Übergabe Dokumentationsunterlagen abP

Benutzer_1058

Hi,

ist es ausreichend sich nach Abschluss des Bauvorhabens die Übereinstimmungserklärung geben zu lassen oder muss zwingend das Prüfzeugnis mit vorliegen?

MfG

Frank

frank_borgert

Hallo Frank,

die abP / abZ müssen bereits auf der Baustelle vorliegen, wenn die Bauteile eingebaut werden. Wie soll man auch sonst wissen, ob das Bauteil an der geplanten Stelle eingebaut werden darf und wie es eingebaut werden muss. Und wie soll der Prüfende sonst prüfen, ob das Bauteil zulassungskonform eingebaut wurde? Für den späteren Betrieb kann es auch wichtig sein, die Unterlagen zu haben, z.B. bei Beschädigungen (was kann / darf man reparieren oder so ähnlich).

Viele Grüße,

Frank Borgert

Benutzer_1058

Danke für die Antwort.

Sie hat mich in meinem Denken bestärkt bzw. so habe ich es auch bisher gehalten.

Ich kam nur ins Überlegen, da selbst namhafte Trockenbauhersteller mich fragen, warum ich das Prüfzeugnis haben möchte, es sei doch die Übereinstimmungserklärung ausreichend und es muss erst am Ende der Maßnahme alles vorliegen. Der Errichter selbst war verwundet das ich nach so was frage.

MfG

Frank

frank_borgert

Hallo Frank,

Rechtsquelle ist z.B. §81 Abs. 4 SächsBO:

" Im Rahmen der Bauüberwachung ist jederzeit Einblick in die Genehmigungen, Zulassungen, Prüfzeugnisse, Übereinstimmungszertifikate, Zeugnisse und Aufzeichnungen über die Prüfungen von Bauprodukten, in die Bautagebücher und andere vorgeschriebene Aufzeichnungen zu gewähren. "

Viele Grüße,

Frank Borgert

Benutzer_1795

Was Frank schreibt, ist genau richtig. Ich gehe mittlerweile zur Taktik "lernen durch Schmerzen" über.

Will heissen, liegt das AbP oder die AbZ auf der Baustelle nicht vor, lasse ich über den Bauleiter die Arbeiten einstellen, bis das AbP/AbZ vorliegt. Die Kosten für die Verzögerung werden der Firma angelastet.

Wenn der Bauherr nicht mitzieht, lasse ich, sobald das AbP/AbZ auf der Baustelle vorliegt Bauteile zur Inspektion wieder öffnen. Haben Sie das ein paar mal auf der Baustelle durchgespielt, werden Sie sehen, dass Sie auch erwachsene Menschen noch erziehen lassen und brav die Unterlagen dabei haben.

Feuer-Hewi

Hinweis: die Verwendbarkeitsnachweise und Übereinstimmungserklärungen sind Bestandteil der zu erbringenden Leistungen des Auftragnehmers und müssen bei der Abnahme der Gewerke vorliegen. Das Fehlen der Nachweise ist als Mangel aufzuführen und zu dokumentieren.

Wird dies vergessen, wird es ggf. für den Auftraggeber/Planer schwer sein, diese Unterlagen nachträglich einzufordern. Nach der Abnahme können nur noch verdeckte Mängel geltend gemacht werden. Die andern Mängel sind zuvor aufzuführen oder lei Leistung gilt als ordnungsgemäß erbracht. Das Fehlen/Vergessen der Verwendbarkeitsnachweise und Übereinstimmungserklärungen ist sicher kein verdeckter Mangel!

- Das kann teuer werden, da ggf. nachträglich ein SV zur Bewertung der Ausführung eingeschaltet werden muss!

mfg

der Feuerteufel

Benutzer_197

Hallo Kollegen,

kann dem Kollegen MarKe nur zustimmen. Verfahre genauso, wobei ich bereits die Planer "quäle" in dem ich insbesondere bei gemischten Leitungsdurchführungen vor Ausführung Regeldetails mit Vorlage der Verwendbarkeitsnachweise der geplanten Systeme fordere. Sonst geht das hier leider häfig drunter und drüber (im wahrsten Sinne des Begriffs). Wenn man dem AG die Notwendigkeit im Vorwege in einem netten Gespräch unter Hinweis auf die Qualitätssicherung in Planung und Ausführung erläutert, rennt man meistens offene Türen ein. Und eine fehlende Datailplanung an diesen stellen stellt aus meiner Sicht einen Planungsmangel dar, denn wie soll eine ausführende Firma arbeiten, wenn keine oder eine fehlerhafte Planung vorliegt. Denn nicht nur die ausführenden Firmen sind über die Forderung nach dem Verwendbarkeitsnachweis erstaunt, auch viele Planer haben leider keine Ahnung was Verwendbarkeitsnachweise sind.

Mit kollegialen Grüßen,

F. Fleischhauer