Bestand Leitungsschlitz im Treppenraum - Putzstärke

HZeitter

Liebe Kollegen,

in einem alten, denkmalgeschützten Gebäude ist im notwendigen Treppenraum eine vertikale Leitungs-Trasse zur Versorgung aller 4 Geschosse mit Strom, Wasser, Heizung etc. vorhanden.

Das Mauerwerk ist solider Bestand, aber nicht näher qualifizierbar. Der Schlitz im Mauerwerk ist so tief, dass man 5 cm Platz über der vordersten LÖeitung bis zur Wandoberfläche hat. Kann man mit Streckmetall (ggf. mehrfach) und Putz den Kanal schließen?

Die Mauerwerksnorm gibt das nicht her. Tragsicherheit ist nicht gefährdet, es geht eher um die Brandsicherheit einer 5 cm Putzschicht.

Gibt es Quellen für weitere Infos?

Danke Helmut Zeitter

Benutzer_480

Hallo Herr Zeitter,

vielleicht gibt Ihnen die Muster-Leitungsanlagenrichtlinie hierzu Auskunft. Dort sind Schlitzabdeckungen erfreulich genau beschrieben.

Schönen Gruß

Peter Häusler

Benutzer_210

Hallo Herr Zeitter,

in der MLAR ist unter Nr. 3.3.1 klar vorgegeben:

Die Rohrleitungsanlagen aus brennbaren Baustoffen oder mit brennbaren Dämmstoffen müssen

a) in Schlitzen von massiven Wänden, die mit mind. 15 mm dickem mineralischem Putz auf nichtbrennbarem Putzträger .... verschlossen werden, ... verlegt werden.

Im Kommentar von Lippe-Wesche-Rosenwirth (mit Anwendungsempfehlungen und Praxisbeispielen) ist dies sehr gut erläutert.

Freundliche Grüße

Reinhold Huth

HZeitter

Hallo Kollegen,

ich glaube, ich habe mein Problem nicht deutlich genug dargestellt: Es geht nicht um die Mindestputzstärke sondern um die maximal verträgliche Putzstärke. Da will jemand im Bestand einen Schlitz ziemlich dick einfach zuspachteln. Der gesamte Schlitz ist gut 15 cm tief und 20 cm breit. Die Leitungen liegen hinten an der Rückseite an und tragen ca. 10 cm auf. Jetzt kommt ein Handwerker und bewirft diese Leitungen mit (viel) Gipsmörtel. Wie verhält sich denn ein solcher 4 - 6 cm dicker "Moltofill"-Deckel in der Mauerwerksnische, der zwar formal korrekt ist (nicht-brennbar), aber ggf. einfach rausfällt, wenn es warm wird und der Wasseranteil im Gips zu verdampfen beginnt. Die Verzahnung mit dem Bestandsmauerwerk ist eher gering.

Vielleicht sind das alles Bedenken, die erst eine Rolle spielen, wenn es um den Treppenraum schon geschehen ist. Vielleicht aber auch füher, da der Schlitz über alle 4 Geschosse durchläuft.

Gruß

Helmut Zeitter

Benutzer_822

Hallo Helmut,

dicke Putzlagen können, wie von Dir befürchtet, unter Gasdruck des verdampfenden Porenwassers einfach abplatzen und rauftreten. Dann liegt das Kabel frei. Einfach und sicher ist es, über den Kabeln Streckmetall an die Wand zu schrauben und d a n n einzuputzen. Im Streckmetall krallt sich der Putz fest, daß er auch dann, wenn der Dampfdruck schiebt, erst mal haftet. Auch Risse zur Dampfentlastung oder Zwangsverformung sind ziemlich unkritisch, weil die Gesamtlage auf dem Draht Putzträger hält. Keine Kunststoffgitter verwenden ... mfg Franz