MschulbauR - Treppenbreite - brandschutzfachplaner.de

MschulbauR - Treppenbreite

Benutzer_750

Liebes Forum,

wie ist die Begründung der "Fachkommision Bauaufsicht" zur MschulbauR zu sehen? Ist das nur ein Kommentar, eine Meinung von vielen - oder ist sie beim Heranziehen der MschulbauR gundsätzlich zu beachten?

Mir geht es um die Begründung zu Punkt 3.4 "Breiten der Rettungswege", und hier im Besondern um die dort enthaltenen Ausführungen zur max. Größe einer Schule mit nur einem Brandabschnitt.

Hier wird über die max. Treppenbreite von 2,5m zurückgerechnet - und der Textverfasser kommt somit auf eine Schule dreigeschossiger Bauweise mit einer max. Klassenanzahl von 8 Schulklassen zu je 30 Schülern je Geschoß.

Nachzulesen u.a. hier:

http://www.feldsieper.de/download/buero.Muster-.Schulbau-.Richtlinie.MSchulbauR.10.10.1998.1.pdf

Seit wann muß ich für die Auslegung der Treppenbreite die Personenanzahl aller auf dieses Treppenhaus angewiesenen Personen über alle Geschoße hinweg berücksichtigen?

Eine solche Betrachtung halte ich nur dann für sinnvoll, wenn die einzelnen Ebenen (z.B. durch einen Luftraum) miteinander verbunden sind und damit eine Brandabschottung der Ebenen untereinander nicht gegeben ist.

Unterliege ich hier einem Irrtum?

Ich bitte also um Rückäußerungen zum Stellenwert der Begründung (im Allgemeinen) und zum Thema Auslegung von Treppenbreite beim Schulhausbau (im Besonderen).

Danke!

Viele Grüße,

Robert

Benutzer_822

Hallo Tektus,

wenn Feueralarm zur Räumung des Hauses gegeben wird, begeben sich a l l e Klassen über die zugewiesenen Treppenräume ins Freie zu den Sammelplätzen. Wir teilen die "Massen" auf die beiden Rettungswege auf, gehen aber n i c h t davon aus, daß es "frühere" und "spätere" Kandidaten gibt. Also gleichzeitig aber über 2 Rw. Wenn einer davon blockiert ist, was unserer Annahme eines Brandereignisses entspricht, dauert die rettung evtl. doppelt so lange, weil die einen und die anderen den gleichen Weg ins Freie nutzen.

Die Grundregel mit 1,20 m je 200 Personen (im Schulbau mindestens 1,25 m im Lichten breit) bleibt dabei richtig, wie sie für die neue Versamml8ngsstätten RiLi nochmal erprobt und bestätigt wurde. Also bei 2,50 m bis zu 4 x 100 Personen, nach der älteren Schulhaus RiLi 350 Personen zusammen. Und wenn ich mehr als 2 x 350 bzw. mehr als 2 x 400 Personen zu retten habe, brauche ich geteilte Treppenräume mit insgesamt mehr Platz und Handläufen dazwischen oder zusätzliche Treppenräume. mfg Schächer

Benutzer_750

Die Grundregel Nr. 1 ist auch mir bekannt: "GMV einschalten!"

Klar sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass bei einer Gebäuderäumung alle Personen relativ gleichzeitig an der Treppe ankommen werden und höchstens die Treppenläufe zur nächstunteren Etage als "Puffer" dienen können.

Wenn es aber vom Gesetzgeber grundsätzlich gewünscht wäre, dass Treppen immer auf die tatsächliche Personenzahl aller darauf angewiesener Personen aus allen Ebenen ausgelegt werden sollen, dann müsste doch:

1.) diese Vorgabe ganz klar und eindeutig aus den Bauordnungen und Sonderbauvorschriften herauszulesen sein!

2.) jeder Treppenraum im Schulbau gundsätzlich eine Breite von 2,5 m haben!

Ich kann dies aber weder aus der MSchulbauR Punkt 3.4 "Breiten der Rettungswege", noch aus Punkt 4 "Treppen" herauslesen. Warum steht denn sowas in der "Begründung" zu Punkt 3.4 und nicht im Punkt 3.4 selbst?

Gruß, Robert

Benutzer_480

Hallo Tektus,

zu 1.): genauso steht es doch in 3.4 "1 m je 150 darauf angewiesener Benutzer, mindestens 1,25 m. "Angewiesen" sind alle, die diese Treppe nutzen müssen, das schließt natürlich alle Geschosse ein.

zu 2.): wieso? wenn nur 300 darauf angewiesen sind, reicht doch eine Breite von 2 m?

In oberen Geschossen sind i. A. weniger Personen "darauf angewiesen", als im untersten. Sie könnten die Treppe dann theoretisch oben schmäler machen als unten.

Oder hab ich Ihre Frage noch nicht richtig verstanden?

Gruß Peter