Rauchabzug Industriebau i.V. mit Tabelle 6

Benutzer_380

Hallo Forum,

habe mich geistig im Rauchabzug beim Industriebau verrannt,

hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

Beispiel 1:

Industriegebäude, A = 1580 m?, eingeschossig, K 1,

Verfahren nach Tabelle 6, da Bauherr die Halle vermieten will, somit keine realitätsnahe Ermittlung der rechnerischen

Brandbelastung möglich.

Nach Tabelle 6 folgt:

Ausführung in F- 0 möglich - O.K.

Breite kleiner 40 m - O.K.

Wärmeabzugsfläche nach 18230-1 grösser als 5 %

( im Prinzip sämtliche von innen oder aussen ohne

Gewalt öffenbare Öffnungen ins Freie mit ausschmelzbaren

Flächen, etc. in der Wand oder im Dach )

Nun meine Frage: In Ziffer 5.6.1 wird eine Rauchableitung

( Rauchabzüge ) von mindestens 2% gefordert !

Öffnungen: im Prinzip sämtliche von innen oder aussen ohne

Gewalt öffenbare Öffnungen ins Freie mit ausschmelzbaren

Flächen, etc. in der Wand oder im Dach )

Heisst dies das insgesamt 7% öffenbare Flächen in Dach oder Wand erforderlich sind.

Beispiel 2:

Industriegebäude, A = 2700 m?, eingeschossig, K-2,

Verfahren nach Tabelle 6, da Bauherr die Halle vermieten will, somit keine realitätsnahe Ermittlung der rechnerischen

Brandbelastung möglich.

Nach Tabelle 6 folgt:

Ausführung in F- 0 möglich - O.K.

Breite kleiner 40 m - O.K.

Wärmeabzugsfläche nach 18230-1 grösser als 5 %

( im Prinzip sämtliche von innen oder aussen ohne

Gewalt öffenbare Öffnungen ins Freie mit ausschmelzbaren

Flächen, etc. in der Wand oder im Dach )

Ermittlung der raucharmen Schicht nach DIN 18232-2:

( im Prinzip sämtliche von innen oder aussen ohne

Gewalt öffenbare Öffnungen ins Freie

getrennt nach Zuluft in der Wand und Abluft im Dach )

Welche dieser Ausführungen ist korrekt, welche ist zu

wählen.

Hoffe auf Eure Hilfe

Danke

Benutzer_229

Die Wärmenabzugsflächen gehen mit 5 % ein.

Die RA-Fläche gehen mit 2 % ein.

Aber eine Addition dieser Flächen erfolgt nach DIN nicht. Dies kann man am Berechnungschema der DIN 230 T1. herauslesen (siehe insbesondere mehrgeschossige BBA).

Noch ein Hinweis: Bei den Wärmeabzugsflächen und RA-Flächen geht es um Flächen, die ohne Gewalt von außen öffenbar sind oder Flächen, die sich selbststädnig öffnen.

MfG

Marong

Benutzer_149

Ergänzung:

...wobei die Wärmeabzugsflächen (nicht jedoch die Rauchabzugsflächen) auch solche sein dürfen, die im Brandfall (möglichst nicht brennbar) abschmelzen.

Grüße Lutz Battran

Benutzer_99

Autor: März Ich glaube ich wurde ein wenig missverstanden ( hab mich schlecht ausgedrückt ), bzw. habe den Begriff

der Rauchabzugsflächen und Wärmeabzugsflächen nocht nicht ganz kapiert.

ABZUGSFLÄCHEN nach IndBauRl für Flächen von 200m? bis 1600 m? zur Rauchableitung:

2 % der Grundfläche; es werden keine Anforderungen an die Öffnungen

im Dach und / oder Wand gestellt, sie müssen lediglich manuell öffenbar sein.

Nun möchte ich meine Halle mit 1500 m? in F-0 nach Tabelle 1 ausbilden.

So ist gem. Index 1 eine WÄRMEABZUGSFLÄCHE nach DIN 18230-1 von mindestens 5 % erforderlich. = 75 m? ( nach Ziffer 5.6: 2 % = 30 m? )

Gem. Anhang D 13 DIN 18230 -1 sind dies WÄRMEABZUGSFLÄCHEN Öffnungen die

" üblicherweise z.B. durch Türen oder Tore verschlossen sind, aber von aussen ohne Gewalteinwirkung geöffnet werden können " - also manuell

( siehe oben ) öffenbar sind.

Ebenso werden automatisch öffnende "Öffnungen" anrechenbar ( RA, WAA )sowie

"normale Verglasungen" in der Aussenwand, sowie aussschmelzbare Flächen die im Brandfall zerstört werden.

Wo ist denn nun der grosse Unterschied zwischen diesem beiden Abzugsflächen, wenn ich mir eine "normale Halle" mit Fenster, Türen und Tore und ein paar Lichtkuppeln-manuell angesteuert ( vereinfacht gesagt ) vorstelle.

Falls ich in diesem Fall eine Bemessung nach DIN 18323 - 2 dürchführen

würde bekäme ich eine gewisse Fläche an Zuluft und Rauchabzugsfläche.

Müsste ich in diesem Fall die 5 % aus tabelle 1,IndBauRl beachten ?

Mei, helfts ma a bisserl,

Mä

Omega

Hallo März,

der Unterschied liegt hier im Detail.

5.6.1 spricht vom Rauchabzug, hier dürfen die thermisch zerstörbaren Öffnungen (Fensterscheiben, Kunststoffkuppel etc.) nicht mit angerechnet werden, da ja die nötige Temeratur nicht zwingend vorhanden ist. Der Sinn und Zweck besteht bei den Räumen zwischen 200 und 1.600 m? darin, dass die Feuerwehr speziell nach einer Brandbekämpfung die Möglichkeit hat den Raum/Gebäude zu entrauchen. Daher auch die Forderung der manuellen Öffenbarkeit. Die DIN 18232-2 kommt dann ab 1.600 m?. So hab´s ich zumindest mal irgendwo gelesen.

Die Wärmeabzugsfläche von > 5 % nach Tabelle 1 (die ja die Rauchabzugsfläche beinhaltet)dient hier bei "F0" zur Standsicherheit der Tragkonstruktion. Das Gebäude sollte durch die 5 % Wärmeabzug ein "paar" Minuten stehen bleiben, so dass zumindest die Rettung möglich ist. Eine Spalte weiter in Tabelle 1, bei "F 30" entfällt ja diese Forderung, da die Standsicherheit zumindest für 30 min gegeben ist.

Gruß

Omega