Förderanlage zwischen zwei Gebäuden

Benutzer_99

Bundesland: Sachsen Autor: Ulrike Richter ä Hallo,

wie würdet Ihr folgende Situation beurteilen:

Zwei Gebäude, 150m voneinander entfernt, sollen durch eine Förderanlage (Transport von Paletten mit Ware) miteinander verbunden werden. Die Förderanlage führt außerdem über eine öffentliche Straße (Förderbrücke). Die Förderanlage soll eingehaust sein, stellt also m.E. nach einen Raum dar.

Ich bin der Meinung, dass jeweils am Anschluss an die Gebäude geschottet werden muss, da sonst eine Brandübertragung über die Förderanlage zu befürchten ist. Die Gebäudeaußenwände sind keine Brandwände, also müsste man im Bereich des Anschlusses der Förderanlage eine Brandwand mit Förderanlagenabschluss herstellen, die jeweils 5m (?) größer ist als das Außenmaß der Förderanlage.

Alternativ dazu stelle ich mir vor, im Abstand von >5m vom Gebäude in der Förderanlage eine Brandwand herzustellen, die oben und seitlich 50cm übersteht. Die ersten 5m gehören dann zum Brandabschnitt "Gebäude", dazwischen zur Förderanlage.

Vielleicht könnte man die Förderanlage auch einem der beiden Gebäude zuschlagen, so groß ist deren Fläche ja nicht, und schottet nur auf einer Seite?

Was würdet Ihr über der Straße machen? Ich bin der Meinung, dass die Tragkonstruktion dort feuerbeständig auszuführen ist und von innen nach außen die Umhausung (zumindest unten und seitlich) auch.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Vielen Dank schon mal für Eure Tipps.

Viele Grüße

Ulrike Richter

Benutzer_822

Hallo Frau U. Richter,

ich hatte auch eine Förderbrücke zu planen und habe sie durchgehend nichtbrennbar gebaut, beidseitig einen "Hebeturm", zur Halle hin fb nichtbrennbar geschlossen, daß nur die Platte im EG durchkonnte, dann der "Hebeturm" fb und A mit Rauchmelder, dann die Brücke, auf der gegenseite genauso. In der "Brücke" etliche größere Rauchabzüge, daß rauch zwar hochziehen aber gegenüber nicht wieder runter in die andere Halle konnte sondern oben austrat. Die Bahn bleibt bei Rauchalarm stehen, die RWA öffnen, ich sehe dann keine Chance für Brandausbreitung, es sei denn die Waren könnten als "Brandschlage" stehen. Konnte bei uns sicher ausgeschlossen werden (nur einzelne Pletten). Förderbahnschotts sind aufwändig, anfällig und wartungsbedürftig. mfg Schächer

Benutzer_99

Autor: Ulrike Richter Hallo Herr Schächer,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich fürchte, bei meinem Fall ist eine Brandausbreitung über das Fördergut durchaus denkbar, da im Extremfall die ganze Brücke voller Paletten stehen kann.

Wenn Sie schreiben, Sie haben den Hebetum zur Halle hin fb geschlossen - ist dann dort ein T90 Tor?

Wie würden Sie die Situation über der öffentlichen Straße beurteilen?

Viele Grüße

Ulrike Richter

Benutzer_822

Hallo Frau Richter,

wir haben beide Türme mindestens feuerhemmend hergestellt aber ohne Türen oder Tore, die Ladeseite auf erforderlicher Bahnhöhe einfach offen. Dann geht es mit einem Hebezeug in die Höhe und oben quer über die Straße mit Nebenweg usw. und dann wieder mit einem anderen Hebezeug runter in die andere Halle.

Der Förderweg ist nichtbrennbar und unterseitig (Boden) gegen einen brennenden Straßenbenutzer bekleidet, oben aber einfach nichtbrennbar. Dazu reichlich Rauchabzugsklappen. Wenn in der einen oder der anderen Halle Rauchmelderalarm ist, bleibt die Förderanlage stehen und die Rauchabzüge gehen auf. dadurch zieht in die Förderanlage eindringender Rauch nach oben ab und kann nicht auf der gegenüber liegenden Seite (nach unten) austreten. Ohne Türen robust und sicher. Die Förderanlage fährt mit Einzelpaletten, die sich nicht durchgehend stauen können, mindestens 50 m sind palettenfrei. Mineralwasserpaletten sind zwar äußerst Heiz intensiv, sie sind aber nicht leicht zu entzünden. da rauch und Wärme abziehen, kann es höchstens noch mal eine Palette anzünden.

Die Feuerwehr hat auch von der Straße aus einen Zugang (Drehleiter zu einer Tür über der Straße), daß sie auch ohne durch einen Förderturm gehen zu müssen oben rein kann.

Es kommt drauf an, was Sie fördern und ob dieses Gut geeignet ist, die Förderbrücke zum Einsturz zu bringen. Kann man die Fördertechnik nicht "im Stau auf Lücke" bringen ? mfg Franz Schächer

Benutzer_99

Autor: Ulrike Richter Hallo Herr Schächer,

auf der Förderbrücke sollen in Kartons verpackte, eincellophanierte Kosmetika auf Holzpaletten befördert werden. Die Kostmetika sind sogar zum Teil noch brandfördernd. 50m palettenfrei bekomme ich nicht hin, ob "im Stau auf Lücke" geht, müsste ich mal abprüfen, dann aber höchstens immer 5m dazwischen, sonst wird die Fördergeschwindigkeit zu klein.

Die Brücke soll zwei gesprinklerte Bereiche verbinden, die Brücke selbst will ich eigentlich nicht sprinklern, wegen Frost (höhstens als Trockenanlage, das ginge). Da ich also zwei gesprinklerte Bereiche verbinde und eine Brandentstehung in der Förderanlage selbst nicht ausschließen kann (Elektroinstallation, Motoren des Rollenförderers) bin ich der Meinung, dass ich da was tun mus. Vielleicht ginge aber auch eine erhöhte Sprinklerdichte am Anschluss des Förderers an die Hallen? Außerdem die letzten 5m des Förderers aus nicht brennbaren Baustoffen, dann kann nur noch das Lagergut selbst brennen.

Wegen der Straße hatte ich eigentlich eher Bedenken, dass die Brücke im Brandfall auf der Straße liegt und die Feuerwehr nicht mehr durch kann. Dazu muss ich sagen, dass die Feuerwehr über diese Straße zum Haupttor des Betriebes kommt. Es gibt aber auch noch eine andere Zufahrt.

Viele Grüße

Ulrike Richter

Benutzer_822

Hallo Frau Richter,

wenn Sie beidseitig Sprinkler haben, würde ich die Brücke auch sprinklern. Vielleicht "vorgesteuert" von Rauchmeldern, daß es nur nasse Leitungen gibt, wenn es im Nachbarabschnitt raucht. Man kann dann in der Anfangsstrecke dicht Sprinkler anordnen, daß die Versandware auf jeden Fall gelöscht wird.

A b e r : verpacktes Zeug läßt sich nicht immer gleich ablöschen, ganz wichtig ist der Stillstand der Förderstrecke.

Das runterfallen ist bei nichtbrennbarer Brücke und Rauch-Wärme-Abzügen kein so schnelles Ereignis, weil die Tragkonstruktion erst mal warm werden muß. Gesprinklert ist das aber auch eher ein kleines Risiko. Hängt aber auch von der Robustheit der Konstruktion und der Brandlast ab ... und von Sprinklern. Dann wird es so schnell nicht wirklich heiß. mfg Schächer

Benutzer_99

Autor: Ulrike Richter Hallo Herr Schächer,

vielen Dank für Ihre Hinweise.

Ich denke, ich werde dann erst mal von einer Sprinklerung ausgehen, das ist wahrscheinlich wirklich das vernüftigste. Der Stillstand der Bahn im Brandfall ist sowieso klar.

Viele Grüße

Ulrike Richter

Benutzer_999

hallo ulrike,

förderanlage selbst nicht brennbar, keine brandwände, aber risikoanalyse:

was kann geschehen, was ist sdas schutzziel ??

also förderband schwer entflammbar nach bergbaurichtlinien iso 340 - EN 20340 und entsprechende bandüberwachung ( rollen / schieflauf motorschutz / kapselung hydrauliköl usw. mit dem hersteller absprechen, störmeldung band erfassen, damit das feuer nicht über das band von einem haus zum anderen wandert, ggf. sprühwasserlöschanlage in bandmitte und zu beiden gebäudeeingängen zum löschen von band und transportgut, grüße h.