2. Rettungsweg für eine behindertengerechte Wohnung

Benutzer_99

Bundesland: Sachsen Autor: Wolfram Mohr ä In einem Wohngebäude (Bestand, Plattenbau) der Gebäudeklasse 4 sollen im Erdgeschoss (OK Fußboden ca 1 m über Gelände) zwei behindertengerechte Wohnungen eingerichtet werden. Als 2. Rettungsweg kommt nur die Fassade in Frage. (1. Rettungsweg über notwendigen Flur, Fenstertür im Giebel und Außenrampe)

Frage:

Reicht für den 2. Rettungsweg ein Rettungswegfenster gemäß Bauordnung aus oder muss hier die Selbstrettung baulich gesichert werden (z.B. über eine Fenstertür mit außenliegender Rampe)?

Benutzer_465

Hallo Herr Mohr,

interessante Frage.

Baurechtlich gibt es hierfür m.E. keine besonderen Anforderungen, aber wenn Sie schon einmal umbauen, können Sie ja den Idealzustand anstreben.

Allerdings heißt es in der Bauordnung in Sachsen §33 - und hier ist Sachsen strenger als die anderen - daß der zweite Rettungsweg über Rettungsgeräte der Feuerwehr nur zulässig ist, wenn keine Bedenken wegen der Personenrettung bestehen. (in den anderen Bundesländern gilt dieser Passus nur bei Sonderbauten!)

Bestehen Bedenken wegen der Personenrettung? Wird die Feuerwehr bei Ihrer Beteiligung im Genehmigungsverfahren welche geltend machen? die Bauaufsicht?

Kommt auch drauf an, wie sicher der erste Rettungsweg ist (je kürzer, je weniger Türen angeschlossen, desto sicherer).

Also - Einzelfallüberlegung, oder Ihr Bauherr geht gleich mit auf Nummer Sicher.

Michael Koeppen

Benutzer_822

wir hatten die Fragestellung bei einem Wohn-und Geschäftshausumbau auch, bei dem der EG Laden in 2 (3) Behindertenwohnungen umgebaut wurden. Wir haben stets Rauchmelder in allen Räumen (außer Bad) installiert, um Zeit zu gewinnen und stets ebenerdige Balkonausgänge angeordnet, um dem "Rollisten" die Chance zu geben, die Wohnung a u c h verlassen zu können, wenn der Treppenraum verraucht ist oder er die T 30 RS Tür zwischen seiner Wohnung und dem Treppenraum, die wir zu seinem Schutz statt der vollwandigen, dicht- und selbstschließenden Tür gewählt hatten, bei Stromausfall nicht selbst aufbekommt. Wir haben "Elektro Rollies" mit Ladestation mit in der Wohnung (eigener "Garagenraum", wieder eine T 30 RS zur Wohnung, wieder mit Rauchmelder), was zuerst dem Schutz des "R." vor fremdem Brand dient. Aber wenn er dann vor lauter Schutz nicht aus seiner brennenden Bude rauskommt, ist das kontraproduktiv. Daher eine leicht öffenbare Terraussentüre und Ausgang direkt ins Freie. Wäre hier mit angeschütteter Terrasse vielleicht auch eine gute Lösung ... Einen "R" über Leitern aus einem Fenster zu retten, ist ziemlich theoretisch - oder eine Viecherei. Da wäre eine Fluchthaube und durch den Rauch zum Treppenraumausgang vielleicht noch eher etwas. Oder erst den Treppenraum rauchfrei blasen und dann erst raus, bis dahin hinter seiner dichten Tür. Und die T 30 RS mit Sicherheitsstrom gepuffert, daß sie i m m e r elektrisch öffnet udn den "R" raus läßt. mfg Schächer