Kindergarten-Hausalarm

Benutzer_623

Liebes Forum!

Für einen mehrgeschossigen Kindergarten (max. 24 Kinder in 2 Gruppen) soll ein interner Hausalarm (blaues Kästchen, keine Weiterleitung an die Feuerwehr) vorgesehen werden. Als Ersteller des Brandschutznachweises würde ich die Anforderungen gerne mit aufnehmen.

Nun würde ich gerne mal nachlesen, was so eine Anlage alles können soll und muss, und wo die Anforderungen geregelt sind. Ich finde aber keine entsprechende DIN.

Wer hat einen Tip?

Viele Grüße!

J. Winter

Benutzer_822

Das wichtigste sind zwei bauliche Ausgänge ins Freie, d.h. einen Zugang/Ausgang über den inneren Treppenraum und den (Spiel-)Flur und ein direkter Ausgang aus dem Gruppenraumins Freie. Üblicherweise ist das der Gartenzugang.

Die Alarmierung sollte einen rauchmelder in jedem raum haben, um einen Entstehungsbrand frühzeitig zu detektieren, dazu an jedem melder auch ein Warntongeber, d.h. Alarmierungsgeschrei, dazu in jeder Etage mindestens eine Handauslösung, falls "sonstwas" ohne Rauch ist.

Es gibt inzwischen von mehreren Herstellern, z.B. Hekatron, "kleine Anlagen", die eine Ausfallkontrolle / Störungsanzeige haben und das Signal auf alle Melder geben. Das genügt für einen kleinen Kindergarten gewiß. Für größere Baulichkeiten ist es gut, eine "richtige BMA" zu nehmen, auch wenn sie nicht aufgeschaltet wird, um ein hohes Maß an Auisfallsicherheit zu erreichen.

mfg Franz Schächer

Benutzer_849

hallo,

für s. g. "Hausalarmanlagen" (manchmal auch "Alarmierungsanlage" genannt) gibt es leider derzeit keine normen oder vorschriften. teilweise sind anforderungen in sonderbauverordnungen formuliert (z. b. in der schulbau-richtlinie), allerdings nicht sehr umfassend. oft wird eine ausführung in anlehnung an die normen für brandmeldeanlagen gefordert (DIN VDE 0833-2). der ´Bundesverband der Hersteller und Errichterfirmen von Sicherheitssystemen´ (BHE) hat in 2005 eine eigene richtlinie "Hausalarmanlagen - Projektierung, Errichtung, Betrieb und Instandhaltung" herausgegeben. als orientierung sicher hilfreich, aber unter dem vorbehalt, dass diese aus dem blickwinkel der hersteller formuliert ist ;-)

beste grüße

j.lange

Mattes

Hallo J. Winter,

wir haben es uns zum Grundsatz gemacht, für Abweichungen, die u.a. mit einer Alarmierung kompensiert werden sollen (im KiGa regelmäßig der fehlende notwendige Flur) eine interne BMA nach DIN 14675 zu fordern. Komponenten wie z.B. das Feuerwehrschlüsseldepot können natürlich entfallen.

Die Erfahrung lehrt, dass vor Jahren genehmigte Alarmierungsanlagen heute erhebliche Mängel aufweisen oder gar nicht mehr funktionieren.

Nach DIN 14675 ist z.B. die turnusgemäße Wartung vorgeschrieben. Diese Anlagen funktionieren erfahrungsgemäß auch nach Jahren noch zuverlässig; ggf. weil die Errichterfirma sich dahinterklemmt.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_210

Hallo J. Winter,

neben Brandmeldeanlagen nach DIN 14675 gibt es auch zugelassene Rauchmelderanlagen nach DIN 14676, die für diese Gebäudenutzung ausreichend sind. Von verschiedenen Herstellern (u.a. Hekatron) gibt es inzwischen gut ausgebaute Systeme mit Vernetzung, zentr. Versorgung und Selbstkontrolle (Ausfallkontrolle). Diese Anlagen können mit einem vertretbaren Kostenaufwand installiert werden. Voraussetzung muss aber sein, dass regelmäßige nachweisliche Prüfung und Wartung erfolgt.

Freundliche Grüße

Reinhold Huth