Rauchabzugsöffnung Aufzugsschacht

Benutzer_99

Bundesland: Hessen Autor: Goebelkurze Situationsschilderung:

in ein bestehendes Denkmalgeschütztes Gebäude (Psychiatrische Klinik in Baden Württemberg) wird ein Aufzug über 3 Etagen, wovon eine Etage gegenüberliegend ist, eingebaut.

Der Aufzugsschacht endet im Erdgeschoß, darüber sind noch weitere 2 Vollgeschosse angeordnet.

Der Aufzugschacht bildet mit dem Treppenhaus einen gemeinsamen Brandabschnitt.

Frage:

Ist es notwendig eine Rauchabzugsöffnung im Aufzugsschacht

anzuordnen, die nach oben durch die anderen Geschosse führt,

oder besteht die Möglichkeit, über eine Öffnung zum Treppenhaus hin, den Aufzugsschacht zu entrauchen?

Das Treppenhaus hat im obersten Bereich einen entsprechenden

Rauchabzug.

Oder kann hier vollständig auf einen Rauchabzug verzichtet werden (Türspalte an den Schachttüren).

Die Kosten für eine Realisierung eines Rauchabzuges durch die

darüberliegenden Etagen, wären immens.

Für entsprechende Hinweise wäre ich sehr erfreut.

Benutzer_335

Ich hatte vor Jahren in einem Bürogebäude eine ähnliche Situation.

Damals hat die Genehmigungsbehörde dem Einbau einer Brandschutzklappe an der Öffnung zum Treppenraum zugestimmt, die die Verrauchung des Treppenraumes beim Brand im Aufzugschacht verhindert.

vonhof

Hallo Herr Bauer,

und was soll das helfen? Im Aufzugsschacht ist keine Wärmeentwicklung, die die Brandschutzklappe zum Auslösen bringt oder erst sehr spät. Der Treppenraum fällt also mit oder ohne Brandschutzklappe aus... Und wo soll der Rauch dann hin, wenn die Klappe zu ist?

Schöne Grüße

Alexander Vonhof

Benutzer_197

Hallo Frau/Herr Goebel,

wenn ich die Fragestellung richtig verstanden habe, befinden sich sämtliche Aufzugsschachttüren im Treppenraum. Insofern ist bei Eindringen von Rauch in den Aufzugsschacht der Treppenraum sowieso schon verraucht und ein Rauchabzug scheint entbehrlich, wenn die Kabine im Wesentlichen aus nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt ist und der Maschinenraum (zumindest bei hydraulischem Aufzug) feuerbeständig vom Schacht abgetrennt wird, um eine Verrauchung bei Feuer im Maschinenraum zu verhindern. Ist zwar nicht üblich, im Zweifel aber günstiger als eine Entrauchungsöffnung.

Ansonsten kann ich Ihnen nur raten, einen Brandschutzfachmann hinzuzuziehen, der das ganze objektbezogen beurteilt und Ihnen damit auch einen Teil der Verantwortung abnimmt.

Gruß,

F. Fleischhauer

Benutzer_335

Hallo,

im Fall des Bürogebäudes endete der Aufzugschacht in der obersten Etage, in der auch Rauchabzugsöffnungen vorhanden waren. Durch die gesicherte Öffnung konnte eine Entrauchung des Schachtes erreicht werden, ohne das Treppenhaus zu gefährden.

Nach Art. 39 Abs. 2 BayBO muss der Aufzugschacht zu lüften sein und Rauchabzugsvorrichtungen haben. Rauchabzugsvorrichtungen in Treppenhäusern können öffenbare Fenster sein.

Das Problem im vorliegenden Fall hat also zwei Seiten.

Einerseits muss die Entrauchung des Schachtes im Brandfall gesichert werden, ohne den Treppenraum zu verrauchen.

Andererseits müssen die Wände von Aufzugschächten in den meisten Fällen feuerbeständig sein. Ungeschützte Öffnungen sind also schon deswegen unzulässig.

Logische Folge in Ihrem Fall, Herr Goebel:

Es muss eine Lösung gefunden werden, die den Rauchabzug unabhängig vom Treppenhaus sichert. Der Rauchabzug muss dabei nicht zwingend nach oben erfolgen. Bei entsprechenden Bedingungen könnte eventuell auch eine mechanische Entrauchung in Frage kommen; dies ist aber mit der Behörde zu klären.

Grüße

A. Bauer

Benutzer_99

Autor: Werner MüllerHerr Vonhof, Herr Fleischhauer, Herr Bauer,

Einige Fragen, die sich mir bei dieser Diskussion aufdrängen und nicht ketzerisch wirken sollen:

1) Wieso ist eine Entrauchung eines Aufzugsschachtes überhaupt erforderlich, wenn man mal Art. 39 (2) BayBO beiseite läßt?

2) Wieso sollte eine Entrauchung nicht in den Treppenraum erfolgen (unter der Maßgabe, daß der Aufzug sowieso nur Schachttüren zum Treppenraum hat)?

3) Muß eigentlich auch ein Fahrschacht entraucht werden, der z.B. nach Art 39 (1) BayBO gar nicht erforderlich ist (im Treppenraum

Benutzer_301

Hallo Zusammen.

Die Verhinderung der Übertragung von Feuer und Rauch von Geschoss zu Geschoss ist im Treppenraum oder in Atrien baurechtlich nicht gefordert, so dass hier Aufzüge ohne eigene Schächte möglich sind.

Die Rauchableitungsöffnung kann somit in nicht geforderten Schächten entfallen. Dass o. g. Schutzziel wird nur in Verbindung mit der Ausbildung des Aufzuges, den Fahrschachtwänden, -türen ... erfüllt.

Gruß

Th. Hankel

Benutzer_99

Autor: Herr Goebel Vielen Dank für die rege Beteiligung auf meine im Forum gestellte Frage hinsichtlich der

Rauchabzugsöffnung.

Es konnte eine tragfähige Lösung für beide Seiten erreicht werden (§13 Abs. 4LBOAVO).