Überdruckventilator

Benutzer_99

Bundesland: Bayern Autor: Schulz ä Hallo Kollegen,

habe 2 längsseitig aneinander gebaute Lagerhallen im Bestand,

Brandlast 30kWh/m?,zusammen 1026m?Gfl.,

mittlere Lichte Höhe 5,0m ,ebenerdig, eingeschossig,F0,

wird nur 1x pro Tag durch eine Pers. zur Beschickung betreten, keine BMA.

Gemäß Bemessung nach DIN 18232-2 sollte je Halle der NRA min.15,78m? sein (raucharme Schicht 4m)

vorh. sind : im Dach keine Öffnung,

in der Wand je Halle 2 Tore 3x3m

in nur einer Halle feste Fe.28m x1,5m (OK Sturz 4,5m)

Nun gibt es einen mobilen Überdruckventilator Typ 730WT ,kann ich damit das Schutzziel Personenschutz bei Löschaktion sicherstellen,ohne RWA´s in die Dfl. einzubauen und wo gibt se dazu Literatur ?

Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

Vielen dank im Vorraus.

MfG

U.Schulz

Benutzer_199

Hallo Herr Schulz,,

Sie können Ihre Hallen doch in Anlehnung an die IndBauRL bewerten. Diese gibt bei Räumen bis 1600 qm min. eine Rauchableitungsfläche von 2% vor. Soweit ich erkenne, haben Sie diese Flächen über die Tore + Fenster erreicht, vorausgesetzt diese sind vor der FW leicht zu öffnen, auch bei Stromausfall (keine Rolltore die mühsamm hochzukurbeln sind)und möglichst von außen zu öffnen(Alternativ: Türe neben Tor für Feuerwehrzugang).

Ergänzend ist hinzuzufügen, daß die 2% Regel umstritten ist und manche brandschutzerfahrene Rechtsgelehrten immer die Anwendung der DIN 18232 fordern. Wobei diese in der Fachwelt als überdimensioniert gilt. Ich erlaube mir die 2 % Regel anzuwenden.

Ihr Überdruckventilaor wird damit nicht mehr benötigt.

viele grüße

Birgit Weldishofer

frank_borgert

Hallo Frau Weldishofer,

gem. Ziffer 5.6.1 IndBauR müssen die Wand- und Deckenöffnungen eine Rauchableitung ermöglichen. Ob ein 3 m hohes Tor bei einer 5 m hohen Halle eine Rauchableitung ermöglicht, halte ich für fragwürdig. Wir setzen hier normalerweise nur die Wandöffnungen im oberen Drittel der Wände an (nur das wird z.B. in Aachen auch so akzeptiert).

Viele Grüße,

Frank Borgert

Benutzer_199

Sehr geehrter Herr Borgert,

da haben Sie sicherlich recht. Aber wenn wir diese Diskussion anfangen, dann müssten Sie genauer die Öffnungen und Ihre zugehörige Anordnung beurteilen, um aus der unkonkreten bemessenen Ableitung der Rauchgase eine etwas konkretere zu machen. Ich gehe davon aus, daß bei der 2 % Regel nur die Möglichkeit für die FW geschaffen wird, Rauchgase z. B. auch mit Hilfe von Drucklüftern abzuleiten. Die Ableitung erfolgt ja sowieso erst wenn die Feuerwehr da ist und die Bereiche öffnet.

Bei uns in Bayern fallen Gebäude unter 1600 qm nicht unter die IndBauRL, die BayBO fordert grundsätzlich keine Rauchableitung.

mit freundlichen Grüßen aus dem bayerischen Land

Birgit Weldishofer

Benutzer_822

Hallo Herr Schulz,

die IndBauRL verlangt bei F Null 5 % Zu- und Abluft (Fußnote 1 zur Tabelle 1 im Abschnitt 6). Dies dient dem Rauch- und Wärmeabzug, daß die Feuerwehr

t r o t z F Null eine Weile in die Halle kann ... Wenn die Fenster und die 4 Tore öffenbar sind und man sie nach DIN 18 230 mit 90 % ansetzt (18 232 nur 70 % aber gleich, ob vergittert oder nicht), wird das reichen. Den rest kann man mit Druckbelüftungen machen - oder abbrennen lassen ("Außenangriff"). Die 2 % Regelung und eine bestimmte Entrauchnungshöhe sehe ich bei einer F Null Halle nicht, auch kein Zwang zur 18 232. mfg Schächer

n-ludwig

Sehr geehrter Herr Schulz,

auch ich halte nach der M-IndBauR für Räume < 1.600 m? NRA´s im Dach nicht für erforderlich. Ich denke, die M-IndBauR ist da sehr eindeutig! Ich kenne aber auch die andere Meinung von Brandschutzdienststellen. Aber: Die M-IndBauR ist verbindlich und gemäß Bekanntmachung im Staatsanzeiger für das Land Hessen vom Jan. 2005, sind "strengere Brandschutzanforderungen nicht erforderlich". Wofür hat man sich 30Jahre lang Gadanken über dieses Papier gemacht, wenn doch hinterher bei der Anwendung alles wieder über den Haufen geworfen wird!

Mit freundlichen Grüßen aus dem Rhein-Main-Gebiet, NadjaLudwig