Vollpanikverschluss DIN 1125 bei Schulen

Benutzer_99

Bundesland: Hessen Autor: baddymolly ä Hallo,

bei einem Ausgang aus einer Schule (2. Rettungsweg) sind 2 Türelemente mit 2-flügligen Türen ohne Panikverschluss vorhanden . Geplant sind 2 - flüglige Türanlagen mit Vollpanikfunktion und einer nutzbaren Durchgangsbreite (bei vollständiger Öffnung beider Türflügel , zwischen den Türrahmen )von 1.57m .

Zwischen den Griffstangen würde man noch einen Durchgang von 1.25 m haben.

Wie wird die nutzbare Breite deffiniert , bei Öffnung eines oder beider Türflügel ; zwischen den Türrahmen oder zwischen den Druckstangen ?

Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar

Benutzer_465

Hallo baddymolly (?)

genauer könnte man es anhand der Grundrisse sehen, aber vielleicht folgende Hinweise:

in einer Schule brauchen Sie ja mind. 1,25 m nutzbare Breite für notwendige Flure in Uterrichtsbereichen, oder mehr bei entspr. vielen darauf angewiesenen Schülern (1 m je 150 darauf angewiesene Personen).

- wie breit also müssen zunächst Ihr flure sein?

- handelt es sich bei Ihrem 2.Rettungsweg überhaupt um einen notwendigen Flur in einem Unterrichtsbereich?

- Türen dürfen immer (oder meistens) etwas schmler sein als die angeschlossenen Rettungswege (bis vielleicht 10...15cm schmaler; so ähmlich ist das auch im Arbeitsstättenrecht geregelt)

- "nutzbare Breite" muss vom Planenden interpretiert werden, ich würde sie als lichte Breite im geöffneten Zustand der Türen messen

- ja, besonders da sie einen Vollpanikverschluss haben, man kann die Breiten beider Flügel addieren.

Ich persönlich würde Panikstangen nach EN1125 in der Schule nicht favorisieren, vielleicht nur unter besonderen Umständen, wenn wirklich eine Schülermasse auf eine Tür drücken könnte (Bsp.: Aula mit Konzert).

Also, muss man doch alles sehr konkret sehen.

Ich denke, eine normale Klinken-Garnitur "passt" hier.

M. Koeppen

Benutzer_99

Autor: baddymolly Die Unterrichtsräume haben alle einen 1.Rettungsweg aus den Klassen . Der 2. Rettungsweg führt über die Eingangshalle zu den angesprochenen 2-flügligen Türanlagen.

Benutzer_465

wie gesagt, so pauschal nicht abschließend zu beantworten.

Evtl. können sich in der Eingangshalle ja doch eine ganze Menge Menschen konzentrieren, insbesondere vor den besagten Türen.

(aber auch dann ist eine Schule kein Fußballstadion, und die Evakuierung sollte hier auch ohne Panik ablaufen, klassenweise durch Lehrer geführt).

Muss letztlich jemand konkret mit Grundrissen entscheiden. Hier im Forum kann es letztlich nur Anregungen geben.

M. Koeppen

vonhof

Hallo,

die nutzbare Breite ist das lichte Durchgangsmaß, also zwischen den Panikstangen gemessen bzw. an der engsten Stelle.

In Schulen wird in Übrigen sehr selten nach 1. und 2. RW unterschieden. Werden beide baulich hergestellt, gelten beide als gleichwertig und müssen somit beide in der Regel die Anforderungen an den 1. Rettungsweg erfüllen.

Ich würde übrigens auch wie Herr Koeppen keine Panikstangen vorsehen.

Gruß

Alexander Vonhof

Benutzer_99

Autor: Baddymolly danke für den Beitrag .

Wie Herr Koeppen im 1. Beitrag schon sagte Panikstangen nur bei großen Schülermassen bzw. Aula.

Und die haben wir , daher scheint es uns sinnvoll die Panikstangen einzusetzen.

Benutzer_822

die Schülermassen haben Sie in der Summe - aber kaum vor e i n e r 1,25 m Tür, denn die reicht, je nach Art des Nachweises, für 150 bis 200 Personen. Wenn Sie "Massen" haben, also m e h r Schüler als 200, brauchen Sie noch solch eine Tür, im Prinzip für jeweils bis zu 200 Personen eine solche breite Tür. Und dann sind "gewöhnliche, gut geübte Türgriffe" viel einfacher zu gebrauchen als Panikstangen, die mögliocherweise futuristisch gestylt sind.

Das Baurecht kennt "Türen, die mit einem Griff in voller Breite zu öffnen sind", das ist der zweite Griff an der Tür, meist ein bißchen höher, der sollte einheitlich von oben nach unten "öffnen", a u c h dann, wenn der Hausmeister vergessen hat, den Gehflügel aufzuschließen (ich bin konsequent ein Gegner abschließbarer Zweitgriffe). "Rechnerisch" sind nach 3 Min alle draußen, das sollte einer Panik entgegen stehen.

Panik gibt es dann, wenn (subjektiv) eine Gefahr droht und der Kandidat nicht fliehen kann, also fest im Stau steht. Kann er sich noch fortbewegen, kommt es praktisch nie zur Panik. Daher sind abgeschlossene Türen so gefährlich, denn sie sorgen für Stau - Ende des Weges - hier geht es nicht weiter.

mfg Franz Schächer

Benutzer_1310

Hallo,

ich habe in Hessen mehrere Schulen bereits in Sachen Brandschutz saniert und sage zu den Panikstangen nach EN1125 nur: Finger weg!

1.) die Panikstangen sind den Anforderungen in den Schulen nicht gewachsen (Vandalismus)

2.) keine Feuerwehr hat die Panikstangen gefordert oder angeregt

Im täglichen Schulbetrieb, auch für Aulen, haben sich die "normalen" Drückergarnituren mit Panikfuktion bisher bestens bewährt.

Gruß