Gebäude mit mehr als 1600 m? Grundfläche und damit Sonderbau?

Benutzer_1280

Sehr geehrtes Forum,

folgende Situation beschäftigt mich:

an eine Halle (Schreinerei) mit ca. 1300 m? Grundfläche schließt im Außenbereich direkt, also ohne Abstandsflächen, ein überdachter Holzlagerplatz mit ca. 600 m? an. Die Wand zwischen Holzlager und Halle entspricht in ihrer Qualität einer Brandwand mit Überdachführung.

Nach BayBO sind Gebäude mit mehr als 1600 m? Fläche des Geschosses mit der größten Ausdehnung Sonderbauten. Nach Art.2 (2) sind Gebäude als selbständig benutzbare, überdeckte bauliche Anlagen, die von Menschen betreten werden können definiert.

Zu meiner Frage:

Ist der überdachte Lagerbereich der Hallengrundfläche hinzuzurechnen und vergrößert sich damit die Grundfläche auf 1900 m? und wird zum Sonderbau?

Gruß

Markus Urban

Benutzer_465

Hallo Herr Urban,

hat die Halle direkte Verbindungen zum Holzlager (dann hoffentlich mit Feuerschutztüren)? Technologisch bestimmt ja.

Dann würde ich sagen: ein Gebäude von 1900 m?.

Kann man aber auch anders sehen: zwei Gebäude.

Anderer Fall: Reihenhäuser.

Da ist jedes Haus ein Gebäude.

Michael Koeppen

Benutzer_1280

Sehr geehrter Herr Koeppen,

es existiert keine Türverbindung zwischen Halle und 3-seitig offenem Holzlager.

Bei Doppel- bzw. Reihenhäusern handelt es sich ja auch definitiv um unterschiedliche Nutzungseinheiten, was bei Werkstatt und Lagerbereichen nicht so eindeutig ist.

Markus Urban

Benutzer_99

Autor: EIS Hallo Herr Urban

bei Ihrer baulichen Anlage handelt es sich um 2 eigenständige Gebäude

jeweils < 1 600 m? und daher um keinen Sonderbau (bei Betrachtung wegen der Fläche) - siehe hierzu auch den Forumbeitrag "Gebäudeklassen nach BayBO Art. 2 vom 15.7.08.

esauter

Mattes

Hallo Herr Urban,

in Ihrem speziellen Fall rettet Sie die Brandwand: daher ein eigenständiges Gebäude + autarkes Lager.

Hätten Sie nur eine F90- F30- oder F0-Trennung, wäre eine Gesamtbetrachtung im Sinne eines Brandabschnittes>1600m? erforderlich.

Trotzdem kommen Sie m.E. nicht ganz um eine Gesamtbetrachtung herum, weil der Holzlagerplatz ggf. Anforderungen an Feuerwehrzufahrten oder Löschwasserversorgung auslösen kann.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_473

Hier eine ergänzende Frage zur Einstufung in Gebäudeklassen.

2 Hallen jeweils ca. 900 m? im baulichen Abstand von ca. 15 - 20 m werden mit einer überdachten Ladezone dazwischen verbunden.

Die Ladezone ist als brandlastfreie Zone von ca. 10 m (Fahrspur) definiert (virtueller Brandabschnitt). Die Ladezone hat ausschmelzbare Dachflächen zur Verhinderung ggf. eines Brandüberschlags unter dem Dach durch Wärmeübetragung.

Lediglich in einem begrenzten Zeitraum zum Ladevorgang befindet sich in der Durchfahrt ein LKW.

Wie steht es hier mit der Einstufung zur Gebäudeklasse?

In den Wänden der Hallen zur Ladezone sind keine qualifizierten Abschlüsse vorhanden.

mfG

Benutzer_822

Wenn die Überdachung durch Rauchmelder überwacht wird und genug und gut platzierte RWA hat, die s o f o r t öfnnen, wenn es raucht, die Überdachung vollständig nichtbrennbar ist (vielleicht mit Ausnahme der Dachfolie als oberster Schicht = löschbar) dann könnte man so etwas begründen, hängt auch etwas mit der Geometrie der Häuser zueinander ab.

Herausschmelzbare Fläche im Außenbereich schmelzen lange nicht aus, dann ist die Nachbarhalle mit verraucht (hängt aber auch wieder von der Geometrie ab).

Und F Null Hallen müssen die Öffnung ausschmelzbarer Flächen gar nicht erleben ... die fallen auch schon mal vorher um. mfg Schächer