Keine Brandwand auf Grenze

Benutzer_286

Bundesland Bayern

Werte Kollegen, sticht der B-Plan auch in diesem Fall die BayBO?

Bebaungsplan Giebelwand auf der Grenze daran öffentlicher Fussweg 2m, nochmals 2m Grün, dann Nachbargiebel.

Also Giebel zu Giebel 4m

Aber

Brandwände sind erforderlich

1. als Gebäudeabschlusswand, ..., wenn diese Abschlusswände an oder mit einem Abstand bis zu 2,50 m gegenüber der Grundstücksgrenze errichtet werden, es sei denn, dass

ein Abstand von mindestens 5 m zu bestehenden oder nach den baurechtlichen Vorschriften zulässigen künftigen Gebäuden gesichert ist,

WernerMueller

Hallo Kühnel,

nö, BayBO ist der Trumpf. Lässt sich doch mit zwei Brandwänden BauO-konform bauen, oder?

Gruß

Werner Müller

Benutzer_286

Nein, der Architekt hat dort Küchenfenster geplant (ich mach nur den BNW)

Benutzer_822

es ist ein Graus, wie viele fehler geplant, gebaut, geändert und wieder gemacht werden. Wenn ein haus weniger als 2,50 m zur Grenze steht und nicht 5 m Straßenbreite zum Nachbarn hat, ist eine Bw fällig. Basta.

Wir haben soooo viele Entwurfsverfasser, die die LBO nicht kennen ! Wird in der TH / FH nicht gelehrt ... nachher ist es lästig, sich mit solchen "Feuerbestimmungen" herum zu schlagen, außer die Abstandsregel kennen die Entwurfsverfasser sehr wenig. Schlimm !

Ich hoffe, wir bekommen unser nächstes Seminar "Brandschutz" ab 5.3.2010 wieder richtig voll, daß m e h r leute die Regeln kennen lernen. mfg Schächer

Benutzer_286

Sehr geehrter Herr Schächer,

ich muss Sie entäuschen, der Architekt der den B-Plan erstellt hat ist ein Architekt univ., der Architekt, der jetzt die Probleme aufzeigt ein FH Architekt.

Der Bplanentwerfer hat auch noch ein Planungshandbuch herausgegeben, in dem all diese Fassaden verglast werden sollen.

Anscheinend haben aber Gemeinde und Bauaufsicht im Verfahren davon nichts gemerkt. Wie ich jetzt erfahren haben, gibt es -Plan eine Vielzahl an entsprechenden Problempunkten.

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wie man das alles heilen soll.

Hat jemand einen Rat, ich soll ja nur die Brandschutznachweise erstellen...

Oh Mann

Benutzer_822

Hallo Herr Kühnel,

es ist k e i n Problem, ob FH oder TH, a l l e Ausbildungsgänge "verpennen" es, die Landesbauordnung und das einfache Bauplanungsrecht zu lehren, daß es nachher wenigstens bekannt ist, wo was steht. Der "großartige Buchverfasser", der gegenüberliegende Glasfassaden unter 5 m Abstand planerisch vorgibt, macht es f a l s c h und gefährdet die Nutzer.

Nach LBO / MBO / BayBO dürfen Sie nur ohne Bw bauen, wenn sie 2,50 von der Grenze respektive Mitte öffentlicher Abstandsfläche entfernt sind ( 2 x 2,50 sind dann die erforderlichen 5 m Gebäudeabstand). Und das ist einzuhalten zum S c h u t z der Bauherren und Nutzer. und wenn Sie das unterschreiten, wird unsere Versicherung wieder teurer ... wäre schade. mfg Franz Schächer

Benutzer_286

Ich bin heifroh, dass es dieses Forum gibt, denn manchmal denke ich mir ob ich blöd bin die BO zu lesen und dann kann man sich hier rückkoppeln, dank solcher Leute wie Ihnen.

Aber ich muss das noch toppen,

interpretier ich das richtig, der Architekt muss für den BNW jetzt einen Abweichungsantrag von den Baulinien einreichen, damit er die BO einhalten kann.

Und dieser B-Plan wurde ja sowohl von der Gemeinde als auch vom Landkreis mitentwickelt.

Benutzer_286

In anderen Themen ist die Kritik geäußert worden, dass auchdokumentiert werden soll, wie die offene Punkte ausgehen.

Ich gebe mal einen Zwischenstand:

Brandschutznachweisersteller (ich) gibt Problematik an ausführenden Architekt, dieser an die Gemeinde

Gemeinde möchte keinen Konflikt mit dem Bebauungsplanersteller (Prof. univ.) und bittet Architekt um eine Skizze wie die Häuser verschoben werden sollen, dieser gibt das Problem an Nachweisersteller weiter.

Nachweisersteller weigert sich, da nicht seine Aufgabe und Auswirkungen nicht abzusehen sind.

Benutzer_286

Neuester Zwischenstand:

Aufsichtsbehörde sagt, das ist ein Problem, dass der Käufer und sein Architekt lösen müssen, Aufsichtsbehörde stimmt einer Verschiebung der Baukörper nicht zu.

Folge: Keine Fenster und Türen der Häuser an zwei Seiten, keine Eingangstüren am Erschließungsweg, weil Brandwand. Erschlißung nur noch über die Gärten möglich.

Benutzer_1388

Hallo Kühnel,

wurde hier noch nicht über F90-Verglasungen diskutiert? Für innere Brandwände sind sie in Maßen zulässig. Wäre eine Abweichungsgnehmigung für die Küchenfenster nicht denkbar?

Im Brandschutzatlas sind F90-Verglasungen z.B. für Brandwände im Gebäudeeck dargestellt. Sogar öffenbare F90-Fenster werden beschrieben (Zustimmung im Einzelfall).

Sind F90-Verglasungen bei hier 4 m Wandabstand nicht vielleicht besser, als Normalfenster bei 5 m? 5 m Abstand gilt als zulässig, aber wer sagt denn, dass 5 m Abstand von einem Feuer ungefährlich ist?

Hallo Forums-Teilnehmer,

wie sind die Auffassungen?

MfG. G.Karstens

Benutzer_1308

Hallo Herr Karstens,

bezüglich der F90-Verglasung in Gebäudeabschlusswänden siehe diesen Post:

http://www.brandschutzfachplaner.de/index.php?inhalt=Forum.php&art=antwort&uid=qpleb98f051b206bf5dfc08f3214&frageID=3321&li=1&sub=BS&as=0

Benutzer_466

Schon ärgerlich wenn man sich mit fehlerhaften Planungsvorgaben herumschlagen muss.

Ein Lösungsansatz könnte analog der Verfahrensweise bei Gebäudeecken (Innenecke) gesehen werden. ... dieser Ansatz stammt glaube ich aus einer VdS-Richtlinie.

Mein Vorschlag:

Öffnungen in den sich gegenüberliegenden (Brand-)Wänden müssen so angeordnet werden, dass sie mindestens 5,00 m (horizontal gemessen) Abstand zueinander haben.

... Wer immer jetzt beurteilen soll welchem Bauherrn welches Fenster gestattet wird ;-) ..