Verkehrssicherheit Fluchttreppe

Benutzer_699

Hallo!

Bei einer Schule muss ein zweiter (baulicher) Rettungsweg vorhanden sein. Muss nun dieser bauliche Rettungsweg (außenliegender Treppenturm) 100%ig verkehrssicher ausgebildet werden? Geplant ist eine Stahltreppe mit Gitterrosten als Trittstufen (ohne Setzstufen). Muss die in der MSchulBauR geforderte Trittstufe vorhanden sein? Meiner Meinung nach wird eine Fluchttreppe doch nur im Brandfall (Ernstfall) benutzt und dann ist es wohl egal ob eine Setzstufe vorhanden ist oder nicht (besonders in einer Hauptschule). Genauso wie die Forderung des Art. 17 und Art. 35 BayBO, die für Umwehrungen die max. ?Durchschlupfweite? von 12cm setzt. Ich finde ein Zweiholmgeländer ohne Füllung müsste doch eigentlich für eine Fluchttreppe ausreichend sein (wie so oft bei z.B. Industriebauten gesehen).

Liegt diese Ausführung des zweiten baulichen Rettungsweges 100%ig in der Eigenverantwortung des ausführenden Architekten?

Wie ist ihre Meinung diesbezüglich?

Viele Grüße

Thomas-R

Benutzer_99

Autor: Caddy Hatte einen ähnlichen Fall: Schule mit umlaufendem Fluchtbalkon (Gitterroste mit "Stahlseil-Geländer" und geradeläufige Treppe aus Gitterrosten ohne Setzstufen);

Aussage Bauaufsicht: Kein Problem, die Schüler werden im Ernstfall von einer Lehrkraft geführt;

Aussage GUV: volle Anforderung an Geländer und Treppen;

Kompromiss: Lochblech-"Prallflächen" an den Notausgängen auf den Fluchtbalkon, Geländer mit festem Obergurt und Stahlseilen alle 12 cm, Treppe ohne Setzstufen mit lichtem Abstand Trittstufen 12 cm;

Ich würde mit Bauaufsicht und GUV reden, für das Zweiholmgeländer würde ich mir aber keine großen Hoffnungen machen....

Gruß, Caddy

Benutzer_822

Planer und Errichter schulden eine mängelfreie Lösung - egal, was ein Anderer dazu sagt. Die Eltern des abgestürzten Jungen, der mal auf der Fluchttreppe gespielt hat oder herumgeklettert ist, setzen das, zu recht, durch. Und der Errichter udn sein Planer zahlen wegen "Schaffung einer Verkehrsgefahr". Man sollte den begriff nicht übertreiben aber eine "gewöhnliche, sichere Treppe" ist in jedem Fall geschuldet. Und dazu gehören Abstände kleiner 12 cm, Geländer und auch eine ausreichende geländerhöhe (1,00 bzw. 1,10 m, bei Kleinkindern sind auch 1,20 m sinnvoll, wenn das Geländer zum Klettern einlädt). Unsere Haftpflichtversicherungen sind schon sehr teuer geworden, weil zu viel "kreatives" geplant und gebaut wird. mfg Schächer