in gesprungen ist, ne Treppe runter.

Wäre das ein 2ter Fluchtweg?

Es gibt noch die möglichkeit durch Hintereingänge 2 er Geschäfte unseren Hinterhof zu verlassen. Dort sind "normale" Türen.

In wieweit wäre das eine Option?

Wäre es eine Option vorab sich das ganze mal mit der Feuerwehr anzuschauen um ggf. weitere Tips zu erhalten?

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Wir möchten das ganze Projekt nur ungerne Aufgeben zum einen haben wir dort eine Menge Geld investiert- nicht zuletzt in Werbung. Zum anderen ist es genau das wonach wir seit Jahren gesucht hatten. Schön ruhig - trotzdem Zentral - ungestört... mit Flair...

Bitte nicht falsch verstehen - sicherheit geht vor, keine Frage.

Bin gespannt auf Eure Antworten - Tips.

Danke

Thorsten

frank_borgert

Hallo Thorsten,

auf Grund Ihrer Beschreibung muss man wohl sagen, dass eine "Ferndiagnose" nicht wirklich möglich ist. Mein Rat: Suchen Sie sich in Ihrer Nähe einen Brandschutzfachplaner (Kontaktadressen sollten Sie z.B. über die Ingenieurkammer oder die Architektenkammer bekommen) und vereinbaren Sie mit dem einen Ortstermin. "Da werden Sie geholfen" :-)

Viele Grüße,

Frank Borgert

PS: Auch hier im Forum tummeln sich Fachleute, die in Niedersachsen oder an der Grenze zu Niedersachsen tätig sind...

PSS: Man kann aber so schon sagen, dass es nicht planbar und erst recht nicht genehmigungsfähig ist, im Zuge eines 2. RW irgendwo runterspringen zu müssen.

Benutzer_735

Hallo Frank,

wieso soll man im Verlauf eines 2. Rettungsweges nicht 1,4 m runterspringen müssen?

Hier bei uns in Bayern kann der Normflüchtende sowohl raumseitig eine 1,20 m hohe Brüstung überwinden, als auch dann außen min. die selbe Höhe wieder "runterspringen".

Und niemand sieht ein Problem dabei, durch ein EG-Fenster zu fliehen, selbst wenn das darunterliegende Kellerfenster über OK Gelände/Straße liegt.

Zusammen ergibt das eine zumutbare Sprunghöhe von bis zu ca. 2,00 m (zumindest wenn ich hier in München eben mal so aus dem Bürofenster blicke...).

Wichtiger als die Höhenlage ist wohl die Sicherung bzw. Sicherstellung der Verfügbarkeit des Fluchtweges (Nachbargrundstück?).

Stefan Blümel

frank_borgert

Hallo Stefan,

also Fenster dienen erst mal nicht der Eigenrettung, sondern der Rettung mit Hilfe der Feuerwehr. Da ist also nichts mit springen, sondern es geht über die Brüstung auf die Leiter. Dass sich bei einem Fenster im EG regelmäßig auch Personen selber retten, liegt in der Natur der Sache. Das wird aber die die alte Oma nicht machen, genau so wenig wie die Mutter mit 3 kleinen Kindern.

Wo wollen Sie denn die Grenze ziehen? Bei 2 m? Bei 5 m? Aus dem WTC sind die Leute auch aus x100m gesprungen...

Es geht aber auch gar nicht darum, wer im Ernstfall wie tief springt, sondern was ich vorher planungsseitig jemanden zumuten kann. Und da bin ich durchaus der Meinung, dass man die 1,2 m Brüstungshöhe überklettern / überrollen kann und eben auf der anderen Seite auch wieder sofort festen Boden unter den Füßen hat.

Viele Grüße,

Frank Borgert

Benutzer_735

um aber nochmal auf die ursprüngliche Fragestellung zurückzukommen:

zu 1.:

Ein Feuerwehrdurchgang durch das Vorderhaus sollte möglich sein.

Irgendwie muss ja auch das Hinterhaus erschlossen sein (ohne dass man durch fremde Wohnungen schleicht ;-)

zu 3.:

der 1. bzw. 3. FRW bezieht sich doch auf das (Neben-)Gebäude und nicht auf das Gesamtgrundstück.

Ausreichende Gebäudeabstände (bzw. BWs) vorausgesetzt muss man ja nur flüchten, wenn´s im Nebengebäude (und damit per Definition nicht gleichzeitig im Vorderhaus) brennt.

Und dann kann man beide Male durch den Durchgang des Vorderhauses (s.o.) die öffentl. Verkehrsfläche erreichen.

zu 4.:

ein FRW führt nicht durch fremde Nutzungseinheiten (fremde Geschäfte).

Bogen zurück zum Anfang: "Mein Rat: Suchen Sie sich in Ihrer Nähe einen Brandschutzfachplaner" Zitat H. Borgert. Er hat Recht.

Mit obigen Punkten wollte ich nur andeuten, es kann immer Löungen geben. Ein Fachmann vor Ort wird sie passend für Ihr Objekt finden.

Stefan Blümel