Wandaufbau F90 hinter Panzersicherung ?

Benutzer_99

Bundesland: Schleswig-Holstein Autor: Jon ä Moin,

in unserem Haus (Neubau) in Holzständerbauweise soll nun der Hausanschluss von den Stadtwerken gelegt werden. Für den Stromanschluss bzw. die Panzersicherung ist ein Wandaufbau an dieser Stelle in F90 Ausführung vorgeschrieben. Hierfür suche ich ein paar Tips, wie man diese Wand aufbauen kann.

Der übrige Wandaufbau sieht wie folgt aus (aussen nach innen): Weichfaser (2,5cm) - Ständerwerk, Zellulosegeflockt (20cm) - OSB (1,5cm) - Installationsebene mit Holzdämmstoff gedämmt (6cm) - Gipskarton (1,25cm).

Ein Tip, den wir bekamen, sieht vor, statt des Gipskartons 2x20mm Fireboard auf die Holz-Lattung zu schrauben. Aber reicht das? Oder muss man die Lattung durch Stalschienen ersetzen?

Und als Zusatzfrage: Muss man auch im Bereich des Sicherungskastens F90 vorsehen?

Vielen Dank schon mal für die Antworten!

Benutzer_822

Hallo Jon,

die Frage ist eher, was Sie mit der feuerbeständigen Wand erreichen wollen und wie weit diese dafür reichen muß. Die "Energieeinführung" erfolgt meist unterirdisch, das sollte geschlossen sein, daß kein Wasser eindringt, kein Kabel rausgerissen wird, wenn ein Bagger mal an der Leitung zieht usw.

Dann braucht die Panzersicherung nach VDE einen Platz, wo sie ordentlich befestigt werden kann und beim Funkenschlag keinen Schaden anrichtet, dafür die Wand in F 90. Die sollte nicht zu klein sein, der Anschluß nicht ganz in der Ecke, sonst brennt es die Querwand dazu an ... Auf einer OSB Platte als Trägermaterial, darauf die vorgeschlagenen 2 x 20 mm Firebord oder 2 x 18 mm GKF Platten - da bekommt das Holz dahinter keine Wärme vom "Zündblitz" ab. Dann sollte unbedingt im Zählerkasten ein Überspannungsschutz Grobfilter und Mittelfilter kommen, daß Überspannungen abgeleitet werden, an EDV Steckdosen ein Feinschutz ... außerdem unbedingt Fehlerstromschutzschalter, mindestens 2, daß nicht alles auf einmal dunkel wird, wenn er auslöst. Schützt Haus und Kinder gleichermaßen. Rauchmelder nicht vergessen ! Ist bei Ihnen noch nicht Pflicht, trotzdem der wirkungsvollste Personen - Brandschutz. Und Hausschutz, weil man ein kleines Flämmchen ausdrücken kann, drei Minuten später braucht man 10 l Wasser, weitere drei Minuten später oft schon die Feuerwehr

mfg Schächer

Benutzer_197

Hallo Jon, hallo Herr Schächer,

grundsätzlich richtig, nur sind Rauchmelder bei uns in S-H im Neubau schon seit 2 Jahren, im Bestand dann ab 2009 Pflicht. Sinnvoll natürlich sowieso.

Ob man allerdings 2x20 mm Fireboard braucht, wage ich in Frage zu stellen, denn wir reden über einen kurzen Lichtbogen, der zwar sehr heiß ist aber eben auch nur sehr kurzzeitig wirkt. Das Gehäuse der Hauptsicherung wird sich thermisch dann mit Sicherheit verabschieden, die Energiefreisetzung reicht aber wohl nicht, um 20 mm Fireboard "durchzuwärmen", damit es zu einem Sekundärbrand auf der anderen Seite kommt. Denn mit 2x12,5 mm GKF bekomme ich schon F-30 hin, d. h. 30 Minuten ETK-Brand mit Temp-Erhöhung von max. 180 K auf der brandabgewandten Seite.

Mit freundlichen Grüßen,

F. Fleischhauer

Benutzer_822

Hallo Kollegen,

ich mache auch Einsatzdienst als Statiker und da bleibe ich oft, bis die Polizei ihre Brandermittlungen im Schutt durch hat (wegen der Einsturz - Sicherung). Die haben mir schon schöne "Lichtbodenkabel" gezeigt mit dem Hinweis "4.000 C" - das zündet den Balken in Nullkommanix. Von daher meine Zustimmung zur doppelten 20 mm. Hat im Vergleich mit F 30 recht wenig zu tun, weil es da "nur" auf gut 800° geht ... das Holz ist hinter 2 x 12,5 mm also gut geschützt. Und die Wand mir einer Platte und den Nahbereich mit einer zweiten drauf, das ist kein wirklicher Aufwand. mfg Schächer