F 30-B Ausführung im Dachgeschoss-Ausbau

Benutzer_99

Bundesland: Bayern Autor: Franz LangHallo Forum,

kann mir jemand sagen ob es genügt, wenn man beim F 30-B DG-Ausbau Holz-Paneele auf die Sparren montiert? Als Zwischensparrendämmung kommt Klemmfilz d=200 mm zum Einsatz.

Vielen Dank,

F. Lang

Benutzer_252

Sehr geehrter Herr Lang,

das -B bezieht sich auf die tragenden Konstruktionen/Unterkonstruktionen, in Ihrem Fall also auf die Sparren. D.h. für die "Rauminnenseite" müssen Sie ein System mit Prüfzeugnis/Zulassung verwenden.

Mit freundl. Grüßen

Rüdiger Hahn

Benutzer_269

Sehr geehrter Herr Hahn,

daß sich das -B auf die Sparren bezieht, sehe ich auch so.

Herr Lang könnte die Bemessung aber auch nach DIN 4102-4 Tab. 74 ff durchführen (bzw. von seinem Tragwerksplaner durchführen lassen), hier sind die Mindestabmessungen für unbekleidete Stützen und Balken in Abhängigkeit von der statischen Beanspruchung angegeben.

Mit freundlichem Gruß

Joachim Müller

Benutzer_252

Hallo Herr Lang, Hallo Herr Müller,

ich bin von einem bestehenden Gebäude ausgegangen. Aber möglich wäre es schon.

Mit freundl. Grüßen

Hahn

Benutzer_99

Autor: Franz LangHallo Herr Hahn, hallo Herr Müller,

vielen Dank für Ihre Antworten. Das Gebäude besteht bereits, da haben Sie Recht, Herr Hahn. Eigentlich war die Verkleidung mit Holz-Paneelen als Ersatz für Gipskartonplatten gedacht. Müssen die irgendwelche Anforderungen erfüllen oder reicht es aus sie einfach auf die Sparren zu montieren?

Mit freundlichem Gruss, M. Lang

Benutzer_252

Hallo Herr Lang,

da müssen Sie sich an die Montageanleitungen/Prüfzeugnisse der Hersteller halten. Direktbefestigungen sind theoretisch möglich nur sind in der Praxis und vor allem bei älteren Häüsern größere Maßtoleranzen auszugleichen.

Mit freundl. Grüßen

Hahn

Benutzer_269

Hallo Herr Lang, hallo Herr Hahn,

m. E. gibt es zwei Möglichkeiten, die bestehende Konstruktion der Benennung F30-B zuzuführen.

1. die unterseitige Plattenbekleidung (gemeinsam mit der restlichen Konstruktion beurteilt) ist zur Beurteilung "führend", beispielsweise weil die Sparren für Lösung 2 zu stark ausgenutzt sind.

=> Bekleidung (auch aus Holzwerkstoffplatten mit Rohdichte > 600 kg/m? möglich)und Anforderungen nach DIN 4102-4 Tab. 65 ff bzw. Herstellerzulassung (=Lösung Herr Hahn)

2. die unterseitige Plattenbekleidung wird für den Nachweis nicht herangezogen

=> Beurteilung der bestehenden Sparren nach DIN 4102-4 Tab. 70 und Abschnitt 5.5 (hier ist dann der erwähnte Tragwerksplaner gefragt bzgl. Biege- und Druckspannungen) (=meine Lösung)

Beide Lösungsvarianten sind somit zielführend. Welche die optimale ist, ist im jeweiligen Fall gesondert zu beurteilen.

Mit freundlichem Gruß

Joachim Müller

Benutzer_99

Autor: Franz LangHallo Herr Müller, Hallo Herr Hahn,

es waren diesmal wieder entscheidende Hinweise dabei. Vor allem die Variantenlösung von Herrn Müller hat mir weitergeholfen. Ich betrachte bei der Konstruktion also "nur" die Sparren (Abmessungen, Spanweiten, Spannungsausnutzung)mit Schalung an der Oberseite, welche F 30-B erreichen müssen. Die Bekleidung an der Unterseite ist dann der Bonus, der jedoch bei der Brandschutz-Bemessung nicht auftaucht. Hier kann ich dann jede x-beliebigen Paneele montieren ohne Rohdichten, Spannweiten oder Dicken der Paneele zu berücksichtigen.

MfG, F. Lang

Benutzer_269

Sehr geehrter Herr Lang,

m. E. ist wie folgt vorzugehen:

1. Beurteilung nach Tab. 70 (Baustoff, Mindestdicken und Fugenausbildung der Schalung prüfen). =>Anforderung erfüllt?

Wenn ja: Beurteilung der Sparren nach Tab. 74 ff. (Querschnitt + Spannungsausnutzung)

Wenn nein:

2.Beurteilung nach Tab. 73 (Holzbalkendächer mit teilweise freiliegenden Sparren o. ä. mit brandschutztechnisch nicht notwendiger Dämmschicht) =>Anforderung erfüllt?

Wenn ja: Beurteilung der Sparren nach Tab. 74 ff.(Querschnitt + Spannungsausnutzung)

Wenn nein:

3.Ausführung der Dämmschicht mit Kriterien "brandschutztechnisch wirksam" nach DIN 4102-4 Abschnitt 5.3.4.3 möglich?

Wenn ja: Beurteilung der Sparren nach Tab. 74 ff.(Querschnitt + Spannungsausnutzung)

Wenn nein:

4. unterseitige Plattenbekleidung ist unverzichtbar => Ausführung nach DIN 4102-4 Tab. 66 bzw. Herstellerzulassung (Lösung Herr Hahn)

Somit also nicht ganz einfach aber auch nicht ausgeschlossen, die unterseitige Bekleidung ohne Anforderungen auszuführen, kommt ganz auf Ihre technische/optische/finanzielle Zielsetzung an.

aber sicher ist sicher: Details mit Skizzen etc. vom Brandschutzfachplaner bzw. in diesem Fall auch evtl. gemeinsam mit dem Tragwerksplaner klären.

Mit freundlichem Gruß

Joachim Müller