Nachströmöffnungen

Benutzer_1242

Hallo Kollegen,

ich habe folgendes Problem und suche nach einer technischen Lösung.

Ich habe einen Raum mit Abluftanlage, wobei die Zuluft über eine Nachströmöffnung vom anliegenden notwendigen Flur gezogen werden soll. Wie kann man die Nachströmöffnung ausbilden, wenn sichergestellt sein muss, dass kein kalter bzw. heißer Rauch in den notwendigen Flur eindringen darf?

Meine erste Idee war der Einbau eines zugelassenen Lüftungssteines im Fußbodenbereich. Wurde jedoch von der Bauaufsicht abgelehnt, obwohl eine Zulassung besteht.

Zweite Idee war der Einbau einer Brandschutzklappe, doch da habe ich noch keine gefunden, die für den Anwendungsfall eine Zulassung hat.

Für Produktangabe bzw. für eine andere zulässige Variante wäre ich dankbar.

MFG Thomas

Benutzer_822

... wenn es b r e n n t, soll es offen sein, daß die Zuluft zieht, dann kann aber auch der Rauch zurückschlagen (wenn es mal einen Moment nicht richtig zieht oder der Wind verkehrt herum bläst) und der Flur ist verraucht. Entweder Flur o d e r Zuluftöffnung. Luft muß unabhängig vom Flur kommen. mfg Schächer

vonhof

Hallo Herr Thomas,

von mir jetzt auch noch die bauordnungsrechtliche Begründung:

§ 25 (4) Raumabschließende Trennwände sind innerhalb von Geschossen erforderlich zum Abschluss von notwendigen Fluren.

§ 25 (7) In raumabschließenden Bauteilen sind Öffnungen zulässig, wenn sie nach Zahl und Größe auf das für die Nutzung erforderliche Maß beschränkt sind.

Eine RLT-Nachströmöffnung ist für eine Nutzung nie erforderlich (kann technisch anders gelöst werden). Daher sind keine derartigen Öffnungen zulässig. Es gibt also keine andere Lösung in der von Ihnen angestrebten Art und Weise.

Gruß

Alexander Vonhof

vonhof

Ähmm, das ist jetzt in Brandenburg so, in anderen Bundesländern auch oder auch nicht. Ich habe mal angenommen, dass das BV in Brandenburg liegt.

Alexander Vonhof

vonhof

Ähmm, das ist jetzt in Brandenburg so, in anderen Bundesländern auch oder auch nicht. Ich habe mal angenommen, dass das BV in Brandenburg liegt.

Alexander Vonhof

Benutzer_99

Autor: Thomas40 Ich wurde augenscheinlich etwas falsch verstanden. Ich brauche die Nachströmöffnung für die normale Nutzung, da ich in der Tür (diese hat brandschutztechnische Anforderungen) keine Öffnung bzw. keinen Unterschnitt vorsehen kann. Im Brandfall soll und muss die Nachströmöffnung geschlossen sein, sodass Feuer und Rauch nicht in den Flur eindringen können. Die Alternative einer Zuluftleitung für den Raum wäre aus Kosten- und Platzgründen keine wirklich gute Variante.

MfG Thomas

Benutzer_99

Autor: Nikolaus Hallo zusammen:

ein einmal gebauter Einzelfall (bevor nichts anderes möglich gewesen wäre, Aussage); also: großes Archiv, mittig im 2. UG, aus bauphysikalischer + Werkschutzsicht keine Lüftungsleitung ins Freie möglich; BSK + Entrauchungsklappe + federlastete Nachströmklappe in Flurwand, wenn Feuer, dann kommt Feuerwehr (große bayerische Fw) und betätigt den stationären Entrauchungsventilator im Rahmen der Einsatzabläufe, gesichert geht die BSK / EntrK auf, die Nachströmklappe lässt soviel Luft aus dem Flur nachströmen wie zum Ausgleich des Unterdrucks erforderlich ist, es findet eine Entrauchung statt.

Die Flurtüren zum Treppenraum werden manuell durch Fw offen gehalten...

Wenn irgend etwas schief gehen sollte, dann gehen z. B. die Flurtüren zu, oder der Federrücklaufmotor der BSK meldet Störung, dann BSK zu, Rest-Unterdruck im Archiv und der Entr-Ventilator geht dann auf Leerlauf, keine Rauchverschleppung ...

Evtl. ein Ansatz um weiter zu denken (sicher keine Allerweltslösung).

Grüße

Nikolaus

Feuer-Hewi

Hallo Thomas,

das mit den Lüftungsbausteinen ist so ne Sache, die sind zwar gut bei Feuer, aber bei Rauch reagieren die nicht oder viel zu spät. Hier ist die Ablehnung ok und das ist auch schon länger so (so sind auch diese Lüftungssteine in Kabelkanälen mit brandschutztechnischen Anforderungen, als thermische Entlastung der Kabel, während des Betriebs nicht mehr zulässig).

Die 2. Lösung mit den Brandschutzklappen (BSK) wurde bisher auch immer wieder so gemacht, doch die Problemmatik ist die gleiche, wenn die Klappen mit Schmelzlot auslösen. Deshalb ging man dazu über, BSK mit Rauchmeldern und Haftmagneten oder Federrücklaufmotoren auszustatten. Diese reagieren schnell und hatten funktioniert - ... bis das DIBt dem einen Riegel vorgeschoben hat und die mit einem Schreiben vom April 2007 darauf hingewiesen und begründet hat, dass das so nicht zulässig ist. Inzwischen wurde dies nochmals konkretisiert mit Schreiben vom 6.3.08 (zu finden auf den Internetseiten des DIBt unter Referat III 5).

Leider wurde keine Alternative benannt. Es gibt hierzu auch ein Schreben einer "Obersten" ans DIBt mit der sinngemäßen Bitte, dies zu überdenken.

Tipp: Abweichungsantrag stellen, wenn keine andere Lösung realisiert werden kann (oder zu unzumutbarer Belastung führt) und Zustimmung im Einzelfall beantragen. - Näheres kann ich Dir auch senden, wenn Du mich kontaktest: der.feuerteufel53("kringelchen/Klammeraffe")gmx.de

Viel Erfolg!

der Feuerteufel

Benutzer_1114

Hallo Thomas,

das DIBt Berlin hat, ergänzend zu den ausgestellten Prüfzeugnissen von Brandschutzklappen, im April 2007 eine Sonderveröffentlichung herausgegeben, in denen Überströmöffnungen /Zuluftöfnungen als reine Überströmöffnungen nicht mehr zulässig sind, sofern diese auf thermischer Auslösung beruhen. Sofern BSKs nicht in der Führung von Lüftungskanälen angeordnet sind, so sind diese zwingend mit einer Kaltrauchsperre zu versehen. Die Prüfzeugnisse für Brandschutzklappen werden im Hinsicht auf die Sonderveröffentlichung nachträglich bei Erneuerung um diesen Punkt ergänzt werden.

Gruß Wende

Feuer-Hewi

Hallo Thomas, hallo Forum,

in der nächsten Ausgabe des FeuerTruz-Magazins wird eine Abhandlung zum Thema sein (so zumindest die Vorankündigung). Mal sehen, was der Autor dazu zu sagen hat und ob Lösungen angeboten werden, oder nur mal wieder die Feststellung, dass es so nicht mehr geht?

MfG

der Feuerteufel

Benutzer_750

...und, sind wir jetzt nach der Lektüre des FeuerTruz-Magazins 3.2008 schlauer?

Gruß, Tektus

Benutzer_99

Autor: Frank Christ Hallo Thomas

ich gehe davon aus, dass in Brandenburg von Raum zum notwendigen Flur ebenfalls dichtschließende Türen erforderlich ist.

Hier ist in wie bei herkömmlichen T30 und T90 Feuerschutzabschlüssen ein Bodenspalt von ca. 1,0cm zulässig (je nach bauaufsichtlicher Zulassung, bei Hörammntüren sogar bis zu 15mm) worüber du Luft ansaugen könntest.

Reicht dieser Bodenspalt für die Luftmenge nicht aus so empfehle ich dir ein Brandschutztellerventil oder ein Brandschutzstein in Kombination mit einer Kaltrauchsperre zu verwenden.

D.h. bis die Temperaturen bei denen das Tellerventil oder der Stein den Raumabschluss herstellt erreicht sind wird der kalte Rauch von der Kaltrauchsperre z.B. System Geba vom Eindringen in den Flur abgehalten.

Gruß aus dem Schwabenland

Frank Christ