F-90

Benutzer_976

Hallo

Wir Bauen zur Zeit ein Bürogebäude, dass zur einer Seite eine Grenzbebauung hat.

Jetzt zur Frage:

Zum Nachbarn, habe ich von der Dachhaut bis zum Giebelende (Flachdach) knappe 22 cm müßte aber 30cm haben.Dieser bereich muss in F-90 erstellt werden.

Der Dachdecker hat jetzt mit Wolle aufgefüttert, die Dachfolie verklebt und die Attika angebracht.

Mir wurde nun gesagt, dass die Folie und das Blech der Attika zusammen F-90 ergeben würde.

Das glaube ich nun nicht.

Würde mich freuen wenn mir jemand in der Sache helfen könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Böckling

Benutzer_982

Sehr geehrter Herr Böckling,

mit solchen "gebastelten Lösungen" fahren Sie nicht gut, zumal die von Ihnen beschriebene Lösung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht den Anforderungen an eine Brandwand gerecht wird. Wenn ich Ihre Schilderung richtig lese, dann handelt es sich um die die beiden Gebäude trennende Giebelwand. Diese ist als Brandwand auszuführen, nicht nur in F 90. Weiterhin kommt hinzu, dass es sich bei Brandwänden oder sonstigen sicherheitsrelevanten Bauteilen um Bauteile handelt, die eine Zulassung benötigen. Diese kann als allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, als Typenzulassung oder als Zulassung im Einzelfall vorliegen. Diese Zulassungen werden von zertifizierten Instituten - z. B. den Materialprüfanstalten oder dem Deutschen Institut für Bautechnik - erlassen und sind amtlich. In diesen Zulassungen sind explizit die Einbausituationen, die zu verwendenden Verbindungsmittel, Baustoffe usw. angegeben. Ebenfalls sind Zeichnungen und ein Vordruck, auf welchem der ausführende Betrieb den ordnungsgemäßen und regelgerechten Einbau bestätigen muss, Bestandteil dieser Zulassung. Fragen Sie doch Ihren Dachdecker mal nach dieser Bestätigung, und lassen Sie sich nicht mit einem 3-Zeiler abspeisen!!! Meiner Einschätzung nach versucht der Dachdecker Ihnen etwas zu verkaufen, was nicht regelgerecht ist. Ich persönlich würde einen Sachverständigen - z. B. einen Architekten - hinzuziehen.

Grüße aus Berlin,

Johannes Heyne

Benutzer_822

Hallo Herr Böckling,

der Überstand muß Teil einer Brandwand sein. Was eine Brandwand ist, steht in DIN 4102 Teil 4 oder ist durch Zulassung eines besonderen Bauteils geregelt. Wie der Kollege schon ausführt, sind solche Leistungen genehmigungsbedürftig und zulassungsbedürftig. "Ungeregelt" ist wie nicht vorhanden.

Die am bau Beteiligten h a f t e n für die Richtigkeit ihrer Leistung gesamtschuldnerisch, also Sie auch für den Mist, den der dachdecker gemacht hat. Das sollten Sie gegenüber dem Bauherrn und dem Bauleiter eindeutg benennen und eine sachgerechte Abhilfe, also abreißen, neu aufmauern oder aufbetonieren, v e r l a n g e n, dann abkleben und mit nichtbrennbaren baustoffen dämmen udn abdecken ... richtig geplant ausführen also. Der Feuer Trutz Atlas enthält solche details, diverse Bücher auch.

Planen, dann bauen, dann abnehmen, dann richtig.

Alles andere löst großes Risiko nach Haftung (Geld !!!) u n d Strafe (Geldstrafe und / oder Haft, wenn jemand durch einen übergelaufenen Brand zu Schaden gekommen ist) aus. Besser nicht ... mfg Schächer