Das Merkblatt ist k e i n Merkblatt der ARGEBAU (Bauminister) sondern der AGBF, der Leiter der Berufsfeuerwehren. Wir hatten in Hessen die BFs Frankfurt und Wiesbaden im Ausschuß, um hier keine unmöglichen Lösungen zu planen a b e r wir haben auch eine Abwägung zur Demenz vorgenommen.
Was nützt es den Senioren, nicht zu verbrennen aber durch die Rettungswege und die Hinderung, aus dem Einzelzimmer heraus in die Gruppe gezogen zu werden, an schnell einsetzender Demenz zu verblöden ?
Wer ein halbes Jahr in seiner Bude hockt ohne die Gruppenkontakte zu nutzen, wird dement. D e s h a l b wurde das "flurlose" Altenheimkonzept des Gruppen wohnens "erfunden".
Morgends ein Blick aus der Tür in die Gruppe hinein, gemeinsames Frühstück,Kontakte, "Geschwätz", Mithilfe im kleinen Haushalt, Bestätigung dessen, was man noch alles kann.
Zimmer am Flur: Tür auf, nix los (keine Kontakte,weil kein Aufenthalt im Brandlast freien Flur), Tür zu, zurück in den Sessel, vor sich hin dösen und den Verstand abschalten, in kurzer Zeit Demenz.
Es ist eine A b w ä g u n g , für höheres Brandrisiko für (wesentlich) geringeres Demenz Risiko.
Wir haben das höhere Brandrisiko gesehen und dann abgewogen, wie hoch das Brandrisiko "zuhause" ist und wie wir bei einer größeren Zahl Älterer ein dem Zuhause entsprechendes Risiko erreichen können. Eine absolute Sicherheit gibt es nirgends. Eine relativ hohe Sicherheit soll es im Heim geben aber n i c h t um den Preis der Isolation und des Rückzugs.
Das Problem haben wir doch schon und der s t e i l e Anstieg der Demenz zeigt doch, daß die gesamte Heimunterbringung n i c h t mehr geht, wenn wir in gleicher Weise 10 -15 jahre weiter sind.
Es müssen vertretbar sichere aber vor allem Demenz verhindernde Lösungen gebaut werden, sogenannte Heime der vierten Generation.
Wir haben eine flächendeckende,aufgeschaltete Rauchüberwachung, die das Personal sofort mit Raumnummer ruft. Mindestens zwei Betreuuer in der Nähe. Wir haben "Einzelzellen" F 30 / vollwandig, dichtschließend, daß man auch ohne Flucht in seinem Zimmer verbleiben k a n n und ein Zimmerbrand n i c h t in die Gruppe läuft. Und strikt auf 500 m? und 10 Personen begrenzt.
Schwerstpflegestationen sollen keine "Gruppen" sein, weil die Nutzer ohnehin nicht an den Gruppen teilnehmen können.
Den Übergang aus dem aktiven Leben in ein reduziertes Leben aber würdevoll zu gestalten statt die Senioren vorzeitig in die Demenz zu schicken, halte ich für w e s e n t l i c h. (ich bin inzwischen 56 und denke über solche Sachen aus Nachbarschaftserfahrungen heraus schon länger nach - und will auch in Würde älter werden und nicht demenziell verblöden).
Die AGBF hätte sich mit der Gesamtproblematik befassen sollen, statt einseitige und Demenz fördernde Rettungswegedebatten anzustoßen. Die Berücksichtigung der Foprderungen der Feuerwehren ist wichtig, das kann aber nicht alles sein. Für ein würdevolles Altern ! mfg Franz Schächer
Ausschußmitglied in Hessen IngKH