Rettungssteg 2.RW Breite ? Bayern !

Benutzer_1588

Guten Tag!

Habe schon die Suche bemüht, leider nix passendes gefunden.

Folgende Situation:

2-geschossiges Gemeindehaus mit max. Besucherzahl von 99 Personen (also keine Versammlungsstätte) und Rettunssteg im Obergeschoss mit außenliegender Treppe. Das Statikbüro stellt nun meine angegebene lichte Laufbreite von 90 cm in Frage, zu recht?

In der BayBO finde ich unter §31 keine Angabe der benötigten Breite?!

Wo finde ich weitere Angabe, wie z.B. auch die Unterschneidung der Treppenstufen, max. Maschenweite des Gitterbelags, Angabe der Rutschfestigkeit?

Wäre für sämtliche Tipps/ Hilfestellungen dankbar!!

Viele Grüße,

Sebastian

WernerMueller

Hallo Sebastian,

ich gehe davon aus, das der Steg wie ein Balkon vor der Außenwand des Gebäudes geplant ist.

Für die an den Steg anschließende Treppe würde zunächst die Forderung von einen Meter gelten (Art. 32 (5) i.V.m. DIN 18065). Hinsichtlich des Steges würde ich daher zunächst auch einen Meter ansetzen (Begründung hierzu siehe sinngemäß mein Posting im Thread "Einschränkung Rettungsweg" von EnnoG).

Nun ist der Unterschied zwischen 1,0 m und 0,9 m hinsichtlich der Bewegung von Personen unerheblich, es passt so oder so immer nur einer drauf. Insofern halte ich die 0,9 m im Hinblick auf die Tatsache, dass es sich um einen zweiten Rettungsweg handelt, für ausreichend.

Ich würde aber dringend empfehlen, dies mit der Behörde abzustimmen.

Gruß

Werner Müller

Benutzer_1588

Hallo Herr Müller,

Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Im von mir bei der Genehmigung erstelltem und eingereichtem Brandschutznachweis ist im

Brandschutzplan der Rettungssteg mit 90 cm vermaßt, diesen hat die Behörde auch geprüft

(hatte ich beim Bauantrag mit angegeben, dass er geprüft werden soll).

Werde aber nochmal sicher gehen und dies nochmals abstimmen ...

Unterschneidung habe ich in der DIN 18065 auch gefunden, muss bei offenen Treppen 3 cm betragen!

Viele Grüße, Sebastian

Benutzer_822

ich empfehle Ihnen, als Gitterroste "Sicherheitslichtgitter" 30/10 mm zu verwenden, da können auch höhenuntaugliche Leute eher drüber gehen als über 30 / 30 mm, durch die man gut durchsieht. Statische Last 500 kg/m?, weil bei Flucht Gedrängel aufkommen kann ... mfg Schächer

Benutzer_1588

Guten Tag Herr Schächer,

die Aussage 30/10 deckt sich mit dem Vorschlag unseres Statikbüros, obwohl ich

gestehen muss aus architektonischer Sicht natürlich ein Quadratisches Raster 30/30

bevorzuge.

Ist es bei den Treppenstufe notwendig auf Stufen mit einer sog. Sicherheitsantrittskante aus gelochtem Blech zurückzugreifen? Mein Sachverstand sagt "ja", der Architekt in mir "nein".

Vielen Dank schonmal für die Antwort!

Sebastian

Benutzer_822

es ist inzwischen üblich, weil man über eine "glatte Kante" bei vereiusung drüberrutschen kann, bei Loch/scharfkantiger Ausbildung macht man sich zwar die Schueh kaputt, man rutscht aber weniger leicht. mfg Schächer

Benutzer_1588

Gerade mit der Behörde telefoniert:

Wie schon im genehmigten Brandschutznachweis ist die lichte von 90 cm des Rettungssteges ausreichend.

Beim Gitterrost werden wir im Bereich des Steges "normales" Gitter nehmen, die Stufen aber mit gelochter Ausführung!

Vielen Dank für die fachmännischen Antworten!

Sebastian

Benutzer_286

kleine Ergänzung: Versammlungsstättenverordnung gilt ab 200 Personen nicht ab 100

Benutzer_205

Hallo Herr Kühnel,

richtig, aber vermutlich meint Sebastian die Unterscheidung zwischen Sonderbau und Standardbau.

So geschrieben steht in BayBO Art. 2 Abs.4 Nr.6: "Gebäude mit Räumen, die einzeln für eine Nutzung durch mehr als 100 Personen bestimmt sind."

H. Klein