Abstand DLK vom Gebäude

Benutzer_1297

Liebe Kollegen,

das anzuleiternde Gebäude ist mehr als 9 m von der Straße weg.

Die Feuerwehr verfügt über eine DLK 23-12.

Das heißt, bei Nennrettungshöhe reicht die Leiter 12 m über die Stützfüße des Fahrzeuges hinaus.

Nun ist die anzuleiternde Stelle in 11 m Höhe (Dachgeschoss Wohngebäude) und ca. 12-13 m von der Staße (nebst Parkstreifen, Fußweg und Vorgarten) weg und liegt voll im Arbeitsbereich der DLK.

Damit wäre doch von der Straße aus problemlos anzuleitern. Die Feuerwehr hält aber an den 9 m max. Abstand für Aufstellflächen auf Grundstücken fest.

Was spricht bei Aufstellung auf öffentl. Verkehrsflächen gegen den Ansatz des möglichen Arbetsbereiches der DLK?

mfg

Josef Zirnbauer

Benutzer_1308

Hierbei geht es ja nicht alleine um die Entfernung. Theoretisch ist eine Anleiterbarkeit gegeben. Allerdings wird die Ausladung der DLK recht groß, so dass eine relativ hohe Hebelkraft auf die DLK zukommt.

Je flacher der Leiterpark geneigt ist, desto weniger Personen kann ich in den Korb "packen" oder parallel über den Leiterpark retten. Somit müsste die Kennlinie der vorhandenen DLK geprüft werden und spätere Neubeschaffungen müssten ebenfalls mindestens diese Kennlinien erfüllen.

Eine Feuerwehr wird sich durch ein Gebäude aber sicher nicht die anzuschaffenden Fahrzeuge vorschreiben lassen.

In meinen bisherigen Konzepten in NRW wurde daher immer eine Zufahrt bis 9m vor das Gebäude gefordert.

Eine andere Alternative sehe ich hier auch nicht.

Benutzer_99

Autor: Norbert Bärschmann Hallo Herr Zirnbauer

Ich schließe mich den Aussagen von Herrn Kemper an. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass am Schreibtisch nicht festgelegt werden kann, wo die DLK aufgestellt (im Bereich der öffentlichen Straße aufgestellt wird und wieviele Fenster an der Fassade anzuleitern sind. Ein Verrücken für jede Anleiterun ist nicht möglich. Außerdem können andere Fahrzeuge im Wege stehen (Parker, Polizei, Rettungswagen oder auch Löschfahrzeuge oder Geräte oder Schläucher der Feuerwehr).

Die Reserven gegenüber den geforderten 9 m Ausladung werden in der Regel gebraucht um immer wieder vorkommende Unwegbarkeiten auszugleichen.

Im übrigen haben die Leitern größere Ausladungen als 12 m. Die 12 m ist als Garantiewert zu sehen, welcher bei auch bei Neubeschaffung sicherzustellen ist.

Norbert Bärschmann

Benutzer_822

... aber über die 12 m hinaus nimmt die Zuladung drastisch ab. Ich bin kein Leichtgewicht und ein "Steuermann" und ich fahren oft abliegende Bauteile an, die hinsichtlich Standsicherheit beurteilt werden müssen. Dann "klingelt und hupt es", wenn wir die Grenzen überschreiten und bei voller Beladung ist das sehr nahe an den 12 m. Bei "2 Leichtgewichten" kann man schon noch etwas rauskitzeln aber wir wollen s i c h e r retten, nicht irgendwie noch gerade so hinkommen.

Die 9 m / 6 m Regel (bei höher 18 m) kommt aus dem Gebrauch älterer D-Leitern wie der DL 18/9, die dann gerade so noch auf die 23 m Höhe kam, wenn sie höher als 18 m nur 6 m Abstand hatten, daher dieser Text der RiLi.

mfg Schächer

Benutzer_1297

Vielen Dank für die Antworten,

konkret geht es um die Anleiterung eines Dachsteges (2 WE angeschlossen). Die Anleiterstelle ist von der Grundstückseinfahrt aus gut erkennbar und damit ist der Aufstellort vorgegeben. In der Praxis kann direkt auf das Gebäude/Grundstück zugefahren und angeleitert werden. Um dies aber anzusetzen muss der Bauherr eine Feuerwehrzufahrt ausweisen (v.a. die benötigte öffentl. Fläche Parkplatz/Fußweg von der Stadt ablösen, Beschilderung etc.).

Die erste Rettung erfolgt über die Leiter und erst im zweiten Ansatz über den Korb (so betont es immer wieder wieder die Feuerwehr). Über einen Auflagerpunkt (z.B. roter massiver sichtbarer Stahltäger an der Anleiterstelle) für die Leiter könnte die Reichweite und die Reserve noch drastisch erhöht werden.

Damit wäre ich bei planmäßigen 12 m Abstand immer noch voll im Nennarbeitsbereich der DLK 23-12 (München) und hätte über der Auflagerpunkt noch Reserven.

mfg

Zirnbauer

Benutzer_1232

"Die erste Rettung erfolgt über die Leiter und erst im zweiten Ansatz über den Korb (so betont es immer wieder wieder die Feuerwehr)"

- In Hessen käme niemand auf die Idee eine Zivilperson über die Leiter zu schicken, wenn ein Korb vorhanden ist ...

Eine auf theoretische Annahmen gestützte Entscheidung von der Feuerwehr zu bekommen ist natürlich etwas schwieriger - Handelt es sich um einen Umbau im Bestand ? Können Sie die Fw evtl. zu einer Stellprobe überreden...

mfg

Reifenberger