Hallo Herr Borgert,
das Thema ist immer brisant und zugleich äußerst lästig. Ich versuche meine Entscheidung, was ich tue von dem Grundsatz zu leiten : "was denst du, wenn in 1/2 Jahr etwas passiert, weil es immer noch so ist und du nichts gesagt hast ? Ist dir das egal, bedrückt es dich, oder sogar sehr ?" Und dem entsprechend versuche ich, gefahrgeneigten Mängeln abzuhelfen ...
Im Parkhaus gegenüber dem Spielzeugmuseum Nürnberg waren planmäßige Absturzstellen über Jahre ungesichert, daß Kinder 2 m tief fallen konnten, die Bauaufsicht hat für Abhilfe gesorgt. Ein Hochhaus Hotel hatte den Treppenraumausgang verbarrikadiert. Nach eindringlichem Gespräch war das offen. In einer Versammlungsstätte waren div. Notausgänge verriegelt. Nach Hinweis auf Schließung und Entzug der Gaststättenlizenz waren sie geöffnet. Oder mit umfassender Eigensicherung Hindernisse von der Autobahn geräumt. Wenn ein Motorradfahrer über einen LKW Reservereifen fährt, kann er platt sein ...
Und mindestens 3 von 4 Sachen lasse ich so laufen, weil ich denke, es ist nicht konkret genug ... das muß man zunächst mit sich selbst ausmachen. Im Rettungsdienst habe ich Tote kennen gelernt, auch solche, die mir unter den Händen weg entwischt sind. Und dann stets die Frage: wäre das auch geschehen, wenn ich besser, schneller, ... gewesen wäre. Bei einem Vierjährigen geht einem das lange nach, über einen 80 jährigen kommt man eher weg. Abder der grundsätzliche Zweifel bleibt, daß jemand tot ist, weil man nicht genug getan haben könnte. Und den Zweifel muß man abarbeiten. Da hilft die Erkennntis: was ich zu tun hatte, was mir möglich war, das habe ich getan. mfg Schächer