Geräteschuppen

Benutzer_1058

Hi,

ich tu mich immer schwer mit solchen Gebäuden, die keiner Gebäudeklassen und einer Nutzung zuzuordnen sind, um sie brandschutztechnisch zu untersuchen.

Es ist eine Geräteschuppen mit einer Sommertoilette und einer eingebauten offenen Bühne.

Dieses Gebäude soll am alten Fleck wiedererichtet werden d.h. es steht innerhalb vom 5 m Abstand zu einem Bestandsgebäude (Sonderbau-Tageseinrichtung für Kinder, Kreativhaus). Es ist auch noch viel höher. Dieser Sonderbau hat auch noch einen Ausgang, der innerhalb dieser 5 m (an dieser Stelle 3 m) verläuft.

Abstandflächen bleiben außen vor.

Rauminhalt des schuppens 120 m?.

Was ist hier zu tun bei einem Brand im Schuppen?

Rettungswege im Sonderbau sind ok, d.h. es gibt noch einen zweiten Ausgang.

Der 5 m Bereich wird zum Treppenraum im Sonderbau unterschritten.

Außenwand des Schuppens als Brandwand sowie abgehangene Decke in F30 zum offenen Holztragwerk des Daches (Blechdeckung)?

Ist überhaupt der Schuppen brandschutztechnisch zu untersuchen?

Gruß

Frank

Benutzer_822

Hallo Frank,

Du hast ein Gebäude, das unter 400 m? groß und unter 7 m oberste Decke hoch ist, also (nach Musterbauordnung MBO) ein Gebäude der Gebäudeklasse 1 - wenn freistehend - oder 2 wenn, wie hier, n i c h t freistehend (5 m Abstand eingehalten oder nicht). Dann muß das Gebäude F 30 sein und zum Haus hin, wegen der nicht eingehaltenen 5 m, eine "Trennwand" (eigene Gebäude auf einem grundstück) oder eine Brandwand (tatsächliche Grenze zwischen den Gebäuden) einhalten. Mit den "Erleichterungen", die für GebKl 2 und 3 zulässig sind, ist eine "Brandersatzwand" von außen nach innen F 90, von innen nach außen und Unterstützung und Aussteifung von F 30 einzuhalten.

Ob es sich dabei "nur um einen Schuppen" oder um ein hochwertiges Gebäude handelt, ist baurechtlich und seitens der Gefahrenbeurteilung doch gleich, oder ? mfg Franz Schächer

Benutzer_1058

Hallo Herr Schächter,

danke für die Antwort.

Mit der Gefahrenbeurteilung ist das so eine Sache.

Wenn man genau die Zeilen der Bauordnung liest, bedeutet die Einordnung in Gebäudeklassen wie folgt:

Wo liegt die Fußbodenoberkante des höchstgelegenen Geschosses, indem ein Aufenthaltsraum möglich ist?

In meinem Fall sind keine Aufenthaltsräume vorhanden und auch nicht möglich, da keine ausreichende Belichtung möglich ist bzw. das Gebäude nicht beheizt wird.

Somit ist das Gebäude nicht in Gebäudeklassen einzuordnen. Man könnte es nur anlehnen an solche. Wie daraus die brandschutztechnische Bewertung abzuleiten ist, ist eben die Frage. Macht man es nach GK 1 oder denkt man sich selber was aus.

Eine Frage noch, wie sind Sie auf GK 2 gekommen? Es ist doch freistehend, oder wegen des geringen Abstandes

Gruß

Frank

Benutzer_822

Lieber FrankK,

ich hatte geschrieben "GebKl. 1" w e n n freistehend, "GebKl 2" wenn n i c h t freistehend im Sinne 2,5 m Grenzabstand und 5 m Gebäudeabstand.

Auch ein Fußboden zu ebener Erde hat eine Höhe und die ist unter 7 m über Gelände (0 < 7 m). W e n n dann das Gebäude in allen seinen geschossen zusammen, hier nur EG, kleiner 400 m? mißt, ist es GKl 1 (oder 2 wenn aneinander gebaut).

Wenn keine Aufenthaltsräume drin sind, ist auch der bezugsboden zu nehmen. Geräteschuppen usw. sind so einzuordnen. mfg Schächer