Festverglasung als Wand

Benutzer_99

Bundesland: Berlin Autor: brand-ing ä Hallo,

ich stehe vor einem Problem.

In einem Objekt soll eine Wand (bzw. der Teil der Wand die über Eck beansprucht wird) als Festverglasung ausgebildet werden. Gefordert ist F90. Das stellt ja ansich bei der Verglasung kein Problem dar.

Nun hat aber der Brandschutzprüfer vom Amt keine Zustimmung gegeben.

Begründung: Eine Festverglasung ist keine Wand.

Nun habe ich von meinem Chef den Auftrag bekommen herauszufinden ob es irgendeinen Nachweiß gibt, den man anführen kann um einer Festverglasung Wandqualität zu bescheinigen. Wie gesagt, es geht N I C H T um die Feuerwiderstandsdauer sondern um den Einsatz von Glas als Wand.

Sorry, weiß nicht, wie ichs besser ausdrücken soll. Ich finde das Alles auch höchst seltsam. Mehr Infos zu der Sache habe ich auch noch nicht.

kann da irgendwer was mit anfangen ???

Beste Grüße

Brand-Ing

Benutzer_822

Hallo Branding,

nehme die DIN 4102 und arbeite alle Anforderungen durch, die an ein feuerbeständiges, raumabschließendes Bauteil gestellt sind. Dies steht unter dem "Sammelnamen" "W a n d". Und wenn die Verglasung alle Anforderungen an ein nichttragendes, raumabschließendes Bauteil erfüllt, ist der Nachweis gelungen. GKF Wände sind ja auch nichts anderes als nichttragende, raumabschließende Bauteile.

Wenn der anfordernde Kollege dann nicht zufrieden ist, nach seiner rechtsgrundlage fragen ... e r muß als fordernde Behörde nachweisen, daß er das anfordern kann. Sonst ist es Rechtsbeugung und strafbewehrt.

mfg Franz Schächer

Benutzer_1405

Hallo Branding,

wichtig ist auch, dass die verwendeten Bauprodukte als System zugelassen sind und eine Allgemein Bauaufsichtliche Zulassung besitzen. D.h. Verglasung und Rahmenkonstruktion müssen als System zugelassen sein!

Somit stimme ich Herrn Schächer zu, dass es sich hier um ein nichttragendes raumabschließendes Bauteil handelt, der Feuerwiderstandsklasse F90.

Und dann ist noch auf die Verglasung hinzuweisen, G90 ist nicht F90! Eine G90-Verglasung lässt im Gegensatz zu einer F90-Verglasung die Wärmestrahlung durch.

Gruß, D. Ludwig

Mattes

Hallo Branding,

Zustimmung zu den Ausführungen der Vorgänger, aber folgende Ausnahme beachten:

gilt nicht für F90-Treppenraumwände, weil diese i.d.R. in der Bauart von Brandwänden auszuführen sind. Eine Auflösung einer TR-Wand in eine F90-Verglasung ist demnach unzulässig bzw. dafür ist ein Abweichungsantrag erforderlich.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_465

Hallo Brand-ing,

Geht es um eine F90-Wand an einer Brandwand-Innenecke?

Dafür fordert Ihre Bauordnung in der Tat eine ÖFFNUNGSLOSE Wand.

Doch eine Öffnung zuzulassen, wäre eine Abweichungsentscheidung im Ermessen des Amtes, wofür Sie die entsprechende Begründung liefern müßten.

(aber keinen Rechtsanspruch auf Abweichung haben).

M. Koeppen

Benutzer_99

Autor: Brand-Ing Hallo,

nachdem die Anforderungen hier in der Abteilung nun etwas deutlicher wurden frage ich einfach nochmal nach.

Wir suchen also eine F90-Verglasung, die den Kugelstoßtest nach DIN 4102-2 erfüllt und nichit nur den nach DIN 4103-1 (harter Stoß).

Eine Suche bei einschlägigen Herstellern führte bislang nicht zum Erfolg ... vielleicht hat ja hier irgendwer noch eine Idee oder schonmal was davon gehört ?

Beste Grüße

Brand-Ing

Mattes

Hallo Gast,

eine zugelassene Glas-Brandwand ist mir bislang nicht bekannt.

Wehr mehr weiß: raus damit :-)

Gruß

Matthias Bußmann

Feuer-Hewi

Hallo Brand-Ing,

versuchen Sie es mal bei HOBA (www.hoba.de)und reden mit den Leuten; auch wenn sie nicht direkt diese Anforderung erfüllen können, so lässt sich vielleicht klären, was und auf welcher Rechtsgrundlage gefordert ist bzw. behördlich gefordert werden darf; leider werden manchmal auch behördlicher seits Dinge gefordert, die keine Rechtsgrundlage haben, weil man es auch dort nicht besser weiß (z.B. G30 Verglasungenen in dichtschließenden Türen, die es nicht gibt);

Viel Erfolg!

der Feuerteufel