Gebäude unter Hochspannungsleitungen

Mattes

Hallo Diskutanten,

ich habe als Brandschutzdienststelle in einer Vorbesprechung für 2 Gebäude ? ca. 1000m? (Erotikmarkt und Spielhalle) die geplanten Brandschutzmaßnahmen befürwortet, z.B. F30-Tragwerk und harte Bedachung.

Bei einem Ortstermin fiel auf, dass beide Gebäude unter Hochspannungsleitungen geplant sind. Der Netzbetreiber verlangt aus seiner Sicht lediglich eine Blitzschutzanlage und eine harte Bedachung.

Wer hat Erfahrungen mit der brandschutztechnischen Bewertung? Wie wird woanders damit umgegangen?

Meine Vorstellung war F90-Tragwerk mit F90-Dach, weil aus meiner Sicht bei einem Vollbrand ein Leitungsriss oder eine Längung des Kabels zu befürchten ist, wodurch die Umgebung erheblich gefährdet werden kann.

Hinweis: Der Abstand zwischen Dachfläche (Flachdach) und den untersten Kabeln beträgt ca. 8-10m.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_822

Das Risiko sehe ich schon auch so und die Maßnahme wäre gewiß hilfreich. Aber warum muß ein mit solchen Allgemeinlasten geplagter Bauherr dafür m e h r für sein Haus bezahlen ?

Die Gefahr geht von der Hochspannungsleitung aus, gegen die man sich kaum wehren kann. Dann sehe ich den Betreiber der Leitung in der Pflicht, die Mehrkosten zu tragen. Macht er natürlich nicht.

Hilfreich ist, eine genaue Bezeichnung der Strecke zu kennen und die Telefonnummer der Schaltwarte, die dafür zuständig ist, daß man im Brandfall abschalten lassen kann. Der Blitzableiter als Zusatzerdung herunterfallender Kabel ist eine sehr gute Idee, er sollte aber für die Energieleistung der Hochspannungsanlage dimensioniert werden, daß er nicht vorzeitig durchbrennt.

mfg Franz Schächer

Mattes

Hallo Herr Schächer,

danke für den wertvollen Hinweis. Wer Mehrkosten bezahlen muss, war bislang noch gar nicht Thema.

Ich befürdhte aber, dass der Netzbetreiber sich auf den Standpunkt stellt: "wer unter meiner Leitung unbedingt bauen will, muss auch eventuelle Mehrkosten dafür tragen". Könnte ich auch verstehen.

jaja, das Abschalten lassen.

Funktioniert bei RWE genauso schnell wie beim Notfallmanager der Bahn. Erst muss jemand rauskommen. Auf telefonische Bitte passiert leider erstmal gar nichts...

Und da sich gleich 3 Leitungen auf engem Raum kreuzen bzw. sehr nah aneinander vorbei laufen, ist es gar nicht so einfach (für die Feuerwehr), die Richtige zu erwischen bzw. zu benennen...

Hat sonst noch jemand Erfahrung mit dem Thema???

Gruß

Matthias Bußmann

WernerMueller

Hallo Mattes,

die Branddirektion München dürfte Dir bekannt sein. Vielleicht wissen die mehr? Zumindest beraten sie einen schon mal:

http://www.feuerwehr.muenchen.de/bd50vorb/b57downl/Unterspannungsleiter.pdf

Gruß

Werner Müller

Benutzer_1470

Hallo Mathias

In einem ähnlichen Fall wurde die Nutzung unterhalb der H- Leitung sehr stark beschränkt.

Genaue Angaben darf ich nicht öfffnetlich herausgeben.

Gruß Norbert