Rettungswegkennzeichnung in Nebenräumen

3franken

Hallo zusammen,

und noch ein brandfreies neues Jahr!

Es geht um größere Fitness-Studios (ca. 2000 qm).

Ich hatte kürzlich eine Abnahme mit der Feuerwehr und die hat gefordert, dass ich in sämtlichen Nebenräumen wie z.B. WC, Personalraum(Aufenthaltsraum), Technikraum (Elektrverteilung, Regelung und Steuerung), Lager, Boilerraum (Wasserverteilung, Warmwasserboiler, elektr. Unterverteiler), Putzmittelraum (Waschmaschine, Putzmittel, Wäschetrockenmöglichkeit), Hausmeisterraum usw. der Ausgang mit Fluchtwegschildern zu kennzeichnen ist.

Ich persönlich halte das für überflüssig, da sich in den Nebenräumen nur Personen mit Ortskenntnis aufhalten.

Die WC-Räume sind so klein, dass der "Notausgang" auch auffindbar sein sollte (hier ist Notbeleuchtung vorhanden!).

In den Umkleideräumen und auf der Trainingsfläche sind die Rettungswege mit hinterleuchteten Hinweisschildern gekennzeichnet.

Wo finde ich hierzu evtl. Grundlagen (Verordnungen, Bauordnung, Richtlinien usw.)???

Schon mal Danke für eure Hilfe...

und nochmal ein gutes und erfolgreiches Jahr 2010

3franken

Feuer-Hewi

Hallo 3franken,

warum wollen Sie die Grundlagen finden??

Legen Sie widerspruch ein und fordern erstmal die Baubehörde auf (denn nur die hat zu fordern und nicht die Feuerwehr!), Ihnen die Rechtsgrundlage der Forderung zu benennen. Dann können Sie die immernoch auf zutreffend prüfen.

Beim Personal-Aufenthaltsraum und Hausmeisterraum muss was sein, die Nebenräume, die aber keine Aufenthaltsräume sind, brauchen i.d.R. nichts;

soweit mal vorab.

mfG und viel Erfolg

der Feuerteufel

3franken

Danke Feuerteufel,

ich werde aus Zeitgründen die Beschilderung anbringen müssen.

Werde dann aber versuchen, die Grundlagen in Erfahrung zu bringen.

Zum Perso- und HM-Raum vertrete ich die Ansicht, dass sich hier ortskundige Personen aufhalten und wissen, wo der Ausgang ist.

Lt. Arbeitsschutz Beschilderung dann, wenn die Rettungswege nicht klar erkennbar sind, also übersehen werden können, verwechselt werden können usw.

Gruss

3franken

Benutzer_465

Hallo -

nun, in einer 4 m? großen Besenkammer ein Rettungswegschild anzubringen, halte ich auch für etwas "oversized". Andererseits: ein Kunststoffschild (langnachleuchtend) für 4 Euro über die Tür kleben, ist ja nun nicht soo aufwendig (es sei denn, Sie haben 24 Besenkammern, und müssen Verzugsstrafe zahlen...).

M. Koeppen

3franken

Hallo M. Koeppen,

um den Aufwand selber geht es mir nicht.

Im WC z.B. oder in den Aufenthaltsräumen kann ich ein hinterleuchtes Hinweisschild auch als Notbeleuchtung nehmen...

Ich hätte gerne gewusst, ob das sein muss oder nicht.

Die Fuerwehr fordert es und das Baumat nimmt die Stellungnahme der Feuerwehr als Auflage in die Genehmigung auf (so der aktuelle Stand).

Danke + Gruß

3franken

Feuer-Hewi

Hallo Herr Koeppen,

zwar sind wir beide uns, denke ich zumindest, über die fehlende Rechtsgrundlage für eine deratige Forderung einig, doch möchte ich in Frage stellen, ob Sie davon ausgehen, dass in der Besenkammer (oder andern Nebenräumen) permanet das Licht brennt? Ohne permanente Beleuchtung sind auch noch so lang nachleuchtende Schilder einfach nur dunkel. Selbst die übliche Fuselbeleuchtung genügt nicht, ein Nachleuchten zu bewirken.

Dennoch, hier ist wiedermal so eine typische Situation, bei der die Freiwillige Feuerwehr ein wenig übers Ziel hinaus schießt und die UBA das einfach ungeprüft weitergibt (man müsste ja sonst selbst mitdenken!).

Widerspruch einlegen, Rechtsgrundlagen verlangen und der Hinweis, dass die Beschilderung vorgenommen wird, jedoch ggf. die Behörde wegen überzogener Forderung in Regress genommen wird (insbesondere wenn teure hinter- oder beleuchtete Schilder verlangt werden oder, wie im Fall einer Besenkammer zwangsläufig genommen werden müssten.

Mit der Methode mach man sich zwar nicht unbedingt Freunde, aber hier gilt, was zuviel ist ist zuviel. Narrenfreiheit war mal!

Bei aller Achtung und Wertschätzung vor der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren, fehlt vielleicht doch manchmal das Wissen um bauliche Angelegenheiten. Zum Glück habe ich hier in Ostbayern denkende Feuerwehrler, die sich in baulichen Dingen auch beraten (lassen).

mfg

der Feuerteufel

Benutzer_1243

Hallo,

mich irritieren ein wenig die Begriffe:

Abnahme mit der Feuerwehr....eine Bau-Abnahme gibt es nach der BayBO nicht mehr. Mit der Feuerwehr schon gar nicht ( lediglich bei Fliegenden Bauten oder ggf. im Bereich von Sonderbauvorschriften wie VerStättVO ordnet man soetwas mal an).

Es gibt auch kein Widerspruchsverfahren mehr.

Ich interpretiere, bei einer Besichtigung vor Gebrauch ( als nach Abgabe der Anzeige der Nutzungsaufnahme) wird dies nun vor Ort gefordert / für nötig erachtet. Fitness über 2000 m?, ist also ein Sonderbau. Wer hat BS geplant, wer geprüft ?

Ansprechpartner ist wohl die Untere Bauaufsichtsbehörde, ggf. beraten durch die Regierung. Bevor man hier nämlich unzulässigerweise eine Aufnahme der Nutzung verhindert ( Nutzungsuntersagungsbescheid ) und ggf. in Regress genommen wird, berät man sich lieber mit den fachkundigen Stellen an einem Tisch...oder beugt sich dem Diktat und macht etwas, was zum einen unsinnig und rechtl. nicht gefordert ist.

Feuer-Hewi

Hallo Herr Heigl,

Ihren Ausführungen, insbesondere dem letzten Absatz kann ich nur voll zustimmen.

Bei meinem "Widerspruch" bin ich davon ausgegangen, dass es sich hier um eine Begehungsauflage nach einer Feuerbeschau handelte, die dann in der Auflage niedergeschrieben wurde. Dort gibt es nach meiner Kenntnis noch einen Widerspruch.

Anderseseits, wie Sie schon richtig anmerken, wer hat den Nachweis erstellt, wer geprüft? Dann im Nachhinein eine zusätzliche Auflage (auf "Befehl" der FW) in die Baugenehmigung zu bringen bedeutet doch wohl, dass die 1. widerrufen und eine neue, bzw. Änderungsgenehmigung erteilt werden müsste? - oder seh ich das falsch?

Jednfalls freue ich mich über jede UBA, mit der man die Dinge vorher bereden kann. Wenn erst mal was geschrieben ist, verleirt i.d.R. einer der Beteiligten sein Gesicht und das geht meist nicht gut aus, erst recht nicht, wenns ums Geld geht.

mfg

der Feuerteufel

Benutzer_1613

Hallo zusammen,

wie schon vor geschrieben,handelt es sich um einen Sonderbau, der wiederum von der BAB geprüft wird. Hier ist vom Planer festzulegen, ob der Brandschutz bauaufsichtlich oder von einem Prüfsachverständigen geprüft werden soll. Die Fluchtwegekennzeichnung basiert auf der DIN 4844 und BGV A8.

Ist die Forderung der besonderen Kennzeichnung dem Brandschutznachweis zu entnehmen ? wenn Ja, dann ist er eben umzusetzen, wenn Nein, dann sind Nachforderungen der Feuerwehr als empfehlungen zu verstehen.

Gruß

aus Franken

3franken

Danke für Eure rege Beteiligung!

Es gibt ein Brandschutzkonzept, das durch die behörde geprüft wurde.

Im Konzept sind nur allgemeine Angaben zur Kennzeichnung der Flucht- und Rettungswege.

Ich sehe das auch so wie "gunro".

Die Abnahme war mehr eine Begehung vor Inbetriebnahme und die geforderten Schilder bzw. Leuchten stellen für mich eine Empfehlung dar.

Ich finde aber nirgends verbindliche Angaben welche Räume zu kennzeichnen sind und welche nicht!

Den Empfehlungen kann ich mich auch erst nach Inbetriebnahme widersetzen, da ich sonst ein zeitliches Problem hätte ;-)

Gruß ... auch aus Franken