Auslegung Räume mit erhöhter Brandgefahr

Benutzer_1058

Hi,

es gibt ja immer wieder das Thema was Räume mit erhöhter Brandgefahr ist.

Leider bin ich mir da

Beim Lesen der Verwaltungsvorschrift in Sachsen bin ich aber über eine Definition gestolpert, die im Zusammenhang mit der Einordnung der Sonderbauten nach SächsBO erwähnt wird.

Hier steht (Pkt 2.4.2):

Eine erhöhte Brandgefahr liegt vor, wenn brandfördernde, leichtentzündliche oder hochentzündliche Stoffe entsprechend den Gefährlichkeitsmerkmalen nach der Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gaefahrstoffverordnung) ... in nicht geringen Mengen gelagert, be- oder verarbeitet werden.

Diese Erklärung verweist auf den §2 Abs. 4 Nr 17. SächsBO.

Sonderbauten...: bauliche Anlagen, deren Nutzung durch Umgang oder Lagerung von Stoffen mit Explosions- oder erhöhter Brandgefahr verbunden ist.

Ist dies nun auch auf das Erfordernis von Trennwänden mit Feuerwidersatnd anzuwenden, wo ebenfalls das Kriterium erhöhte Brandgefahr Anwendung findet?

Nach Aussage eines Brandschützers wäre dies so.

Somit sind nach meiner Meinung Lager (Stuhllager, Vorratslager, Materiallager) z.B. in Schulen und Kitas davon befreit, oder????

Gruß

Frank

Benutzer_822

Um das Wort "Lager" wird ein ziemlicher Zinnober veranstaltet, weil ein großes, gefahrgeneigtes Lager natürlich zu Recht besondere Schutzmaßnahmen auslöst, ein Kämmerlein mit 50 Stühlen oder zwei Regalen mit Büromaterial oder Akten aber nicht.

Wenn Sie für ihren Bauherrn etwas gescheites planen, dann bitte vollwandige Türen mit Anschlagdichtung, wenn man sie betrieblich gerne offen stehen läßt mit einer Freilaufschließer. Ein 35 mm dickes "Brett" (Spanplatte oder Vollholz usw.) brennt nicht so rasch durch. Das reicht sachlich in aller regel, die Wände entsprechend der gebäudeklasse aber mindestens F 30, daß es funktioniert.

Bei Gefahrstoffen und großen lagherräumen usw. natürlich eine T 30 RS.

mfg Franz Schächer

Benutzer_99

Autor: Norbert Bärschmann Hallo Frank

Normale Brandgefahr im Sinner der Bauordnung ist das was in einer Wohnung an Brandlast zu erwarten ist, in Verbindung mit den Zündquellen (ca. 100 m? mit E-Geräten, einer Küche in der gekocht wird, Möbel u.s.w.) Die Brandlast beträgt ca. 200 kWh/m?. Das ist die Vergleichsbrandgefahr. Das bedeutet es sind immer die Brandlast mit der Brandentstehungsgefahr und den Auswirkungen zu berücksichtigen.

Holz als Stühle oder Tische können nicht als besondere Brandgefahr eingestuft werden, schon garnicht ohne eine besondere Zündquelle. Dagegen ist ein Raum mit Holzstaub und normaler Beleuchtung als EX-Raum einzustufen. Das trifft auch noch zu wenn die Zündquelle eliminiert wird, das heißt die Beleuchtung wird EX geschützt ausgelegt.

Ich bin in voller Übereinstimmung mit Herrn Schächer, dass bei einem Stuhllager weit weniger Brandgefahr als in einer Wohnung zu berücksichtigen ist. Das Lager für brennbare Flüsssigkeiten dagegen hat eine weit höhere Brand- und EX Gefahr, so dass nach der TRbF 20 dort in der Regel eine

F 90/T 90 Trennung erforderlich ist.

Eine erhöhte Brandgefahr kann auch vorhanden sein, wenn keine besondere technische Regel oder Sonderbauverordnung einzuhalten ist. Das kann z. B. ein größerer Raum mit Maschienen oder Computern sein.

Gruß Norbert Bärschmann

Benutzer_1058

Hi,

danke für die Antworten.

In die Richtung haeb ich auch tendiert,aber tu mich manchmal schwer mit der Bewertung Brandlast, Brandentstehungsgefahr.

MfG

Frank