dichtschließende Tür in F30-Wand

Benutzer_99

Bundesland: Hessen Autor: Stefan Wegner ä Guten Abend,

da gibt es eine Sache, die mich gerade interessiert:

Die Wände eines notwendigen Flures werden ja in F30 gem. BO ausgeführt. Gilt auch, wenn die Wand, z.B. zu einem Gemeinschaftsraum im Altenheim oder so, aus Glas ist.

Die Tür in dieser Wand hat die Anforderung DS ("dichtschließend").

Nun:

Glaswand mit dichtschließender Tür; Ausführung der Tür aus Glas. Hat die Tür nun eine Anforderung (also ebenfalls F30) und muss in T30 ausgeführt werden oder kann sie lediglich dichtschließend in "Normalglas" ohne Anforderung ausgeführt werden.

Grüße aus Marburg

Stefan

frank_borgert

Hallo Herr Wegner,

baurechtlich ist es so, dass dichtschließend ausreichend ist. Sie werden aber m.E. kein F30-Glaswandelement finden, in welches nicht auch eine T30-Tür (ggf. mit F30-Verglasung) eingebaut werden muss.

Viele Grüße,

Frank Borgert

Mattes

Hallo Herr Wegner,

alles, was nicht Tür ist, ist Wand: also im notwendigen Flur F30-Verglasung erforderlich, ab 1,8m Höhe auch G30 möglich.

Türen in einer F30-Glaswand müssen T30 sein, im übrigen dichtschließend.

Als dichtschließend gelten Türen, mit stumpf eingeschlagenen oder gefälztem, vollwandigen Türblatt und einer mindestens 3-seitig umlaufenden Dichtung.

I.d.R. ist unter vollwandig 4cm Vollholz zu verstehen, also keine Waben oder Röhrenspantüren.

Da in NRW laut Kommentar Temme ausdrücklich Verglasungen in diesen Türen zulässig sind (sowohl in Flur als auch Wohnungseingangstüren- für mich ein eklatanter Schwachpunkt-), kann der gewitzte Anwender auch eine Vollglastür als vollwandig definieren. Aus brandschutztechnischer Sicht ziemlicher Unsinn, da die meisten Verglasungen bereits bei Temperaturen ab 200°C ihre raumabschließende Wirkung verlieren.

In einer Glaswand F30 muss auch die Tür T30 sein, in einer GK-F30-Wand reicht dichtschließend aus Glas ohne Anforderung- für mich aus der Logik heraus schwer nachvollziehbar.

Gruß

Matthias Bußmann

Benutzer_465

Hallo allerseits,

soweit ich weiß, hat sich aus der Brandofenprüfung von F30-Glaselementen ergeben, daß wenn ein Element darin ,also hier die Tür keinen Feuerwiderstand hat, dann das Feuer binnen weniger Minuten diese Verglasung zerstört und auch die F30-Verglasung, dann beidseitig beflammt, vor 30 min zerstört wird.

Deshalb immer Gesamtelement bei Glas F30+T30.

Die F30-Trockenbauwand bleibt offenbar stehen, auch wenn die (nur dichtschließende) Tür durchbrennt.

Nunja, so ist es eben geprüft und definiert und wir können das ja nicht jedesmal im Realbrand übeprüfen, ob das auch praxisgerecht ist, Punkt.

Wenn man zwischen Tür und F30-Verglasung noch F90-Pfeiler (sagen wir 17,5 cm stark) dazwischen macht, kann man übrigens auf "T30" verzichten, weil es dann kein zusammengehörig geprüftes Element mehr ist, und die Anschlußbedingungen der F30-Verglasung zulassungskonform sind.

Meine Gedanken dazu.

mfG

M. Koeppen

Benutzer_1058

@M. Koeppen

Meines Erachtens ist ein Pfeiler dazwischen noch nicht ausreichend.

Die Mindesforderung ist eine 2,50 m breite Wand link uns rechts von der Tür. Das ist begründet, dass die Glaswand nicht beidseitig mit dem Feuer belastet wird, wenn die Tür versagt.

Gruß Frank

Benutzer_466

... rein hypothetisch: in einer F30 Trockenbauwand darf eine Tür neben der anderen sitzen, ohne das es einen definierten Abstand gibt, lediglich die Anschlussbedingungen sind definiert und einzuhalten. Also ist der Vorschlag von M. Koeppen nicht von der Hand zu weisen, stellt doch die F30 Glaswand mit den ebenfalls definierten Anschlussbedingungen sogar eine erhebliche Verbesserung gegenüber einer zweiten Tür in der Wand dar.

@FrankK: " ...Die Mindesforderung ist eine 2,50 m breite Wand link uns rechts von der Tür. "

Ich persönlich kenne diese Mindestanforderung nicht. Bitte einmal die Quelle nachweisen. M.E. gibt es keine grundsätzlich geregelten Mindestabstände zwischen Türen und F30-Fenstern in F30 Wänden. Aber ich lerne gern dazu...

Gruß aus Bremen

Piet