Harte Bedachung im Bezug zu Lichtbänder nach Industriebaurichtlinie

Benutzer_1443

Hallo zusammen,

bei der Erstellung eines Brandschutzkonzeptes für eine Lagerhalle mit 3000 m? stellte sich für mich im Bezug auf die Lichtbänder als harte Bedachung folgende Frage:

Laut Industriebaurichtlinie Punkt 5.11.1 sind Dächer ab 2500 m? bei Dachaufbauten nach DIN 18234-2 als harte Bedachung auszuführen. Laut Industriebaurichtlinie Punkt 5.11.4 gilt dies nicht für erforderliche Rauch- und Wärmeabzugsflächen.

In meinem Fall befinden sich innerhalb des Lichtbandes RWA-Kuppeln die nach DIN 18232-2 bemessen worden sind, d.h. die restlichen Flächen des Lichtbandes sind keine erforderlichen Wärmeanzugsflächen und müssen somit als harte Bedachung ausgeführt werden.

Ist das Ihrer Meinung nach auch so?

Die geringeren Anforderungen nach neuer Bauordnung können bei Verwendung der Industriebaurichtlinie ja nicht herangezogen werden, oder?

Benutzer_822

Grundsätzlich sind alle Dächer in "harter bedachung" auszuführen, um Feuerwerkskörper, versprengte Brandreste usw. aufnehmen zu können, ohne durchzubrennen. Die Liste der "harten Bedachungen" is lang und reicht vom Ziegel- über das Metalldach bis zur beschieferten Dachpappe.

Lichtkuppeln lassen sich nicht ohne weiteres "hart" ausführen, daher die Ausnahmeerlaubnis.Das kann man durchaus auch für Lichtbänder so machen, es kommt auf die genaue Formulierung in der Landesbauordnung an, denn die ist zunächst maßgebend.

Industriedächer sollten nichtbrennbar gedämmt werden, weil man unter der Regendichtschicht nicht löschen kann. Bei großen Dächern wird das "soll" zum "muß". Brennbare Dämmungen müssen an allen Dachdruchgängen gegen zünden geschützt werden (Abwasserrohre, RWA, ...). mfg Schächer