Systemtrennwand ertüchtigen

peters

Guten Tag,

In einer Schule (Erhebliche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen)

sollen bestehende Systemtrennwände, als Metallpanellwände (genauer Aufbau noch unklar) möglichst erhalten werden. Der Architekt möchte die Wände durch zusätzliche Beplankungen aus Feuerschutzplatten ertüchtigen (Flurtrennwand , Forderung feuerhemmend).

Frage: Kann eine Ertüchtigung einer Systemtrennwand aus Metallpanelleelementen, z.b. in Anlehung an die DIN 4102-4, "4.10 Feuerwiderstandsklassen von Wänden aus Gipskarton-Bauplatten" stattfinden, bzw. in Anlehnung an Zulassungen verschiedener Hersteller für die Beplankung von Holz-Fachwerkwänden ?

Kann eine detailierte Beschreibung der geplanten Konstruktion im Brandschutzkonzept, die sonst erforderlichen bautechnischen Nachweise ersetzen. ?

Ich halte die Ertüchtigung für sinvoll und machbar und gehe davon aus, dass F30 locker erreicht werden können, nur mit dem Nachweis hapert es.

Wer hat Erfahrungen oder Anregungen ?

J. Peters

Feuer-Hewi

Hallo Peters,

rufen Sie doch einfach die Fachberater einschlägiger Firmen (RIGIPS, KANUF, ...) an. Die bieten Ihnen kostenlos eine geeignete Lösung oder zeigen Ihnen den Weg dort hin.

Adressen finden Sie im Internet bei den Firmen; - denke, dies ist eine schnelle und sichere Lösung zu Ihrer Frage;

mfG

der Feuerteufel

peters

Hallo Feuer Hewi,

danke für die schnelle Antwort. Nach meiner Erfahrung ist die technische Beratung vieler Hersteller gut, hilfreich und empfehlenswert. Ich bin auch sicher dort eine Lösung zu finden. Ich bin aber auch ziemlich sicher, dass es für diese Lösung kein Prüfzeugnis geben wird. Meine Frage ist, wie gehe ich damit um. Muss ich die Wand dann abreissen ? Muss ich eine Zulassung im Einzelfall erwirken ? Oder kann ich die, von der Zulassung oder den technischen Regeln abweichende Konstruktion, im Konzept beschreiben und durch die Bauaufsicht genehmigen lassen ?

J. Peters

Benutzer_822

Hallo Herr Peters,

grundsätzlich neige ich auch dazu, Sachen zu ertüchtigen, wenn sie einen bestimmten "Wert" aushalten sollen, also Beplankung statt Neuerrichtung. Es ist aber Vorsicht damit geboten, weil die HBO § 16 "Bauprodukte" bestimmt : Bauprodukte dürfen für die Errichtung, Änderung und Instandhaltung baulicher Anlagen n u r verwendet werden, wenn sie für den Verwendungszweck

1. von den nach Absatz 2 bekannt gemachten technischen Regeln nicht oder nicht wesentlich abweichen ("geregelte Bauprodukte") oder nach Abs 3 zulässig sind ...

Die GKF Platte ist ein geregeltes Produkt, der Zusammenbau zu der Konstruktion ist aber nicht geregelt und anders geprüft, das kann ins Auge gehen, wenn einer der Besteller (Revisionsamt ?) zur Abnahme den Nachweis der Eignung verlangt. Dann hat man guten Glaubens dem Bauherrn helfen wollen und sich einen riesigen Schadenumfang selbst geholt. Bei "generellen Lösungen" ("einmal quer durch die Schule die Wände ertüchtigen" u.ä.) zurückhaltend sein. Auch die Freigabe des Herstellers, so sehr er in der Regel weiß, was er tut, befreit nicht von der Nachweispflicht. Deshalb haben Hersteller so viele Prüfzeugnisse. Mit einem solchen könnte man weiter sehen, "ohne" bitte Vorsicht. mfg Franz Schächer

Benutzer_465

Hallo -

ich hatte schon mal solche Systemtrennwände, und würde sagen

- wenn die Beteiligten Wert darauf legen (und das ist der Regelfall), einen klassifizierten Feuerwiderstand der Wand zu haben, bzw. Nachweis mittels Zulassung/Prüfzeugnis, geht sowas nicht

- ggf. mal überlegen, ob man eine geprüfte Konstruktion (Schachtwand, einseitig beplankt, trotzdem zweiseitiger Feuerwiderstand) an einer Seite davor stellen kann

M. Koeppen

peters

Hallo die Herren,

ich danke für Ihre Antworten.

Eigentlich wusste ich es ja schon selbst. Aber es ist einfach blöd, ein funktionierendes Bauteil, das ertüchtigt werden könnte abzureissen nur um es dann als geprüfte und zugelassene Konstruktion, neu zu erstellen.

Aber zum eigenen Schutz ist das wohl nötig.

Der Idee mit der Schachtwand werde ich nochmal nachgehen, danke.

MfG

J.Peters