Hallo Piet,
ich denke die Antwort lautet nein!: Das Trapezblech schützt den Stahlbinder nicht von oben gegen eine Brandbeanspruchung.
Meine Vorgehensweise war bisher: mindestens auch den Obergurt mit der Brandschutzbeschichtung versehen und erst dann das Trapezblech montieren.
So schütze ich wenigstens den Stahlträger im Bereich der unteren Trapezblechsicke.
Will man dieses System noch verbessern, wäre mein Vorschlag:
Beschichtung der Oberseite des Trapezblechens in den Bereichen wo es auf dem Binderobergurt aufliegt ("dachseitig")plus etwas seitlichen Überstand.
Annahme:
- Da wo das Trapezblech "lose" auf dem Binder liegt kann der Brandschutzanstrich des Binderobergurtes wirken, d.h. er kann sich ausdehnen und dadurch die Wärme dämmen;
- Da wo das Trapezblech "fest" mit dem Binder verbunden (wird quasi zum Bestandteil des Binderobergurtes), schützt der Brandschutzanstrich der Dachseite des Trapezbleches die Binderoberseite und das Blech;
- In Bereichen nicht ganz "lose" oder "fest" wirken beide Anstriche;
So weit mein Denkmodell.
Vielleicht sind dazu schon mal Versuche gefahren worden, denn die Verbindung Binder plus Trapezblech ist ja wohl kein Einzelfall!!
Ansonsten, um auf die Ausgangsfragen zurückzukommen, muss bei einer Konstruktion mit Brandschutzanstrich auch entsprechend "brandschutzanstrichgerecht" konstruiert werden:
z.B. Wandpfetten "vor" die Stützen anstatt "in" die Stützen + Pfettenbeschichtung im Stützenbereich (ala Trapezblechbeschichtung wie oben beschrieben);
Eigentlich wären die Beschichter und/oder die Brandschutzbeschichtungssystemhersteller hier in der Pflicht belastbare Lösungen beizubringen - vielleicht tun sie dies, mir sind aber keine bekannt.
Ralf Thieme