mechanische Entrauchrung und Wärmeabzug

Benutzer_799

Liebes Forum,

ich hab da mal ein kleines Problem, folgender Natur. Industriebau (Nettofläche 1750 m?), dreigeschossig, im Erdgeschoss eine Deckehöhe von 6 m und keine horizontalen Öffnungen. Die vertikalen Öffnungen haben eine Brüstungshöhe von 1 m und sind 2 m hoch. Irgendwie bekomme ich in dem Bereich meine Wärme und den Rauch nicht raus.

Das Objekt hat aber 3 mechanische Entrauchungsanlagen Klasse F600 mit einer Leistung von 20.000 m?. Wie kann ich die Werte jetzt in meinen Wärmeabzugsfaktor einfließen lassen?

Frank

Benutzer_99

Autor: EIS Hallo Frank

Wenn ich richtig verstehe, Sie müssen für ein betehendes Erdgeschoss = Raum mit 1750 m? eine mechanische Entrauchung nachweisen und vorhanden ist eine MRA mit 20 000 m?/h = 5,5 m?/s Leistung.

Dann wurde vermutlich die MRA mit Zuluft über Fenster schon mal berechnet.

DIN 18232-5, h = 6 m, d = 2,5 m >>

hier kommt man nur bei nachgewiesener spez. Brandleistung = 300 kW/m? und geringer Brandausbreitungsgeschwindigkeit(Tab.A3,z.B.Metallverarbeitung)in einen grünen Bereich.

Benutzer_671

Hallo Frank,

m. E. darfst Du die mechanische Entrauchungsanlage für eine Bemessung nach DIN 18230-1 nicht als Wärmeabzugsfläche ansetzen.

Begründung:

Bei der DIN 18230-1 wird von Vollbrandszenarien mit Temperaturen > 1000° C ausgegangen. Die von Dir genannte Entrauchungsanlage F600 verabschiedet sich ca. 400° C vorher und ist vermutlich zur Sicherstellung der Rettungswege installiert worden.

Mit Wärmeabzug ist dann ab ca. 600° C bei der Anlage Schluss.

Inwiefern mit dieser Entrauchungsanlage ein Vollbrandszenario vor dem Flash Over verhindert werden kann und inwiefern das in irgendwelche Ingenieurmethoden einfließen kann, bin ich überfragt.

Der Nachweis über die DIN 18230-1 ist bei den Bedingungen wohl nicht möglich.

Aber was spricht bei der Größe gegen eine etagenweise Brand(bekämpfungs)abschnittsbildung?

Nachweis Decke F 90, ggfls. Ertüchtigen, Treppenräume abschotten / ertüchtigen.

Selbst wenn jedes Geschoss 1750 m? hätte, würde ich das erstmal über die BauO NRW versuchen (Abweichung / Erleichterung).

Viele Grüße aus Münster

Stefan

Benutzer_99

Autor: Logiker Hallo,

insofern eine Rauchabzugsanlage KORREKT nach DIN 18232-5 bemessen und installiert wurde, dann erhöht sich nicht die Temperatur auf 1.000°C, denn dafür ist sie ja da! (nach der Tabelle in der DIN 18232-5 gibt es sogar Fälle bei denen die Temperatur unter 300°C bleibt).

Gem. DIN 18232-1 D13.2 ist ein maschineller Rauchabzug im vereinfachten Verfahren nach DIN 18230-1 grundsätzlich nicht anrechenbar.

Sollen maschinelle Rauchabzüge bei der Ermittlung des w-faktors berücksichtigt werden, so ist ein genauer Nachweis auf der Basis der Wärmebilanztheorie zu führen (siehe 8.1)

Die Frage ist, ob nun tatsächlich ein Nachweis nach DIN 18230-1 zu führen ist oder ob man nur die X%Wärmeabzugsflächen ENTSPRECHEND der Definition der DIN 18230-1 nachweisen muss (MIndBauRL Abschnitt 6).

Meiner unverbindlichen Meinung nach benötigt man für den zweiten Fall ENTWEDER natürliche Rauch- und Wärmeabzuge (entweder nach DIN 18232-2 oder x% entsprechend DIN 18230-1) ODER maschinelle Rauchabzüge nach DIN 18232-5 ODER Rauchabzüge aufgrund eigener (zugelassener) ingenieurtechnischer Modelle.

Alle Angaben ohne Gewähr!